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0941 - Pakt der Paratender

Titel: 0941 - Pakt der Paratender
Autoren: Unbekannt
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Hotrenor-Taak war in der galaktischen Fauna viel zu wenig bewandert, um sich darüber ein Urteil bilden zu können. Die Raubtiere und Echsen und Vögel und Amphibiengeschöpfe beeindruckten ihn in keiner Weise. Er täuschte Interesse nur vor und machte die Exkursion mit, um dem Springer Gelegenheit zu geben, sich vor ihm zu produzieren.
    Hotrenor-Taak war mit den Gedanken bereits ganz woanders. Er überdachte die bisherigen Geschehnisse, aus denen sich seine nächsten Schritte zwingend ergaben. Was er bisher getan hatte und was er zu tun gedachte, geschah nur zu dem einen Zweck, Boyt Margor zu helfen. Er wollte nur das Beste für ihn, und obwohl er gegen Margors Befehle verstoßen hatte, fühlte er sich als treuer Paratender.
    Hotrenor-Taak glaubte Anzeichen dafür erkannt zu haben, daß Boyt Margor zunehmend den Überblick verlor. Er widmete sich zu sehr den Psychoden und lief darum Gefahr, ihnen zu verfallen und den Bezug zur Realität zu verlieren. Wenn Margor nicht aufgerüttelt wurde, dann würde er denselben Weg wie sein Vater Harzel-Kold gehen und das gleiche Schicksal erleiden: die Ausstrahlung der Psychode würde ihn in den Wahnsinn und schließlich in den Tod treiben. Galinorg, der Margors Vater noch persönlich gekannt hatte, bestätigte diese Vermutung. Und nur, weil auch der Vincraner die drohenden Vorzeichen richtig erkannt hatte, unterstützte er seine, Hotrenor-Taaks, Eigenmächtigkeit.
    Trotz Margors Verbot, die Dunkelwolke zu verlassen, hatten sie in dem Kugeltransporter neuntausend Tempester nach Jota-Tempesto gebracht, um sie vor der unheilvollen Ausstrahlung der paraplasmatischen Sphäre zu retten. Margor hätte die Tempester zugrunde gehen lassen, weil er sie in Unkenntnis der wahren Sachlage als Kämpfer abschrieb.
    Aber Hotrenor-Taak hatte erkannt, daß die Tempester außerhalb der Provcon-Faust sich wieder regenerieren und ihre ursprüngliche Wildheit zurückerhalten würden. Und da Margor bei dem kommenden Eroberungsfeldzug gegen die Galaxis auf eine solche Armee nicht verzichten konnte, hatte Hotrenor-Taak diese Rettungsaktion gestartet.
    Margor würde ihm das gewiß nicht danken, dafür würde schon der intrigante Roctin-Par gesorgt haben.
    Hotrenor-Taak wußte, was er und Galinorg zu erwarten hatten, wenn sie nach Gäa zurückkehrten. Er war sogar sicher, daß das Transportschiff, mit dem sie die Provcon-Faust verlassen hatten, bei seinem Auftauchen innerhalb des Staubmantels abgefangen und aufgebracht werden würde.
    Nur deshalb hatten sie sich auf den Handel mit dem Springer eingelassen und den gefangenen Vaku-Lotsen Prener-Jarth ausgelöst. Während Prener-Jarth nun mit dem Kugeltransporter in die Provcon-Faust zurückkehrte und alle Aufmerksamkeit auf sich lenkte, konnten sie mit dem Springerschiff unbemerkt in die paraplasmatische Sphäre vordringen.
    Hotrenor-Taak hoffte, daß dieses Ablenkungsmanöver ihnen den Vorsprung gab, den sie brauchten, um Zwottertracht zu erreichen. Denn er glaubte - und auch darin war Galinorg mit ihm einer Meinung - daß man Boyt Margor nur helfen konnte, wenn man zuerst das Geheimnis der Psychode ergründete. Und wo hätte man das besser als an ihrem Ursprungsort - auf Zwottertracht - gekonnt?
    Der Lare war nicht beeindruckt, als Lukor ihm seine Warenbestände zeigte, und er empfand es als lästige Verpflichtung, als der Patriarch ihm seine nächsten Angehörigen vorstellte und ihn zu einem Bankett einlud, das ihm zu Ehren gegeben wurde. Lukor versicherte: „Sie brauchen nicht zu befürchten, daß Ihnen unsere Küche nicht bekommen würde, Hotrenor-Taak. Sie sind nicht der erste Lare, den wir auf der GARIJATEV bewirten, und meine Köche verstehen sich auf die larische Kost."
    In diesem Punkt übertrieb Lukor nicht, und Hotrenor-Taak konnte sich nach langer Zeit wieder einmal an einer Mahlzeit erfreuen.
    Er war dem bisherigen Verlauf des Gesprächs mit Lukor teilnahmslos gefolgt. Jetzt steuerte er es in die von ihm gewünschten Bahnen. „Sie wollten mit mir über die Schätze der Provcon-Faust sprechen, Hotrenor-Taak", erinnerte ihn der Patriarch. „Ich habe auf diese Gerüchte selbst nie etwas gegeben. Aber Ihrer Bemerkung habe ich entnommen, daß etwas Wahres daran sein könnte. Um welcherart Schätze handelt es sich eigentlich?"
    „Um die Kunstwerke einer versunkenen Kultur", antwortete Hotrenor-Taak. „Diese Kunstwerke sind von erlesener Schönheit und stellen unvorstellbare Werte dar. Einst konnte man sie auf allen Planeten der vier
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