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0961 - Der Fluch des Kobolds

0961 - Der Fluch des Kobolds

Titel: 0961 - Der Fluch des Kobolds
Autoren: Jason Dark
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nachgedacht hatte. Es war die Stille gewesen. Kein Laut, nicht das leiseste Rascheln. Dabei wußte er, daß Aibon eine Welt war, in der es Leben gab. Zwar märchenhafte und oft auch unheimliche Gestalten, aber das Leben war vorhanden. Besonders in dem Teil, in dem sich Suko aufhielt. Aber er hatte nichts, gar nichts gesehen. Das Leben schien sich zurückgezogen zu haben, und dies sicherlich nicht grundlos.
    Die Reifen des Fahrzeugs hinterließen dunkle Spuren im weichen Gras.
    Manchmal hatte Suko den Eindruck, über eine moorartige Unterlage zu fahren, da schwamm der Wagen fast weg, aber er kam durch und konnte seine Fahrt fortsetzen.
    Das Tal verengte sich. Zuerst wurden die Schatten länger, die die Bäume des Waldes warfen. Die Luft bekam einen anderen Geruch, noch intensiver. Und aus diesem Sinnestaumel riß ihn bald ein Schrei!
    Schrill hatte er geklungen.
    Suko reagierte sofort. Er trat auf die Bremse. Der Audi rutschte nicht mal. Er stand sofort.
    Suko blieb sitzen und beugte sich so weit nach rechts, daß er durch das offene Fenster schauen konnte. Er suchte die Umgebung ab. Er wartete darauf, daß sich der Schrei wiederholte, was auch tatsächlich geschah.
    Diesmal hörte er sich sogar anders an. Für ihn war es ein ängstliches Kreischen. Ein verzweifelter Ruf nach Hilfe.
    Aber Suko hatte etwas herausgefunden. Die Schreie hatten ihn von oben erreicht, aus dem wolkenlosen, türkisfarbenen Himmel.
    Von seinem Platz aus konnte Suko nicht viel davon überblicken. Er mußte schon aussteigen, drückte den Wagenschlag auf und verließ seinen Leihwagen.
    Neben ihm blieb er stehen, den Blick zum Himmel gerichtet, ihn absuchend, doch Suko sah nichts. Die Glätte blieb, die Farbe auch, aber die Schreie wollten einfach nicht verstummen.
    Suko glaubte nicht, sich geirrt zu haben, was die Richtung anging.
    Vielleicht nicht so hoch wie der Himmel. Möglicherweise befand sich jemand in einem der Wälder in großer Not. Deshalb richtete der Inspektor sein Augenmerk darauf.
    Schräg vor ihm, von der linken Seite über die Kühlerhaube hinweg, gerieten plötzlich einige Blätter in wilde Bewegungen. Er hörte die Schreie auch weiterhin, und auf einmal sah er die Vögel, die sich bisher im dichten Astwerk versteckt gehalten hatten.
    Sie rasten aus ihren Verstecken hoch. Sie schlugen wild mit den Flügeln, und sie waren von Sukos Standplatz nicht mal weit entfernt, so daß er sie gut unter Kontrolle halten konnte. Ihren Namen wußte er nicht, für ihn sahen die Vögel aus wie Tauben, die sich überfressen hatten und deshalb nur schwerfällig durch die Luft flogen, wobei das Fliegen mehr einem Segeln glich.
    Sie waren auf der Flucht, das stand für Suko fest. Aber er wußte nicht, vor wem sie flohen und wohin sie wollten, Er sah keinen Gegner, der sie fangen wollte.
    Vier Vögel erkannte er. Sie hatten es schwer. Mühsam kämpften sie sich voran, sackten immer wieder ab, stiegen dann hoch, aber sie kamen kaum näher an den Himmel heran.
    Dafür war ihr Feind plötzlich da.
    Suko sah ihn erst, als er sich den Vögeln bereits genähert hatte. Es war eine mörderische Gestalt, vergleichbar mit einer aus der Urzeit. Wo sie versteckt gewesen war, konnte Suko nicht sagen, aber auf einem drachenähnlichen Wesen hockte eine, wie es aussah, in Lumpen gehüllte Gestalt, die eine lanzenähnliche Waffe in der Hand hielt, deren Spitze einen grünlichen Schein abgab, als wäre sie in einem gefärbten Feuer geschmiedet worden.
    Die Gestalt auf dem fliegenden Drachen war schnell. Sie jagte hinter den vier Vögeln her, und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie die Tiere eingeholt hatte.
    Suko konnte nichts tun. Hier herrschte das grausame Gesetz der Wildnis. Hier war jemand in eine friedliche Welt eingebrochen, um Beute zu machen. Und wahrscheinlich stammte dieses fliegende Monstrum mit seinem unheimlichen Reiter nicht einmal aus dieser Aibon-Hälfte, sondern aus dem Reich des brutalen Guywano.
    Die Gestalt auf dem Drachenrücken würde den Vögeln nicht den Hauch einer Chance lassen. Sie jagte sie, sie spielte mit ihnen. Sie hätte die Flüchtlinge schon längst einholen können, aber das war ihr einfach zu billig. Auch wenn die Flügelschläge des Tiers mit dem langen Schnabel träge aussahen, so täuschte dies, denn zwei Schwünge brachten Reiter und Tier bereits sehr dicht ah die Beute heran.
    Die Vögel spürten natürlich, daß sie verfolgt wurden, und sie wollten noch einmal entkommen. Suko, der sich gegen den Audi gelehnt hatte,
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