Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0974 - Monsterzeit

0974 - Monsterzeit

Titel: 0974 - Monsterzeit
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Feindin und fühlte sich völlig ausgelaugt oder durch die Mangel gedreht.
    So einfach konnte er die Flucht durch den verdammten Horror-Wald nicht vergessen.
    Die Zimmertür lag rechts von ihm, dem Fenster gegenüber. Und die Tür war nicht geschlossen. Sie stand so weit offen, daß ein Mensch das Zimmer völlig normal betreten konnte. Ein Mensch!
    Es gab nur einen Menschen in diesem einsamen Haus, und das war eben Greta Kinny.
    Cameron sah sie nicht, er hörte sie nur. Und so wußte er immer, wo sie sich befand.
    Mal war sie näher an der Tür, mal weiter entfernt. Jedenfalls blieb sie im Haus, und das hatte etwas zu bedeuten, davon ging er aus. Sie würde ihn nicht allein lassen, sie würde sich um ihn kümmern, aber wußte sie auch, wer er war?
    Perry Cameron dachte über dieses Problem nach. Er war ein Killer. Er war jemand, dem es nichts ausmachte, einen Menschen zu töten. Und er killte für eine gerechte Sache, wie er meinte. Daß andere es nicht so sahen, störte ihn nicht. Für ihn gab es nur das absolut freie Irland, und er haßte jegliche Form von Unterdrückung oder auch Besetzung und Annektion. Deshalb würde er mit den Engländern nie zurechtkommen und sie bekämpfen, wo immer er sie fand.
    Einer davon war besonders schlimm.
    Der Mann hieß Douglas Kinny, und er war ein Verräter in seinen Augen.
    Ein verfluchter Doppelagent, der sich national gab, tatsächlich aber für die andere Seite arbeitete, wie man in der IRA herausgefunden hatte.
    Deshalb war Cameron geschickt worden, und er hatte sich auch geschickt angestellt in seinen Recherchen. So war er auf die Tochter gekommen, und über sie wollte er seinen Auftrag ausführen. Er hatte sich vorgenommen, die junge Frau in seine Gewalt zu bringen, sie als Lockvogel einzusetzen. Und schließlich umzubringen, denn er brachte sie in einen Zusammenhang mit dem Menschen, den er am meisten haßte.
    Es war anders gekommen, völlig anders. Jetzt lag er in einem Bett in ihrem Haus, war ausgeschaltet und ließ unfreiwillig die Vorgänge der nahe zurückliegenden Vergangenheit Revue passieren.
    Er hatte die erste Schlacht verloren, aber er lebte noch, und das war gut so.
    Rosenrot, wie sich Greta auch nannte, hätte ihm sogar die Waffe abnehmen können, ohne daß es von ihm bemerkt worden wäre. Doch Perry spürte den vertrauten Druck des mörderischen Magnum-Revolvers und war in dieser Hinsicht zumindest zufrieden.
    Im Wagen, der versteckt am Waldrand stand, hatte er seine Pump Gun zurücklassen müssen, aber auch mit seinem Schießeisen konnte er selbst Elefanten töten.
    Wie würde es weitergehen?
    Perry erinnerte sich daran, daß Greta Kinny von einem tiefen Schlaf gesprochen hatte. Ausruhen, lange schlafen, und am Morgen würde die Welt anders aussehen.
    Das stimmte. Sie würde anders aussehen, und sie würde auch für Greta anders werden.
    Cameron lächelte, als er daran dachte. Bei Sonnenaufgang waren er und sie allein. Er würde ihr nicht die geringste Chance geben. Sie konnte ihm nicht entkommen. Die wenigen Stunden der Dunkelheit würde er nutzen, um sich durch einen erfrischenden Schlaf wieder auszuruhen.
    Perry hatte eine Weile seinen Blick nicht mehr auf die Tür gerichtet. Als er jetzt wieder hinsah, durchzuckte ihn im ersten Moment ein heißer Schreck, denn auf der Schwelle malte sich die Gestalt seiner Retterin ab.
    In einem Reflex wäre seine Hand beinahe zum Revolver hin gezuckt, aber er zog sie im letzten Moment zurück, weil er sich nicht verdächtig machen wollte.
    Statt dessen räusperte er sich die Kehle frei, um einigermaßen klar sprechen zu können. »Hi, du bist es.«
    »Ja, wer sonst?«
    »Da hast du recht.« Er hatte sich erhoben und ließ sich wieder zurücksinken. Sein Hinterkopf drückte das Kissen ein. »Wer hätte es auch sonst sein können? Schließlich lebst du allein hier.«
    »Das stimmt.« Sie löst sich von ihrem Platz. »Ich habe dich schon eine Weile beobachten können«, erklärte sie.
    »Und?« Perry ärgerte sich darüber, daß sein Herz schneller schlug, ändern konnte er es nicht.
    »Nun ja, du hast auf mich keinen besonders glücklichen oder ausgeglichenen Eindruck gemacht.«
    Der Killer verdrehte die Augen. »Nach allem, was ich erlebt habe?«
    »Es ist halb so schlimm«, wiegelte sie ab.
    Damit war Cameron nicht einverstanden. »Halb so schlimm?« flüsterte er. »Bist du denn wahnsinnig? Was ich hinter mich gebracht habe, das war die Hölle. Der Wald ist verhext. Er ist das Grauen an sich.«
    »Du hast dir eben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher