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101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

Titel: 101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag
Autoren: Larry Brent
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Tor überzeugen, daß meine Anwesenheit im Palast
wichtig ist. Um vielleicht noch helfen zu können, bedarf es einiger Hinweise,
die ich dringend benötige.“
    Die Augen des Herrschers auf dem Thron wurden
zu schmalen Schlitzen. „Du machst bereits Einschränkungen, Areis! Du ziehst dir
meinen Unwillen zu!“
    Es klang gefährlich, und Areis zuckte
zusammen.
    „Wäre ich hierhergekommen, wenn ich
befürchten müßte, mein Leben zu verlieren? Könnte jemand so ein Tölpel sein?“
    „Das kann ich mir schlecht vorstellen.“
    „Wenn ich nicht genau wüßte, daß ich etwas
tun kann, wäre ich nicht gekommen.“
    Der Pharao nickte. „Ich hoffe - in deinem
eigenen Interesse -, daß es so ist, Areis. Was willst du wissen?“
    Der Alte fragte nach der genauen Todesstunde,
und man nannte sie ihm. Er wollte Näheres über den Verlauf der geheimnisvollen
Krankheit wissen, und der Pharao ließ den Leibarzt Nafris rufen, der dem
Wunderdoktor aus Theben Rede und Antwort stehen mußte.
    Dabei kam nicht viel heraus.
    Auch Kha-Chem wurde gehört. Er faßte sich am
knappsten. Er sagte, daß er einen bösen Zauber vermute.
    Areis nickte. „Diese Wahrscheinlichkeit ist
am größten“, bestätigte er dem Hohepriester, dessen kräftiger Körper wie eine
Säule neben des Pharaos Thron aufragte. „Wie mir die
Dinge geschildert wurden, glaube ich, daß es tatsächlich so gewesen ist, wie
Kha-Chem vermutet. Kennt man den Verursacher dieser Macht?“
    Der Pharao schwieg, dafür antwortete der
Hohepriester. „Ich glaube ja. Sein Name ist Ak-Hom. Die Soldaten suchen ihn. Er
ist wie vom Erdboden verschwunden.“
    Der Wunderdoktor aus Theben kniff die Augen
zusammen. „Dann schein !, der Verdacht gerechtfertigt.
Aber: warum kann er durch magische Kräfte den Tod der Pharao-Tochter herbeigeführt
haben?“
    „Aus Rache“, stieß Kha-Chem hervor. Er ballte
seine großen, kräftigen Hände zu Fäusten. „Wir haben ihn ausgestoßen. Er hat
die ehrwürdigen Gesetze übertreten, er hat Isis und Osiris beleidigt.“ Areis
klappten die Mundwinkel herunter, als er das hörte.
    Kha-Chem fuhr fort. „Er hat alte, uns
unbekannte Gottheiten angerufen. Wir haben ihn dabei ertappt, wie er verbotene
Orte auf suchte und schrecklichen Göttern Opfer darbrachte, von denen ersieh
mehr Macht versprach.“
    „Wenn ihr das wußtet, dann verstehe ich
nicht, weshalb ihr ihn nicht getötet habt.“
    „Wir hofften, ihn auf diese Weise, wie wir es
getan haben, schlimmer zu treffen. Er war ein Ausgestoßener, ein Abgesonderter.
Niemand achtete ihn mehr, aber ich glaube jetzt auch, daß es besser gewesen
wäre, ihn zu töten.“
    „Was waren es für Götter, denen er huldigte?“
    „Ich weiß es nicht, aber wir werden ihn
finden. Und dann werden wir es erfahren.“
    „Es wäre auch für mich wichtig, es zu wissen,
um einen Gegenzauber auszusprechen.“
    Der Pharao verlor die Geduld. „Ich sagte
eingangs, daß du dir genau überlegen solltest, was du sagst. Ich muß leider
erkennen, daß du dich nicht daran hältst. Areis aus Theben. Du beginnst den
Einsatz deiner Kenntnisse von Dingen abhängig zu machen, die mir zu denken
geben. Vorher hörte sich alles ganz anders an.“
    „Wenn Ihr diesen Eindruck habt, großer
Herrscher, dann bitte ich vielmals um Vergebung. Ich kann es leicht erklären.
Je mehr ich über die Tote und die Hintergründe weiß, die zum Tod führten, desto
einfacher ist meine Arbeit. Es liegt Euch doch auch sicher daran, die Rückkehr
ins Reich der Lebenden so schnell wie möglich durchgeführt zu sehen.“
    „Ja.“
    „Wie weit sind die Totenfrauen jetzt?“
    „Die Waschung ist beendet. Nun sind sie
dabei, den Leichnam einzusalzen.“
    Die Worte des Pharao verklangen.
    „Laßt mich zu ihr“, sagte Areis. „Ich werde
mein Möglichstes tun. Wie stark der Zauber, dem sie anheimgefallen ist, auch
immer gewesen sein mag, ich werde ihn bezwingen! Noch ehe die Sonne aufsteigt,
wird Deine Tochter, Verehrungswürdiger, Euren Namen wieder über ihre blühenden
Lippen bringen...“
     
    ●
     
    Zuerst gönnte man ihm ein Bad und frische
Kleider. Dann durfte er essen. Auserlesene Speisen stellte man ihm vor.
    Areis aus Theben wurde in die Kammer geführt,
wo die Tote lag.
    Er bat ausdrücklich darum, allein mit der Leiche
zu sein.
    Die Totenfrauen zogen sich zurück.
    Der gründlich gereinigte Körper des
schlanken, zartgliedrigen Mädchens lag vor ihm. Die große Bauchwunde war mit
einem duftgetränkten Leinentuch abgedeckt.
    Das
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