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0953 - Der Laser-Mann

Titel: 0953 - Der Laser-Mann
Autoren: Unbekannt
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Alter, das ihn jedoch nicht zu beugen vermocht hatte. Er stand aufrecht und wirkte ungewöhnlich vital. In seinen klaren Augen blitzte es schalkhaft, und seinen Mund umzog ein leicht belustigtes Lächeln. Er mochte 150 Jahre alt sein, aber wirklich bestimmen ließ sich sein Alter nicht. Irgendwie erschien er dem Vario als widersprüchliche Erscheinung, obwohl er auf Anhieb nicht zu analysieren vermocht hätte, warum das so war.
    „Lassen wir die Förmlichkeiten, Vario", sagte Stevenson erheitert. „Ich bin ebensowenig ein Mensch wie du. Es stimmt zwar, daß du mich erweckt hast. Aber du tatest es, indem du den kniffligen Schaltplan für die LaserProjektoren enträtselt und diese eingeschaltet hast."
    „Dann bist du ein Hologramm", stellte der Vario fest. „Du bestehst aus reinem kohärenten Licht. Aber wie ist es moglich, daß ich das nicht orten kann?"
    „Aus demselben Grund, aus dem andere dich nicht als Roboter identifizieren können, wenn du eine deiner Kokonmasken trägst", erwiderte Stevenson.
    „Das ist phantastisch", sagte der Vario und versuchte sein Gegenüber zu durchleuchten. Aber seine Ortungsgeräte kamen immer wieder zu demselben Ergebnis, nämlich daß er einen Menschen aus Fleisch und Blut vor sich habe. Das Hologramm schien keinen schwachen Punkt zu haben, es wies stofflich alle Eigenheiten eines Menschen auf und besaß darüber hinaus auch noch ein eigenes Id-Muster. Die erhaltenen Werte ließen den Vario fast an Stevensons eigener Aussage zweifeln, daß er nur ein Hologramm sei. Und er sprach seine Zweifel auch aus.
    „Es ist unglaublich, daß du nur ein Produkt der Laser-Projektoren sein sollst. Ich habe zwar mit einer ähnlichen Projektion gerechnet, nachdem ich erst einmal den Schaltplan erfaßte, aber nicht mit: dieser Perfektion."
    . „Es ist so, wie ich sage", versicherte Stevenson. „Ich bin nur ein Hologramm. Aber bei aller Bescheidenheit muß ich zugeben, daß ich doch etwas Besonderes bin, mal ganz davon abgesehen, daß ich optisch wie auch ortungstechnisch ein Mensch zu sein scheine.. In dieser Beziehung sind wir uns sehr ähnlich, aber wir haben auch noch andere Gemeinsamkeiten."
    „Dagegen verwahre ich mich", erwiderte der Vario, um die Projektion von Anfang an an die richtige Position zu verweisen. „Versuche nicht erst Parallelen zu konstruieren, wo es keine gibt. Ich bin stofflich, du dagegen bist nur eine Aggregatform des Lichts."
    „Diese Festellung begründest du auf nichts anderem als meiner Aussage", sagte Stevenson lächelnd. „Hätte ich dich nicht aufgekIärt, dann würdest du mich immer noch für einen Menschen halten."
    „Ich könnte jederzeit den Beweis antreten", behauptete der Vario. „Ich brauche nur die Projektoren auszuschalten, dann würdest du erlöschen."
    „Eben nicht", sagte Stevenson. „Ich trage genug Energie in mir, um mich selbst zu erhalten, damit ich auch außerhalb der Gruft der Erkenntnis agieren kann. Ich bin in der Lage, dich überallhin zu begleiten, Vario. Oder ist es dir lieber, wenn ich dich in AnIehnung an deine augenblickliche Maske Henry nenne? Du kannst es dir aussuchen, denn du führst das Kommando. Aber ich möchte von vornherein klarstellen, daß-ich mich von dir nicht herumschubsen lasse. Wir können~nur auf der Basis von Teamgefährten zusammenarbeiten, denn ich bin dir, was die Fähigkeiten anbelangt, zumindest ebenbürtig."
    „Hättest du dich auch so aufgespielt, wenn Rhodan oder Tifflor in die Gruft gekommen wären?" fragte der Vario.
    „Dann wäre ich bedauerlicherweise gar nicht in Erscheinung getreten", antwortete das Hologramm, das nach einem Schriftsteller des 19. Jahrhunderts getauft worden war. „Den anderen drei Auserwählten hätte ein Hologramm wie ich nur wenig nützen können, weil sie Menschen sind. Die Erbauer der Gruft haben mir kein Wissen darüber gegeben, welche Hilfestellung Perry Rhodan, Atlan oder Julian Tifflor bekommen hätten. Ich bin nur für einen Roboter wie dich der perfekte Partner."
    „Und in welcher Weise glaubst du mir dienen zu können?" erkundigte sich der Vario, dem die ausgeprägte Persönlichkeit des Hologramms Bewunderung abrang. Andererseits befürchtete er aber auch, daß sich daraus Schwierigkeiten ergeben konnten, denn er selbst fühlte und dachte ebenfalls wie ein Individuum - und mitmehr Berechtigung, wie er meinte, als der Laser-Mann.
    „Nicht dienen, sondern helfen", berichtete Stevenson. „Die Erbauer der Gruft haben leider bestimmt, daß du über mich verfügen
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