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0988 - Die Magnetfrau

0988 - Die Magnetfrau

Titel: 0988 - Die Magnetfrau
Autoren: Jason Dark
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Celia die Wahrheit erzählen?
    Es wäre eine Möglichkeit gewesen, nur wollte sie von ihrer Tochter nicht ausgelacht werden, obwohl sie nicht wußte, welche Gedanken sich hinter dieser glatten Stirn bildeten.
    »He, träumst du, Mum?«
    »Nein, nein, ich…« Grit lächelte. »Es ist alles in Ordnung, Kind.«
    Celia wollte das nicht akzeptieren und schüttelte den Kopf. »Das glaube ich dir nicht.«
    »Ach - und wieso nicht?«
    »Schau in den Spiegel. Sieh dir deinen Kopf an.«
    »Und weiter?«
    »Du hast eine Wunde an der Stirn -und sogar eine kleine Beule, wenn ich mich nicht irre.«
    Grit lächelte. Es wirkte verkrampft und verlegen. Gedanken überdeckend. »Ja, Celia, du hast recht, ich habe eine Beule und auch eine kleine Schramme.«
    »Eben.«
    »Aber das ist nicht weiter tragisch. Ich habe mich am Schrank gestoßen.«
    »Ach - hier in der Küche?«
    »Ja, wo sonst?«
    Celia nickte, schaute dabei allerdings auf den Stahltopf, der noch immer auf dem Boden stand. Sie traf keinerlei Anstalten, ihn aufzuheben, und gerade dieser Blick war der Auslöser für eine Antwort, mit der Grit leben konnte.
    »Der Topf ist vom Schrank gerutscht und hat mich am Kopf erwischt. Das ist alles. Ich habe nicht aufgepaßt.«
    »Ah - so war das.«
    Celia nickte, wobei sie aussah, als würde sie ihrer Mutter kein Wort glauben. Ihre Augen verengten sich. Dabei nahm der Blick einen bestimmten Ausdruck an, den Grit nicht deuten konnte. Aber Celia sagte nichts. Sie bückte sich und hob den Topf auf.
    »Wo soll ich ihn hinstellen? Wieder auf den Schrank?«
    »Nein, nein! Stell ihn hier auf die Arbeitsplatte.«
    »Ist gut.« Celia ging auf die Spüle zu und stellte den Topf daneben. Von ihrer Mutter wurde sie dabei nicht aus den Augen gelassen, und Grit dachte über ihre Tochter nach.
    Celia hatte sich nicht verändert. Sie sah völlig normal aus, und trotzdem kam sie ihr anders vor. Einen Grund konnte die Frau nicht nennen, es war einfach das Gefühl, dieses innerliche Wissen, daß mit Celia etwas nicht stimmte. Sie schien eine Veränderung durchgemacht zu haben, allerdings nicht erst heute, denn auch in der Vergangenheit hatte sich Celia schon seltsam verhalten.
    Celia drehte sich um. »Kann ich dir helfen, Mum?«
    »Nein, nein, es ist schon alles okay.«
    Celia hob die Schultern. »Ich wollte dir auch nur sagen, daß ich gleich weggehe.«
    »Ach.«
    »Schlimm?« Sie lächelte.
    »Nein, nein, das nicht. Ich hatte mich nur darauf eingerichtet, daß du mit mir ißt.«
    »Tut mir leid, aber ich habe Angela versprochen, daß ich mit ihr ins Peppermint gehe.«
    »Ja, schon gut, dann friere ich das Steak ein.«
    »Ich esse es morgen, Mum.«
    Grit räusperte sich. »Wann willst du denn fort?«
    »Eigentlich jetzt.«
    »So früh?«
    »Wir gehen noch ins Kino.«
    »Ach ja - und dann in die Disco?«
    »Genau.« Celia ging zurück. Sie wurde dabei von ihrer Mutter nicht aus den Augen gelassen, und die bemerkte jetzt sehr deutlich die Veränderung an ihrer Tochter.
    Celia bekam eine »Gänsehaut«. Sie kroch höher und machte sogar vor den Haaren nicht Halt. Etwas kribbelte die blonde Frisur auf, dehn die Haare selbst bewegten sich.
    Grit wollte es nicht glauben. Wieso konnten sich Haare von allein bewegen?
    Das war eigentlich unmöglich. Celia sah aus, als stünde sie unter Strom.
    Jetzt wollte die Mutter die Tochter fragen, was so plötzlch mit ihr passiert war.
    Dazu kam es nicht mehr.
    Beide Frauen hörten das Klirren und Rappeln zur selben Zeit. Im ersten Augenblick wußte Grit Wayne nicht, woher dieses ungewöhnliche Geräusch stammte. Sie bewegte den Kopf etwas zu schnell, die Schmerzen nahmen zu, und aus dem dumpfen Gefühl meldeten sich die Stiche wieder. Dann hatte sie den Grund gefunden.
    Er war nicht zu sehen, denn die Schublade des Unterteils stand nicht offen. Es war die breite, in der Grit Wayne ihre Messer, Löffel und Gabeln aufbewahrte. In einem Fach lagen noch Spezialmesser.
    Plötzlich war alles anders.
    Da lag kein Besteck mehr ruhig. Sie tanzten in der Schublade, etwas anderes konnte sich die Frau nicht vorstellen, und sie war nicht in der Lage, ihren Blick von der Schublade zu nehmen. Mit brutaler Gewalt schien die von innen aufgestoßen zu werden. Sie erzitterte, wurde jedoch nicht geöffnet.
    Zuerst hatte sich der Topf aus unerfindlichen Gründen von seinem Standplatz wegbewegt. Jetzt spielten plötzlich die Bestecke verrückt. Die Welt schien auf den Kopf gestellt worden zu sein. Grit kam damit überhaupt nicht mehr zurecht,
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