Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1005 - Todesfahrt nach Felloy

Titel: 1005 - Todesfahrt nach Felloy
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Auskünften zu zwingen. Aber eine Untersuchung hat ergeben, daß euer Besitz an Wissen tatsächlich verschwindend gering ist."
    Die Untersuchung, dachte Surfo, die beweglichen Lichter! Sie hatten sein Bewußtsein analysiert. „Ihr seid von uns ohne Nutzen", fuhr die dröhnende Stimme fort. „Die Lehre verbietet es, das Leben intelligenter Wesen zu zerstören. Es gibt nur wenige Ausnahmen von dieser Regel, und keine davon trifft auf euch zu. Ihr werdet an Bord eures Schiffes zurückgebracht."
    Surfo horchte auf. Im Herzogtum von Krandhor waren die Aychartan-Piraten wegen ihrer Unerbittlichkeit bekannt. Sie aber sollten freigelassen werden? Die Großmut des Aychartaners machte ihn mißtrauisch. Daß sein Mißtrauen gerechtfertigt war, erfuhr er sofort. „Euer Abtransport erfolgt, sobald es die Lage gestattet", verkündete das fremde Wesen. „Daß die, die ihr die Piraten nennt, euch das Leben lassen, bedeutet nicht, daß ihr mit dem Leben davonkommt. Ihr müßt euch mit dem begnügen, was von eurem Schiff noch übrig ist!
     
    4.
     
    Ein mörderischer Ruck warf Dabonudzer nach vorne und preßte ihn gegen den breiten Sitzgurt. Über ihm zerbarst mit splitterndem Krach eine der Bildflächen, und ein Regen von Glassitsplittern ergoß sich über seinen Arbeitsplatz. Sirenen heulten, Pfeifen gellten im Hintergrund. Qualm wallte durch den weiten Kommandoraum der SANTONMAR.
    Dabonudzer hörte das Stöhnen von Verwundeten. Hier und da gewahrte er in den Rauchschwaden die langgestreckte Gestalt eines Medoroboters.
    Das Schiff bockte und stampfte. Zwei Drittel der Geschütze waren ausgefallen. Der Lichtschirm flackerte und bot kaum noch Schutz. Die SANTONMAR war dem unerbittlichen Gegner hilflos ausgeliefert. Der Schwarze Blitz der Aychartaner hatte den modernsten Schiffstyp der kranischen Flotte in ein brennendes Wrack verwandelt.
    Die Geräte funktionierten zum großen Teil nicht mehr. Dabonudzer hatte keine Ahnung, wo sich der Gegner befand. Er hatte vor wenigen Minuten alle Energiereserven mobilisiert, um die SANTONMAR auf Fahrt zu bringen und den weitreichenden Geschützen des Gegners zu entkommen. Aber die Reaktionen, die Dabonudzer aus der Triebwerkssektion bekam, waren entmutigend. Die Aggregate arbeiteten nur noch mit einem Bruchteil ihrer Nennleistung. Ihre Tätigkeit war unausgeglichen. Das riesige Schiff begann zu rotieren und zu taumeln. „Können wir uns halten?"
    Die Stimme in Dabonudzers Ohr war vom Knacken und Prasseln der Störgeräusche überlagert. Er wandte unwillkürlich den Kopf und blickte dorthin, wo Kullmytzer an seinem mit Geräten überladenen Pult saß. Aber der Qualm versperrte ihm die Sicht. „Negativ", antwortete er. „Das Schiff fällt auseinander."
    „Kann der Bugteil abgesprengt werden?"
    Die SANTONMAR, wie alle kranischen Schiffe dieses Typs, war so gebaut, daß der Bugteil notfalls vom Hauptkörper gelöst und als gesondertes Fahrzeug betrieben werden konnte. „Negativ", sagte Dabonudzer. „Ich habe keine Kontrolle über den Trennmechanismus mehr."
    „Verstanden", zwängte sich Kullmytzers Stimme durch das rauschende Prasseln. „Wir gehen von Bord."
    Rote und blaue Lichtblitze stachen durch den Dunst. Die akustischen Alarmgeräte funktionierten nicht mehr. Lichtsignale übermittelten den Befehl, das Schiff zu evakuieren. Rot und blau: Rettungsboote aufsuchen!
    Dabonudzer löste den Gurt. Er kämpfte sich den schräg liegenden Boden des Kommandostands hinauf. Im Helmempfänger schwirrten Dutzende von Stimmen, untermalt vom grollenden Donner der Explosionen und knatternden Störgeräuschen. Ein greller Blitz zuckte durch den Qualm. Der Rauch wurde zu dünnen Fetzen, die mit hoher Geschwindigkeit davonschossen. Weißer Reif setzte sich auf Dabonudzers Montur und bedeckte die Sichtscheibe seines Heimes. Der Sog der ausströmenden Luft zerrte an ihm, aber er hing eingekeilt zwischen zwei schweren Konsolen. Nach wenigen Sekunden löste der frostige Beschlag der Helmscheibe sich auf. Er sah sich um. Über ihm brannte eine grelle Lampe, die einzige, die ihren Dienst noch versah.
    Der Qualm war verschwunden. Sein Blick ging in Richtung des Pultes, an dem er vor wenigen Minuten noch gesessen hatte. Das Pult war verschwunden und mit ihm ein Teil der Schiffswand. Durch ein riesiges, gezacktes Loch gähnte die Schwärze des Weltalls.
    Er gelangte in einen breiten Gang, der heckwärts führte. Die Beleuchtung war ausgefallen. Sein Helmscheinwerfer schob einen Lichtstrahl vor sich her, der im
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher