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1024 - Bestien aus Satans Garten

1024 - Bestien aus Satans Garten

Titel: 1024 - Bestien aus Satans Garten
Autoren: Jason Dark
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geregelten Arbeit nach?«
    »So ist es, Mr. Sinclair.« Er schloß für einen Moment die Augen. »Aber ich will es nicht beschwören. Es kann natürlich alles ganz anders sein. So genau weiß ich das nicht, weil ich in der letzten Zeit mit den Bakers keinen Kontakt mehr gehabt habe.«
    »Ihre Frau denn?«
    »Die schon eher«, gab er mit müder Stimme zu.
    Es war wie ein Stichwort gewesen, denn hinter uns öffnete sich die Tür, und Selma Raspin betrat das Arbeitszimmer. Bevor sie sprach, räusperte sie sich kurz. »Ich will ja nicht als Störenfried auftreten und auch keinen bevormunden, aber mut dir nicht zuviel zu, Phil.«
    »Wir sind auch fertig«, sagte ich.
    Sie trat an das Bett heran und lächelte in das Gesicht ihres Mannes hinein. »Du siehst erschöpft und müde aus. Es ist besser, wenn du schläfst, Phil.«
    »Da hast du wirklich recht, Selma.«
    Die Frau wunderte sich. »Himmel, seit wann bist du so kooperativ, Phil? Oder hat Mr. Sinclairs Erscheinen dafür gesorgt?«
    »Das wird es wohl gewesen sein.«
    »Dann ist es gut.«
    Ich war schon aufgestanden, aber der Professor wollte noch etwas von mir. »Auf ein Wort, Mr. Sinclair. Wann sprechen wir uns wieder? Wann können Sie mir sagen, daß Sie etwas unternommen haben oder versuchen, etwas zu unternehmen?«
    »Es ist recht spät geworden und…«
    »Moment«, unterbrach mich Selma Raspin. »Wir hatten am Telefon besprochen, daß Sie auch übernachten können. Unser Haus ist groß genug. Ich habe das Gästezimmer schonhergerichtet. Es befindet sich auf der ersten Etage. Sie finden dort auch eine Dusche.«
    »Mir wäre es am liebsten«, sagte der Professor.
    »Und ich habe sicherheitshalber eine Zahnbürste eingepackt«, erklärte ich lächelnd.
    »Dann ist ja alles klar - oder?«
    »Von meiner Seite her schon.«
    »Wir sehen uns beim Frühstück; das ich nämlich hier einnehmen werde. Wenn Sie den Honig von meiner Frau probieren, werden Sie begeistert sein, Mr. Sinclair.«
    »Ja, ja«, sagte Selma. »Das wird unser Gast morgen selbst herausfinden. Für dich wird es Zeit, und sag jetzt nicht, daß du kein kleines Kind mehr bist.«
    »Bin ich auch nicht.«
    Ich verabschiedete mich von dem Professor und wünschte ihm eine ruhige Nacht. Zu Selma Raspin gewandt sagte ich: »Ich werde nur noch eben meine Reisetasche aus dem Wagen holen und bin gleich zurück.«
    »Gut, dann zeige ich Ihnen auch Ihr Zimmer.«
    Ich verließ die Bibliothek und wenig später auch das Haus. Die frische Luft tat mir gut, denn im Arbeitszimmer des Professors war es doch etwas stickig gewesen.
    Der Himmel lag hoch über mir. Er wurde aus langen Schatten gebildet, hinter denen sich hin und wieder der Mond abzeichnete, so bleich, als wäre er aus runden Knochen gebaut worden.
    Ich öffnete den Kofferraum und holte die Reisetasche hervor. Dabei dachte ich über das nach, was ich erfahren hatte. Man konnte dazu stehen, wie man wollte, aber ich war davon überzeugt, daß der Professor nicht übertrieben hatte. Es mußte diese Angreifer geben, und sie mußten auch von irgendwo hergekommen sein. Zudem hatte ich erlebt, daß es nichts gab, was es nicht gab.
    Ich schlug den Deckel des Kofferraums wieder zu und ertappte mich dabei, daß ich auf ein Brummen oder lautes Summen lauschte, wie es Phil Raspin ebenfalls gehört hatte.
    Da war nichts in meiner Nähe. Abgesehen von den leisen Windgeräuschen. Sie glichen mehr einem Flüstern, wenn die unsichtbaren Arme durch das Blattwerk der Bäume strichen und für das Rauschen sorgten.
    Ich ging zurück ins Haus, wo mich Selma Raspin bereits erwartete. Sie sprach mich erst an, als ich die Tür geschlossen hatte.
    »Nun, Mr. Sinclair, was sagen Sie zu den Ausführungen meines Mannes? Ich denke schon, daß er Ihnen alles erzählt hat.«
    »Ja, davon gehe ich ebenfalls aus.«
    »Ihre Meinung?«
    »Ich glaube ihm.«
    Für einen Moment preßte Mrs. Raspin die Hand dorthin, wo sie den Herzschlag spüren konnte. »Sie glauben gar nicht, wie mich Ihre Antwort zufriedenstellt. Ich habe schon befürchtet, daß Sie Phil für einen Spinner gehalten haben.«
    »Ich bitte Sie, Mrs. Raspin, das auf keinen Fall.«
    »Dann ist es ja gut.«
    »Und wie haben Sie die schrecklichen Dinge aufgenommen?« stellte ich die Gegenfrage.
    »Nicht gut. Ich war entsetzt. Sie hätten meinen Mann in der Nacht sehen sollen, als er hier eintraf. Zum Glück hat er noch gehupt. Er sah wirklich furchtbar aus. Grauenhaft, kann ich Ihnen sagen. Zerbissen, regelrecht angefressen im Gesicht, wo
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