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100 - Des Teufels Samurai

100 - Des Teufels Samurai

Titel: 100 - Des Teufels Samurai
Autoren: Dämonenkiller
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konnte Yoshi nicht sagen, wer er war, denn damit hätte er sein so sorgsam gehütetes Geheimnis preisgegeben.
    „Wenn du mir nicht zu Willen bist, wirst du im magischen Feuer schmoren!" sagte Yoshi wieder. Er sprach japanisch.
    Seltsamerweise verstand Dorian fast jedes Wort, obwohl er dieser Sprache bisher nicht mächtig gewesen war. Er wußte, warum dies möglich war. Wenn er in einem früheren Leben Japaner gewesen war, erhielt er mit der Erinnerung an dieses Leben auch sein Sprachverständnis zurück.
    Er mußte damals Hoichi gewesen sein - dessen Gestalt er nun angenommen hatte.
    „Ihr begeht einen großen Fehler, Herr", sagte Dorian-Hoichi ebenfalls auf japanisch. „Denn ich - bin kein Diener des Bösen. Ich stehe nicht im Dienste dämonischer Mächte wie die anderen, sondern verstellte mich nur, um mein Leben zu retten."
    „Wenn das so ist, dann könntest du den magischen Kreis jederzeit verlassen", erwiderte Yoshi. „Denn er ist nur bei denen wirksam, die der Schwarzen Magie verfallen sind."
    Dorian hätte es tatsächlich keine Schwierigkeiten bereitet, den weißen Kreis zu verlassen. Aber vielleicht hätte Yoshi ihm dennoch nicht geglaubt und versucht, ihn unschädlich zu machen.
    „Lösch den Kreis und laßt mich laufen!" beschwor Dorian-Hoichi den Japaner. „Ihr müßt mir vertrauen. Die Dämonen sind mir so verhaßt wie Euch. Ich stehe auf Eurer Seite."
    Yoshi deutete ein Lächeln an.
    „Wieso willst du wissen, auf welcher Seite ich stehe?" fragte er. „Wenn du es weißt, so zeigt das nur, daß du zur Gegenseite gehörst. Mich kannst du nicht täuschen."
    Dorian sah ein, daß es sinnlos war, mit Yoshi zu diskutieren. Er wollte einen letzten Versuch unternehmen, ihn von seiner Harmlosigkeit zu überzeugen.
    „Ich will Euch beweisen, daß ich kein Diener des Bösen bin", sagte Dorian-Hoichi und griff in die Tasche seines Gewandes. Gleichzeitig machte er einen Schritt aus dem Kreis hinaus. „Seht, Ihr könnt mich nicht bannen. Und da, kennt Ihr dieses?"
    Dorian holte den Kommandostab hervor, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Pfeife hatte.
    Yoshi wich erschrocken einen Schritt zurück. Er wußte nicht, was er davon halten sollte, daß sein Gefangener aus dem magischen Kreis ausbrechen konnte. Aber seinem entsetzten Gesicht nach zu schließen, schien er Dorians Kommandostab für eine Waffe zu halten.
    „Ihr habt nichts zu befürchten!" rief Dorian schnell.
    Doch Yoshi glaubte ihm nicht. Er griff unter sein Gewand und brachte die Pyrophorit-Pistole zum Vorschein.
    Dorian hatte keine andere Wahl. Er mußte Yoshi kampfunfähig machen. Zuerst schlug er ihm die Waffe aus der Hand, und dann versetzte er ihm einen leichten Handkantenschlag.
    Yoshi brach lautlos zusammen.
    Dorian wollte ihn schnell fortschaffen und ihn verstecken,, damit er nicht den Besessenen in die Hände fiel. Doch als er sich nach Yoshi bückte, hörte er hinter sich ein Geräusch.
    Er wirbelte herum.
    Vor ihm stand „Tomoe" - oder besser gesagt, jener Dämonendiener, der bei dem Kabuki Hoichis Rachegefährtin darstellte.
    „Er ist ein Spion!" rechtfertigte sich Dorian-Hoichi auf japanisch, um den anderen in Sicherheit zu wiegen.
    Doch der Besessene reagierte völlig unerwartet.
    Er bewegte sich auf einmal so rasend schnell, daß Dorian ihm mit den Augen nicht folgen konnte.
    Er sah die Gestalt nur noch als verschwommenen Schemen zu Yoshi eilen, und dann wurden ihre Bewegungen so schnell, daß Dorian überhaupt nichts mehr wahrnahm.
    Im nächsten Augenblick waren beide, der Schauspieler und Yoshi, verschwunden.
    Dorian war völlig benommen. Nur langsam begriff er, was dieses seltsame Erlebnis bedeuten konnte. Aber selbst dann, als er die Wahrheit erkannt hatte, wollte er nicht daran glauben.
    Es konnte eigentlich kein Zweifel daran bestehen, daß der Schauspieler ein Verbündeter von Yoshi gewesen war - irgendeiner seiner Freunde, der sich unter die Dämonendiener gemischt hatte.
    Dorian war sofort aufgefallen, daß „Tomoe" eine sehr feminine Figur hatte. Er glaubte auch, unter dem Gewand Rundungen wie von Brüsten gesehen zu haben. Es mußte sich also um eine Frau gehandelt haben.
    Wenn man noch berücksichtigte, daß sich diese Frau in einen schnelleren Zeitablauf versetzt hatte, so blieb nur eine einzige Schlußfolgerung: Es war Coco gewesen!
    Coco war also hier. Sie hatte sich unter die Schauspieler gemischt. Wenn er sie früher erkannt hätte, dann hätte er sich zu erkennen geben können… Doch nun war sie wieder
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