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0956 - Die Todeszone

0956 - Die Todeszone

Titel: 0956 - Die Todeszone
Autoren: Andreas Balzer
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zusammengekommen waren. Es war deutlich stärker als die vorangegangenen. Auf dem Tisch wanderte eine Kaffeetasse ungehindert über die Kante und zerbarst mit einem lauten Knall auf dem Boden. Die beiden bewaffneten Soldaten, die an der Tür Aufstellung genommen hatten, versuchten, eine neutrale Miene zu wahren, doch die Angst war ihnen deutlich anzusehen.
    »Und wir müssen schnell handeln«, sagte Devaine düster. »Wer weiß, wie lange wir diese Position halten können.«
    »Nicole hat recht: Ihr Plan ist völliger Irrsinn«, erwiderte Zamorra. »Wir haben keine Ahnung, was eine nukleare Explosion da draußen anrichtet. Vielleicht löst sie eine Kettenreaktion aus und alles geht erst recht den Bach runter!«
    Devaine drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus und erhob sich von seinem Stuhl. »Ihre Bedenken sind zur Kenntnis genommen, Professor, aber die Entscheidung steht. In spätestens sechs Stunden brechen wir auf.«
    »Und wie wollen Sie das anstellen? Niemandem ist es bisher gelungen, in die Sphäre einzudringen.«
    »Deshalb werden Sie mich begleiten.«
    »Was?« Zamorra starrte den CIA-Mann fassungslos an. »Das werde ich auf keinen Fall tun!«
    »Ich fürchte, ich muss darauf bestehen, Professor.«
    Bevor der Parapsychologe reagieren konnte, zog Devaine die SIG Sauer und richtete sie auf Nicole. »Verzeihen Sie mir, Miss Duval. Ich wünschte, es gäbe einen anderen Weg.«
    Der Schuss klang ohrenbetäubend in dem kleinen Raum. Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Nicole starrte ungläubig auf den roten Fleck auf ihrer weißen Bluse. Sie hob den Kopf, wollte etwas sagen, brachte aber nur ein heiseres Krächzen zustande. Dann brach sie zusammen.
    »Nicole!«
    Mit einem Satz war Zamorra bei seiner Gefährtin. Die Soldaten rissen ihre Waffen hoch, doch der CIA-Mann hielt sie mit einer knappen Geste zurück. Nicole war noch bei Bewusstsein. Sie versuchte zu sprechen, brachte jedoch nur unverständliche Laute hervor. Ihre Augenlider flackerten. Zamorra hob vorsichtig ihren Kopf an und strich ihr beruhigend über die schweißnasse Stirn.
    »Ich habe keine lebenswichtigen Organe verletzt«, sagte Richard Devaine ruhig. »Aber wenn Miss Duval nicht umgehend medizinisch versorgt wird, verblutet sie. Wenn Sie sich bereit erklären, mit mir zu kommen, werde ich sofort einen Arzt rufen. Falls nicht, stirbt sie.«
    Zamorra starrte den Geheimdienstmann hasserfüllt an. »Dafür töte ich Sie, Devaine!«
    »Ganz wie Sie wollen. Aber jetzt sollten Sie eine Entscheidung treffen, Professor. Soll Miss Duval diese Nacht überleben? Es liegt ganz bei Ihnen.«
    ***
    Château Montagne
    Es war ein weiterer langer Tag gewesen, bevor William endlich todmüde ins Bett gesunken war. Doch er hatte erst wenige Stunden geschlafen, als ihn heftiger Lärm unsanft in die Wirklichkeit zurückriss. Irritiert rieb er sich die Augen und sah auf die Uhr. Die Sonne würde erst in einer Stunde aufgehen. Was zum…
    Aufgeregte Schreie hallten durchs Château und jemand hämmerte wild gegen seine Tür. Mit einem Fluch, der sich für einen britischen Gentleman eigentlich nicht geziemte, sprang er aus dem warmen Bett, schlüpfte in seine Pantoffeln und eilte zur Tür. Er blickte in die verstörten Gesichter von Madame Claire, Malteser-Joe und Mostache.
    »Sie sind zurück«, keuchte Mostache. »Sie haben unsere Häuser angezündet. Das Dorf brennt!«
    Die Worte trafen William wie ein Vorschlaghammer. Es ist soweit , dachte er entsetzt. Der Angriff hat begonnen. Und Professor Zamorra ist nicht da, um uns zu retten.
    Wir sind allein.
    ENDE des Zweiteilers
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 798 »Die Rache der Tulis-Yon«, Professor Zamorra Nr. 799 »Gefangen in Choquai«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 888 »Angriff auf die Vampirstadt«
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