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0953 - Der Laser-Mann

Titel: 0953 - Der Laser-Mann
Autoren: Unbekannt
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besonderen Informationswert hatte, denn zweifellos besaß diese Robotstation eine Reihe von Außenposten, über die sie umfassendes Wissen bezogen hatte. Uber einige dieser Außenposten konnte er auch die Geschehnisse auf Olymp und im All beobachten.
    Die Situation hatte sich seit seinem Eintreffen in der Gruft der Erkenntnis nicht geändert. Ein Teil der Flotte der Keilraumschiffe bildete einen Ring um den 2. Planeten von Boscyks Stern, und der Rest war auf den zwölf Raumhäfen von Trade-City gelandet. Bis jetzt ließen sich noch keine Anzeichen erkennen, daß Zarcher seine Drohung, die technischen Einrichtungen von Olymp zu vernichten, wahrmachen wollte.
    Der Vario fragte sich, ob die sieben Flibustier, die er als Unterhändler zu den Orbitern zurückgeschickt hatte, seine Nachricht überbracht hatten. Er hatte ihnen aufgetragen, Zarcher auszurichten, daß die Olympbewohner sich dagegen verwehrten, als Garbeschianer bezeichnet zu werden, und daß sie sich dem Ultimätum nicht beugen würden.
    Auch diese Tatsache hatte der Vario in den Computer gespeichert. Er hätte sich damit abgefunden, wenn ihm befohlen worden wäre, sich den Orbitern zu stellen, um Olymp zu retten. Aber es erfolgte überhaupt keine Reaktion, „Ich wurde als befugt identifiziert, die Gruft der Erkenntnis zu betreten. Jetzt kann ich zumindest erwarten, daß mir ihre Einrichtungen zur Verfügung stehen."
    Er sagte es, funkte es auf allen Frequenzen und gab es in einer Direktverbindung in den Stationscomputer ein. Er hätte sich diese Mühe sparen können.
    In der dritten Techno-Rotunde gab es eine Reihe von Geräten, die nicht tot waren. Es handelte sich in der Hauptsache um verschiedenartige Projektoren, wie sie der Vario in dieser Form noch nie gesehen hatte.
    Es waren insgesamt fünf Projektoren, die scheinbar willkürlich angeordnet waren, und es handelte sich eindeutig um Laserkanonen, deren Zweck aber nicht auf den ersten Blick zu erkennen war. Darum verbrachte er auch die meiste Zeit damit, ihre Funktion herauszufinden und den überaus komplizierten Schaltplan zu erfassen.
    Es war eine mühevolle Arbeit, selbst für einen so hochentwickelten Roboter wie ihn. Aber da es die einzige sinnvolle Art der Beschäftigung für ihn war, verbiß er sich darin.
    Er trug jetzt keine Kokonmaske mehr, sondern hatte sich auf seine Grundform reduziert. Er war ein nacktes Metallei von fünfzig Zentimeter Höhe und einem mittleren Durchmesser von zwanzig Zentimeter.
    Je nach Notwendigkeit fuhr er seine Teleskopglieder aus, um sich fortzubewegen oder manuelle Tätigkeiten mit seinen Greifwerkzeugen auszuführen. Er bediente sich der Meßgeräte seines zehn Zentimeter durchmessenden Ortungskopfes, um die Projektoren zu durchleuchten und zu schematisieren, die technischen Entsprechungen für die menschlichen Sinnesorgane setzte er dagegen kaum ein. Für diese hochqualifizierte Arbeit waren sie ihm zu unzulänglich.
    Bei der Entschlüsselung des Schaltplans war auch viel reine Denkarbeit zu verrichten, während der er sich in die Wohn-Rotunde 1 zurückzog.
    Bei der ersten Besichtigung der Gruft der Erkenntnis war er verblüfft gewesen, daß es auch drei Wohnsektoren gab, die für menschliche Bedürfnisse eingerichtet waren. Das konnte nur bedeuten, daß zu den Auserwählten, die unter gewissen Voraussetzungen Zutritt zur Gruft der Erkenntnis hatten, auch Menschen gehörten.
    Warum auch nicht? Er war nicht so vermessen zu glauben, daß man diese aufwendige Station 855 Meter unter dem Sumpf des Trap-Ozeans nur für ihn gebaut hatte. Er zählte Perry Rhodan und Atlan zum Kreis der Auserwählten, was ihm später bestätigt wurde, und er erfuhr, daß noch eine dritte Persönlichkeit dazugehörte, abgesehen von ihm.
    Er war ja nur ein Roboter.
    Und darum wurde ihm beim erstenmal der Zutritt in den Wohnbereich verweigert. Als er die WohnRotunde 1 mit dem asymmetrischen Schwimmbecken und einem Garten mit exotischer Flora, die die perfekte Illusion einer Südseeinsel hervorrief, betreten wollte, stellte sich ihm eine Gestalt mit weiblichen Proportionen entgegen und sagte mit rauchiger Stimme sanft, aber bestimmt: „Für Roboter ist der Zutritt verboten."
    „Selbst einer", gab der Vario zurück, der sofort ortete, daß es sich bei seinem Gegenüber um eine Maschine in humanoider Biomolplastverkleidung handelte. „Ich besitze wenigstens eine Biopositronik."
    „Besäße ich eine solche nicht, könnte ich mich mit dir gar nicht auf dieser verbal-banalen Ebene
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