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097 - Leichenvögel

097 - Leichenvögel

Titel: 097 - Leichenvögel
Autoren: Larry Brent
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nicht
fürchteten.
    Dieser
Einsatz brachte das erfolgreiche Gespann wieder einmal nach England. Die Insel
schien besonders ergiebig an außergewöhnlichen Vorkommnissen zu sein. England
war das Land der Gespenster und Spukerscheinungen.
    Morna
und Larry kamen aus Schottland.
    Sie
waren unterwegs zum Bergland von Cumberland. Berichte der Polizei und Gerüchte,
die eine alte Frau der Hexerei bezichtigen, hatten X-RAY-1, den geheimnisvollen
Leiter der PSA, aktiv werden lassen.
    Während
ihres Fluges hatten die beiden sich mit dem bisher vorliegenden Material
vertraut gemacht.
    Morna
nickte. »Du denkst an den Wagen Mister Ganders?«
    »Ja.
Er ist mit einem Auto gekommen. Übereinstimmend haben das der Wirt und die
Gäste an jenem regnerischen Tag ausgesagt. Die Polizei hat herausgefunden, daß
Gander offenbar sonst nirgends gewesen ist. Man hat ihn gesehen, wie er aus dem
Dorf hinausfuhr und schließt daraus, daß er trotz aller Mahnungen und guten Worte
es nicht lassen konnte, zu Mrs. Mallory zu gehen. Alle behaupten steif und
fest, nur sie kann ihn ermordet haben, wie sie ihren Mann umgebracht hat. Es
gibt keine Anhaltspunkte dafür, aber solchen Gerüchten muß man nachgehen. Mrs.
Mallory verkehre mit dem Teufel? So etwas gibt’s wirklich? Stimmt es – oder ist
das Ganze nur Gerede, um einen Menschen gesellschaftlich unmöglich zu machen
und ihn in die Isolierung zu treiben, wie dies offensichtlich bei Mrs. Mallory
geschehen ist? Der Haken liegt bei Ganders Auto, daran gibt’s nicht zu deuten,
blonde Maid. Mrs. Mallory wohnt allein. Es ist kaum anzunehmen, daß diese Frau,
die ihr Leben lang in der selbstgewählten Einsamkeit verbrachte, eine Ahnung
davon hätte, wie man einen Wagen steuert. Den mußte sie nach der Ermordung,
wenn wir voraussetzen, daß sie es getan hat, logischerweise doch verschwinden
lassen.«
    »Was
in der Tat geschehen ist. Das Auto ist spurlos verschwunden. Ebenso wie Mister
Gander«, sinnierte die Schwedin. »In dem Fall hätte sie etwas davon verstanden,
wie man einen Wagen in Bewegung setzt. Vielleicht hat sie auch nur einfach die
Handbremse gelöst und ihn auf der abschüssigen Straße über den Hang rollen
lassen. Plumps, weg war er.«
    »Dann
hätte man den Blechhaufen finden müssen. Es wurde alles abgesucht.«
    »Richtig.
Aber gehen wir von der Überlegung aus, daß es verschlungene Pfade und Wege
gibt, die nur ihr bekannt waren, Sohnemann.«
    »Dann
hätte sie fahren müssen, Blondine. Aber eben das klammere ich aus. Es sei denn,
Missis Mallory hätte eine Hilfe gehabt.«
    »Alle
behaupten, sie wohne allein. Wer soll das sein? Vielleicht ein Liebhaber aus
dem Schrank?«
    »Vergiß
eines nicht: Angeblich paktiert sie mit dem Teufel. Wenn Beelzebub seine Hand
im Spiel hat, ist manches Unmögliche möglich.«
    »Deine
Kombinationen sind wieder mal von bestechender Logik. Du hast wohl wieder deine
fruchtbaren Tage?«
    »Hm.
Ich kann dir nur eines sagen: Nimm dich in acht vor mir.«
     
    ●
     
    Nach
Tonklin waren es noch zwanzig Meilen. Normalerweise eine Fahrt von einer halben
Stunde.
    Doch
nicht auf dieser Strecke und unter diesen Wetterbedingungen.
    Larry
kam in der Stunde höchstens zehn Meilen voran.
    Dichtes
Schneetreiben herrschte. Ein eiskalter Novembertag hatte sie in England
empfangen.
    Aber
jenseits des Atlantiks war es auch nicht viel besser. Es schien, als wolle der
Winter dieses Jahr sehr früh und mit Gewalt einbrechen.
    Je
tiefer sie in die Cumberlands kamen, desto schlechter wurden die
Wetterbedingungen, desto langsamer kamen sie voran.
    Der
Wind blies. Die Schneeflocken tanzten wild von dem nachtdunklen Himmel, obwohl
es erst fünf Uhr nachmittag war.
    Kein
Stern blinkte, der Mond schien nicht.
    Wie
zwei überdimensionale Geisterfinger bahnten sich die Lichtstrahlen der
Autoscheinwerfer einen Weg durch Nacht und Schneetreiben.
    Kein
Fahrzeug, keine menschliche Siedlung. Die Welt schien ausgestorben.
    Die
Straße war miserabel. Morna faltete die Karte auseinander. »Ich habe das
Gefühl, du hast überhaupt keinen Asphalt mehr unter den Reifen.«
    »Dein
Gefühl trügt nicht. Du bist wie die Prinzessin auf der Erbse, Morna. Da wir
keine Asphaltstraße fahren, ist das ein untrügliches Zeichen dafür, daß wir auf
dem richtigen Weg sind.«
    Der
Weg war holprig und kurvenreich und führte steil bergan. Selbst mit
Winterreifen wäre es problematisch gewesen, hier hochzukommen. Auf die Reifen
des Ford waren Schneeketten montiert.
    »Jedenfalls
ist es hier drinnen gemütlich
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