Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0988 - Die Magnetfrau

0988 - Die Magnetfrau

Titel: 0988 - Die Magnetfrau
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
war nicht alles. Celia weinte oder schluchzte. Sie befand sich dabei in einem schlimmen Zustand. Sie zitterte noch am gesamten Körper. Wieder standen ihre Haare aufrecht, als wären sie elektrisch geladen, und durch den Körper lief ein permanentes Zucken.
    »Mein Gott, Celia, was ist los?« Mit diesen Worten betrat Grit Wayne das Zimmer ihrer Tochter…
    ***
    Celia Wayne rührte sich nicht. Sie blieb hocken, die blonden Haare standen auch weiterhin hoch. Das Schluchzen hörte nicht auf. Jetzt mischten sich sogar wimmernde Laute hinein. So wie sie reagierte, so handelte nur ein verzweifelter Mensch.
    Celia Wayne war angesprochen worden, aber sie reagierte nicht. Sie blieb einfach nur sitzen, wie jemand, der mit der gesamten Welt nichts mehr zu tun haben wollte.
    Auch Grit mußte sich überwinden, um auf ihre Tochter zuzugehen. Es war nichts mehr normal. Dieser Tag und jetzt auch die Nacht waren zu einem Wendepunkt in ihrer beider Leben geworden.
    Auch weiterhin nahm die junge Frau keine Notiz von ihrer Mutter. Selbst als Grit dicht vor ihr stehenblieb, schaute sie nicht mal mehr hoch.
    Grit beugte sich vor. Wieder versuchte sie, mit Celia zu reden, und wieder erhielt sie keine Antwort.
    Die Mutter ärgerte sich darüber, und ihre Finger zitterten, als sich die Hand der Tochter näherte. Sie konnte einfach die Aufregung nicht unterdrücken, berührte Celia am Arm - und schrie leise auf, denn sie hatte durchaus den kribbelnden Stoß gespürt, der von den Fingern her bis hinauf in den rechten Oberarm geschlagen war.
    Der rechte Arm zitterte, obwohl er sich taub anfühlte, und Grit war einige Schritte zurückgewichen. Kurz vor der offenen Tür stand sie nun und starrte nach vorn.
    Sie schaute Celia an, achtete auch auf ihren Arm, in den nur langsam wieder Leben einkehrte. Etwas Ungeheures war mit ihrer Tochter geschehen. Sie mußte von einer nicht erklärbaren inneren Kraft beseelt sein. Die Frau erinnerte es an Elektrizität.
    Ja, Celia war elektrisch geladen!
    Es wollte Grit nicht in den Kopf, aber es blieb dabei, denn Grit hatte diesen Stromstoß tatsächlich erlitten.
    War die rechte Hand bleicher oder blasser als die linke? Grit Wayne schaute sie sich genau an.
    »Bitte«, hörte sich Grit sprechen, und sie erkannte ihre eigene Stimme kaum wieder. »Du mußt etwas tun, Celia. Gib mir doch Antwort! Sag, was mit dir los ist.«
    Die junge Frau redete nicht. Sie schluchzte nur. Noch immer standen die Haare in die Höhe, als wären sie ein Synonym für die neue Existenz, mit der sich Mutter und Tochter abzufinden hatten.
    Grit wußte nicht, was sie noch tun sollte. Sie traute sich auch nicht, noch ein zweites Mal zuzufassen. Alles war so anders geworden, und sie erschreckte bei dem Gedanken daran, daß sie ihre Tochter mehr als Fremde ansah.
    Über eine Lösung brauchte sie sich keine Gedanken mehr zu machen, denn bei Celia selbst trat eine Veränderung ein. Die Haare zitterten und zuckten noch einmal, dann ringelten sie sich zusammen und nahmen wieder ihre alte Lage ein.
    Auch Celia selbst entspannte sich. Es war mehr ein Erschlaffen, verbunden mit einem erleichtert klingenden Seufzen, so daß auch die Spannung bei der Mutter wich. »Kind - bitte…«
    Celia bewegte sich. Sie hob ihren Kopf, und plötzlich schaute sie ihre Mutter auch an. Die Augen waren nicht mehr so klar. Durch die Tränen wirkten sie verschwommen oder verwischt, aber allein diese Geste ließ Grit Wayne aufatmen.
    Dieser schreckliche Zustand war vorbei - endlich vorbei. Sie hoffte deshalb, mit Celia wieder normal sprechen zu können. Ihre Tochter wirkte jetzt wie ein kleines Kind, das sich weigerte, erwachsen zu werden. Irgendwo war sie darüber auch froh.
    Diesmal geschah mit Grit nichts, als sie ihre Hand auf Celias Arm legte.
    Kein Zucken, kein Stromstoß, der durch ihren Arm raste, es war und blieb auch normal. Grit ließ die Hand liegen. Der erste Schritt war geschafft, jetzt mußte sie den zweiten gehen, und wieder sprach sie ihre Tochter an.
    »Hörst du mich denn?«
    Celia nickte.
    Plötzlich durchströmte Grit eine große Freude. Dieser innerliche Jubel hätte sie beinahe lachen lassen, aber sie hielt sich zunächst einmal zurück. Sie suchte nach Worten, und sie wollte auch nicht so alltägliche Fragen stellen. Da ihr zunächst nichts einfiel, verstrichen Sekunden, aber Celia bewegte sich.
    Sie zog beide Arme an den Körper und stemmte die Hände auf den Boden.
    So stand sie auf.
    Schneller, als sich Grit erheben konnte. Mit dem Rücken
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher