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0981 - Helfer der Kosmokraten

Titel: 0981 - Helfer der Kosmokraten
Autoren: Unbekannt
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Hilfe der Messer, die sie bei sich trugen. Aus den Ästen wurde ein Geflecht gefertigt, das schließlich lang genug war, um sicher von einem Bachufer zum anderen zu reichen. Lyn war die erste, die sich darauf wagte. Die „Brücke" bog sich ein wenig unter ihrem Gewicht, aber Lyn gelangte trockenen Fußes nach drüben. Zelda Gren folgte, danach kam Jak Nyman, und Hormel Dan machte den Abschluß. Hormel hatte noch keine zwei Schritte getan, da fragte Nyman plötzlich: „In welcher Richtung liegt das Wrackstück, das du gefunden hast, Hormel?"
    Hormel blieb stehen und versuchte, sich zu orientieren. Dann streckte er den Arm aus und sagte: „Dort."
    Es schien kaum glaublich, aber die plötzliche Bewegung mußte ihn um das Gleichgewicht gebracht haben.
    Er begann, mit beiden Armen zu fuchteln, aber das nützte ihm nichts mehr. Er fiel platschend ins Wasser.
    Niemand lachte. Sie knieten am Ufer und streckten Hormel die Hände entgegen, als er prustend wieder auftauchte. Er war nicht viel nasser, als er es zuvor schon gewesen war, da er den Bach bereits einmal schwimmend durchquert hatte. Aber wenn es wirklich kühler wurde, was Lyn Degas bislang noch immer nicht feststellen konnte, dann bestand die Möglichkeit, daß er sich eine Erkältung holte.
    Auf dem Weg den vermeintlichen Hang hinan fielen Lyn und Jak Nyman ein paar Schritte hinter die beiden anderen zurück. Hormel war damit beschäftigt, den Weg zum Wrackstück zu finden, und Zelda verhielt sich weiterhin teilnahmslos.
    „Ich weiß nicht, was für ein Spiel du hier spielst, Jak", sagte Lyn. „Aber ich habe gesehen, wie du der Brücke einen Tritt gabst, als Hormel den Arm ausstreckte."
     
    *
     
    Das Wrack war nicht wirklich ein Stück, sondern ein ganzes Trümmerfeld aus Metall. Und es stammte ganz eindeutig von der MEMPHIS. Lyn ging von einem der Überreste zum andern. Die kleineren wendete sie mit dem Fuß, die größeren untersuchte sie auf Zugänglichkeit. Es war ihr eigenartig ums Herz. Die MEMPHIS war ihr erstes Kommando gewesen. Es schmerzte, sie so erbärmlich zertrümmert zu sehen „Das Zeug ist hart aufgeprallt", sagte sie zu Jak Nyman. „Man sieht es an der mechanischen Verformung und an der Weise, wie es sich zum Teil in den Boden gegraben hat. Aber ich sehe kaum Spuren von Hitzeeinwirkung. Keine Anzeichen von hohen Temperaturen, die beim Durchgang durch die Atmosphäre an der Außenhülle entstanden sein müßten." Sie gab einem der kleinen Metallbrocken einen Tritt, daß er davonrollte. „Das Ding zum Beispiel sollte vollständig verglüht sein."
    „Wenn es einen Absturz mit hoher Geschwindigkeit durch eine planetarische Atmosphäre gegeben hätte, dann wären wir nicht mehr am Leben", hielt ihr Nyman entgegen.
    „Wenn wir so hart aufgeprallt wären wie dieses Zeug hier", knurrte Lyn, „dann wären wir ebenfalls nicht mehr am Leben. Wir sind auf andere Weise hierhergekommen als dieses Wrackstück. Aber auch das Wrack sieht nicht aus wie der Rest eines Raumschiffs, das auf der Oberfläche eines von einer Atmosphäre umgebenen Himmelskörper abgestürzt ist."
    Sie fröstelte plötzlich. Wahrscheinlich hatte es nichts mit sinkenden Temperaturen, sondern eher mit der Unerklärlichkeit des jüngsten Geschehens zu tun.
    „Hier ist ein Kriechgang", rief Hormel Dan. „Wenn wir ein paar kräftige Stangen hätten, könnten wir ihn weit genug aufstemmen, daß einer von uns hineinkann."
    Das Stück, an dem er herumhantierte, hatte die Größe eines terranischen Wochenendhäuschens. Es hatte einen Krater in den weichen Boden gewühlt und lag zur Hälfte darin verborgen. Hormels Gesicht und Montur waren mit einer öligen Flüssigkeit beschmiert, und an der Hand hatte er sich eine Schramme geholt, aus der träge Blutstropfen quollen. Jak Nyman wurde aufmerksam.
    „Was ist das für Zeug?" fragte er und deutete auf Hormels ölverschmiertes Gesicht.
    „Weiß nicht. Das Wrack ist voll davon."
    „Probier’s mit der Zunge!"
    Hormel fuhr sich mit dem Finger über die Wange. Mißtrauisch betrachtete er das kleine Quantum grünlich schillernder, zäher Flüssigkeit, das er mit der Fingerspitze aufgesammelt hatte. Er führte den Finger zum Mund.
    „Nicht!" Lyns Schrei erschreckte Hormel derart, daß er mit dem Finger den Mund verfehlte. Mit einem Satz war Lyn heran und schlug ihm die Hand beiseite. „Das Zeug ist giftig", stieß sie hervor. „Geh zum Bach hinab und wasch dich ab, bis keine Spur mehr davon übrig ist."
    Äußerlich ruhig kehrte sie zu Jak
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