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0946 - Der sechste Schlüssel

Titel: 0946 - Der sechste Schlüssel
Autoren: Unbekannt
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hoher Geschwindigkeit auf den Mittelpunkt der Empfängerfläche zu. Das mußten sie sein!
    Im nächsten Augenblick verlor ich sie aus den Augen. Die gesamte Bildfläche des Orters leuchtete plötzlich in grellem Blau. Blitze zuckten über den Bildschirm. Automatische Geräte schlugen mit heftigen Warntönen Alarm.
    Ongelsken schrie auf.
    Auf der großen Heckbildfläche, unmittelbar über der Oberfläche der Heimstatt der Wärme, war ein rötlich glühender Feuerball entstanden. In seinem Innern schwebte, deutlich abgezeichnet, der Umriß der Burg des Mächtigen Bardioc.
    Die Erscheinung hielt ein paar Sekunden lang an. Dann löste der Feuerball sich auf. Die Konturen der Burg verblaßten abrupt und waren einen Atemzug später vollends verblaßt. Über der höllischen Oberfläche des Planeten schwebte nur noch ein irrlichtender Reflex, eine Reaktion des menschlichen Auges auf die vorübergehende Überbelastung.
    Ich wandte mich ab.
    Bardiocs Burg hatte ihre letzte Reise angetreten - die Reise ins Reich der Kosmokraten.
     
    *
     
    Nach den langen Stunden des Improvisierens war es erfrischend, terranische Technik wieder in vollem Umfang am Werk zu sehen. Die sechs Einheiten, die die BASIS mir entgegengeschickt hatte, verteilten sich rings um den Noran und erzeugten ein künstliches Nullfeld. Über Helmfunk forderte Ongelsken, wie ich ihn instruiert hatte, seine Artgenossen auf, sich einfach vom Rücken des Energiewals abzustoßen und auf eines der sechs Fahrzeuge zuzuhalten.
    Die Vargarten, inzwischen mit dem Ungewöhnlichen vertraut, zögerten nicht. Die Rückenfläche des Norans leerte sich zusehends. Die Kuhle war verschwunden. Ich löste die vier Schlingen des Fesselfelds, das den Wal an die Lichtzelle band, und schaltete gleichzeitig auf Bremsbeschleunigung. Die sechs Begleitfahrzeuge vollzogen das Manöver nach.
    Der Noran trieb mit rasch wachsender Geschwindigkeit davon vermutlich der letzte Nachzügler einer NoranSaison, die man auf Ursprung der Vollkommenheit nicht so bald vergessen würde.
    Ongelsken wandte sich an mich.
    „Was wird jetzt?" fragte er.
    „Du gehst an Bord eines der Rettungsfahrzeuge. Es wird dich zu einer der Raumstationen bringen, die Ursprung der Vollkommenheit umlaufen. Du triffst dort mit deinen Gefährten zusammen. Allerdings auch mit Einigan und seinen Leuten."
    „Und du?
    „Ich kehre zu meinen Freunden zurück. Wir haben gefunden, wonach wir suchten. Aber die Suche ist noch immer nicht beendet. Es fehlt uns ein weiterer Schlüssel."
    „Du kommst nicht nach Ursprung der Vollkommenheit?"
    „Jetzt nicht", wich ich aus.
    „Aber später?"
    „Ich habe es fest vor. Ein Erlebnis wie dieses vergißt man nicht. Wir sind Freunde geworden. Ich werde deine Welt besuchen, sobald sich mir die Möglichkeit dazu bietet."
    Er schwieg eine Weile.
    „Ja, wir sind Freunde geworden", sagte er schließlich. „Gute Freunde. Ich danke dir für alles, was du mir gezeigt hast. Ich werde dich nie vergessen."
    Eine der sechs Korvetten schwebte unmittelbar längsseits der Lichtzelle. Die Lastschleuse stand weit offen.
    In dem lichterfüllten Viereck zeichneten sich die Umrisse etlicher Terraner und zweier Vargarten deutlich ab.
    Ongelsken sprang. Er verschwand ein paar Sekunden in der Finsternis des Alls, dann tauchte er drüben im Lichtkreis der Schleuse wieder auf.
     
    *
     
    „Die größte Überraschung während des ganzen Unternehmens’, sagte ich zu Perry, war die, daß du mich in meiner Starrköpfigkeit einfach gewähren ließest, obwohl es doch um zwei Schlüssel ging. Ich hatte dich im Verdacht - und habe es auch jetzt noch - daß du insgeheim einen Einsatztrupp bereit hieltest, der zuzupacken hatte, wenn offenbar wurde, daß ich die Vargarten nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte."
    Perry Rhodan lächelte. Diese Unterhaltung fand in einem gemütlichen Aufenthaltsraum in den Mannschaftsquartieren der BASIS statt. Außer Perry war nur noch Payne Hamiller zugegen.
    „Du täuschst dich in mir. Ich hatte keinen Einsatztrupp in der Hinterhand. Ich verließ mich auf dich. Ich versuchte, mir auszurechnen, wieviel Hoffnung du selbst auf den Erfolg deines Unternehmen hattest. Und dann dachte ich mir: Soviel Zuversicht soll man nicht in Frage stellen. Wenn du selbst dir die Sache zutrautest, warum sollte dann ich nicht ebenfalls genug Vertrauen in dich setzen?"
    „Natürlich hat die Messung der Assoziativ-Impulse auch ein bißchen mitgeholfen", bemerkte Payne Hamiller trocken.
    „Welcher
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