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0983 - Die Schamanin

0983 - Die Schamanin

Titel: 0983 - Die Schamanin
Autoren: Jason Dark
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wußte nicht mehr, wo er sich nun befand. Im Traum oder in der Wirklichkeit.
    »Das Tuch«, sagte sie.
    Bill brauchte einige Sekunden, um aus seiner Starre zu erwachen und sich wieder zurechtzufinden. »Natürlich - bitte.«
    Imelda drehte sich und wartete darauf, daß ihr Bill das Badetuch um die Schultern legte. Er tat es und hörte, wie die Frau tief durchatmete. »Ja, das ist gut.«
    »Sie sind Imelda?« fragte Bill. Er war froh, überhaupt einige Worte herausbekommen zu haben.
    »Sicher. Wer bist du?«
    »Ich heiße Bill Conolly.«
    Sie stand da wie ein Denkmal und fragte: »Wo kommst du her? Aus den Staaten?«
    »Nein, aus England.«
    »Ein Brite?«
    »So ist es.«
    »Ihr seid alle gleich.«
    Bill räusperte sich. »Wie meinst du das?«
    »Nichts weiter.« Imelda lachte kehlig auf und schüttelte dabei den Kopf.
    Einige Tropfen bekam Bill ab. Sie waren warm und kamen ihm schwerer vor als Wasser. »Trockne mich ab, Bill.«
    »Was soll ich?« Er war von der Bitte überrascht worden.
    »Mich abtrocknen.«
    Der Reporter schluckte. »Okay«, sagte er und erfüllt der Frau den Wunsch. Er tat es langsam, mit Bewegungen, die ihr aber nicht gefielen.
    »Nein«, sagte sie, »nicht so. Nicht nur über die Schultern und die Arme reiben.«
    »Wo dann?«
    »Überall.«
    Bill schluckte und war zunächst sprachlos. »Ahm, ich habe richtig gehört?«
    »Ja, hast du!«
    »Und dann?«
    »Ich will es so!« zischte sie. »Du bist zu mir gekommen, und deshalb wirst du tun, was ich von dir verlange.« Sie sagte es mit Nachdruck.
    »Ist schon klar«, erwiderte Bill. Er streichelte und massierte sie. Im Gegensatz zu ihrem maskenhaft starren Gesicht hatte der Körper alle Vorzüge einer Frau. Er war weich, er war angenehm, und Imelda tat durch Bewegungen kund, wo sie am liebsten »abgetrocknet« werden wollte. Dabei entging dem Reporter ihr Stöhnen nicht. Mit einem derartigen Verlauf hatte er nicht gerechnet.
    Er hatte über die Frau gelesen, und diese Berichte hatten ihn elektrisiert, denn Bill gehörte zu den Menschen, die den Rätseln der Welt auf der Spur waren. Immer wieder fand er neue, um seine Berichte zu schreiben, die man ihm gern abkaufte, denn Bill arbeitete sie sehr spannend auf.
    Von Imelda hatte er kein Bild zuvor gesehen. Er kannte nur ihren Namen, und das, wozu sie fähig war.
    Surfen im Jenseits!
    Bill wußte nicht, wer diesen Begriff erfunden hatte. Das - und was tatsächlich dahintersteckte, wollte Bill gern herausfinden.
    »Ja, mach weiter«, sagte sie ergeben, als er auch über ihre Brüste strich. »Da besonders…«
    Bill tat ihr den Gefallen. Er hielt den Atem an. Seine Gedanken wanderten weg. Für einen Moment sah er das Gesicht seiner Frau Sheila. Himmel, wenn sie ihn so gesehen hätte, dann hätte er sich eine verdammt gute Erklärung einfallen lassen müssen Aber hier waren sie allein, und Bill dachte auch an seinen Job, während ihn Imelda dirigierte, denn sie wußte genau, wo sie noch nicht trocken war Bill hörte ihr leises Stöhnen Es klang sehr zufrieden. Sie bewogte sich auch vor ihm, präsentierte ihm ihr straffes Hinterteil.
    »Ich denke, das reicht«, sagte er schließlich und ließ seine Hände auf ihren Schultern liegen.
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    Imelda war anderer Ansicht. Sie hob den rechten Arm und winkelte ihn in Höhe ihres Kopfes an. Dann drehte sie sich um ihn herum und drückte die flache Hand gegen Bills Gesicht. »Ob du etwas meinst oder nicht, das ist mir egal. Hier bestimme ich, verstehst du? Das ist mein Haus, das ist meine Welt. Diejenigen, die in sie eintreten, haben sich einzig und allein nach mir zu richten.«
    »Verstehe.«
    »Das ist gut. Oder soll ich dich wegschicken?«
    »Nein.«
    »Du kannst auch bleiben.«
    »Danke.« Bill ärgerte sich selbst darüber, daß ihn diese Frau so stark in die Defensive gedrängt hatte, aber er konnte es nicht ändern. Das war nun mal so, denn sie hatte hier das Sagen. Imelda war die Frau, die alles diktierte.
    »Es ist jetzt gut, Bill. Danke.«
    Er war froh, sie nicht mehr anfassen zu müssen. Angst hatte er nicht gerade vor ihr, aber sie war schon anders als andere Frauen und strömte etwas aus, mit dem er nicht zurechtkam. Es war für ihn einfach nicht zu fassen.
    Imelda raffte das Badetuch an den Seiten zusammen und verknotete es über der Brust. Dann ging sie auf einen der Stühle zu und deutete auf den zweiten.
    Auch Bill setzte sich. Wieder kam er sich vor, als hätte er im Freien seinen Platz gefunden. Um ihn und den Pool herum wuchs
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