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0981 - Helfer der Kosmokraten

Titel: 0981 - Helfer der Kosmokraten
Autoren: Unbekannt
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überhaupt kein Himmelskörper. „ „Sondern was?"
    „Ein Gebilde höherer Ordnung. Wahrscheinlich eine Ansammlung von Tausenden verschiedener Körper.
    Es erinnert sich doch jeder noch daran, daß die rote Oberfläche keinerlei Gliederung, keinerlei Einzelheiten aufwies."
    Ja, das war Lyn Degas noch deutlich in Erinnerung. Mit Ausnahme der Augenblicke natürlich, in denen sie geglaubt hatte, für Sekundenbruchteile ein Tal mit einem sich dahinschlängelnden Fluß zu sehen. Vielleicht dieses Tal, mit dem Bach und den Büschen, schoß es ihr durch den Sinn.
    „Also schön, was ist deine Meinung?" fragte sie.
    „Ich habe keine. Tch weiß nicht, wo wir sind - höchstens, wo.wir nicht sind. Hat sich jemand schon die Mühe gemacht, sich umzusehen?"
    Die Frage wirkte wie eine Aufforderung. Köpfe drehten sich. Lyns Blick wanderte durch den milchigen, seltsam farblosen Himmel, in dem nirgendwo eine Sonne zu sehen war, obwohl ringsum die Helligkeit des Tages herrschte. Sie blickte an dem mit grobrissiger Rinde bedeckten Stamm des weißen Baumes vorbei zum Kamm der Erhebung hinauf, die den diesseitigen Rand des Tales bildete, und dann zur anderen Seite hin, über die doppelte Buschreihe an beiden Ufern des Baches hinweg auf den Hang, der dort ebenso sanft wie hier in die Höhe strebte und in einem geradlinig ver1 aufenden Kamm endete.
    „Ich habe mich umgesehen", sagte sie. „Und was jetzt?"
    „Wie würdest du die Topographie beschreiben?" fragte Jak Nyman.
    „Ein lang gestrecktes Tal, mit gleichmäßigen Erhebungen zu beiden Seiten und einem Bach, der sich die Talsohle entlangschlängelt."
    „Du bist unten am Bach gewesen, nicht wahr?"
    „Ja."
    „Und dann wieder hier heraufgekommen? War der Weg von hier zum Bach leichter, weil es doch abwärts ging, als der Rückweg vom Bach herauf?"
    Was für eine lächerliche Frage! Und doch - hatte es einen Unterschied gegeben? Sie hatte nicht darauf geachtet.
    „Weiß ich nicht mehr", sagte sie schlecht gelaunt. „Worauf willst du hinaus?"
    „Ich halte die Aufwölbung des Horizonts für einen Effekt, der von einem ganz anderen Umstand hervorgerufen wird. Du glaubst, du befindest dich in einem Tal. Aber ich wette, wenn du den Hang hinaufsteigst, wird der Kamm vor dir zurückweichen, und es wird dir nie ge1 ingen ihn zu erreichen."
    Lyn sah ihn mißtrauisch an.
    „Du meinst, wir stecken in einer Hohlwelt?"
    „Ja", sagte Jak Nyman.
     
    *
     
    Hormel Dan blies die Luft von sich wie ein auftauchender Wal.
    „Das ist doch ein Blödsinn", sagte er. „Wie sollen wir, aus dem All kommend, im Innern einer Hohlwelt gelandet sein?"
    „Das weiß ich nicht", entgegnete Nyman frostig. „Aber der Beweis dürfte nicht schwer zu erbringen sein."
    Er machte Anstalten, den Hang hinaufzusteigen.
    „Bleib hier!" Lyns Stimme war von ungewöhnlicher Schärfe. „Wir haben Wichtigeres zu tun."
    „Wichtigeres, als herauszufinden, ob wir in einer Hohlwelt gelandet sind oder nicht?"
    „Nein. Aber wir werden dazu keinen;tagelangen Marsch unternehmen. Wenn das Trümmerstück, das Hormel Dan gefunden hat, wirklich von der MEMPHIS stammt, dann muß daran zu erkennen sein, ob es irgendwo die Schale einer Hohlwelt durchschlagen hat."
    Nyman machte ein zweifelndes Gesicht.
    „Meinst du nicht?" fragte Lyn.
    „Ich weiß nicht. Hohlwelten hier sind womöglich nicht wie Hohlwelten sonstwo."
    Niemand achtete auf seinen Einwand. Lyn Degas führte die Gruppe zum Bach hinab. Dabei paßte sie diesmal auf, ob sie wirklich das Ge. fühl empfand, sich bergab zu bewegen. Verblüfft stellte sie fest, daß sie nichts Derartiges spürte.
    Natürlich mußte es eine gewisse Neigung geben. Der Bach floß dort „unten", weil sich dort die tiefste Stelle der Umgebung befand. Aber die Steilheit des Hanges war längst nicht so groß, wie der optische Eindruck den Beobachter glauben machen wollte.
    Sie zwängten sich zwischen den Büschen hindurch und gelangten ans Ufer. Jak Nyman sah sich prüfend um. Er hatte die Nase hoch erhoben und schnüffelte.
    „Merkt jemand was?" fragte er. „Es wird kälter."
    Lyn spürte nichts davon, aber Zelda bestätigte, daß es in der Tat kühler geworden sei.
    „Wir befinden uns in einer fremden Umgebung und sollten auf unsere Gesundheit achten", erklärte Nyman. „Ich schlage vor, wir legen eine Brücke über das Wasser, anstatt hindurchzuschwimmen."
    Der Vorschlag schien nicht unvernünftig. Sie suchten das Buschwerk nach langen, tragkräftigen Ästen ab und entfernten diese mit
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