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0941 - Pakt der Paratender

Titel: 0941 - Pakt der Paratender
Autoren: Unbekannt
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Hotrenor-Taak zurückkam. „Vielleicht haben die Blues Glück und einen tüchtigen Navigator, der die Flugmanöver der GARIJATEV mitmachen kann?"
    Aber Hotrenor-Taak schüttelte nur den Kopf, während er auf den Hauptbildschirm starrte. Inzwischen hatte der Walzenraumer Fahrt aufgenommen und tauchte in die Ausläufer des Staubmantels ein. Das Bluesschiff folgte ihm wie ein Schatten.
    Die GARIJATEV geriet kurz darauf unvermittelt in eine Turbulenz. Die Instrumente fielen aus, und Galinorg mußte zum erstenmal eingreifen. Aber die Situation beruhigte sich sofort wieder.
    Der Bildschirm zeigte eine staubfreie Zone, die sich schlängelnd vor ihnen hinzog. Lukor wurde unwillkürlich an den Einflug in die nebelige Atmosphäre eines Gasriesen erinnert. Nur mit dem Unterschied, daß solche Giftgasplaneten in der Regel nicht von hyperenergetischen Stürmen heimgesucht wurden.
    Lukor entdeckte den Diskusraumer, wie er aus den Staubschleiern auftauchte und ihnen in die partikelfreie Gasse folgte. Die Situation schien völlig ungefährlich zu sein.
    Plötzlich wurde die GARIJATEV jedoch von unsichtbaren Kräften erfaßt und durchgeschüttelt. Die Alarmsirene heulte auf. Der Bildschirm verdunkelte sich, dann wiederum zuckten Blitze über ihn. Ein Blick auf die Instrumente zeigte Lukor, daß sie keine brauchbaren Werte auswiesen. Der Bordcomputer reagierte mit akustischen und optischen Warnsignalen - Galinorg, neben Hotrenor-Taak der einzig ruhende Pol in der Kommandozentrale, schaltete ihn einfach aus.
    Wieder wurde das Schiff durchgeschüttelt, doch waren die Erschütterungen viel stärker als beim erstenmal.
    Lukor hatte den Eindruck, als hätten sie sich im Zentrum einer gigantischen Hyperentladung befunden. Galinorg verriet ihm die wahre Ursache. „Damit ist die kurze Reise des Blues-Diskus beendet", stellte er emotionslos fest. Lukor wurde blaß. „Stellen Sie sich nicht so an, Patriarch", meinte Hotrenor-Taak. „Wir haben Sie darauf vorbereitet. Uns kann nichts passieren. Galinorg ist der beste Vaku-Lotse, den ich kenne."
    „Wird dieser Flug lange dauern?" fragte Lukor. „Vielleicht nur einige Stunden, vielleicht aber auch Tage", antwortete Hotrenor-Taak. „Das läßt sich im voraus nicht sagen. Aber richten Sie sich besser auf einen längeren Flug ein."
    Lukor straffte sich und versuchte, etwas von der Ruhe des Laren auf sich zu übertragen. „Wenn der Flug ohnehin länger dauert, könnte ich Sie durch mein Schiff führen und Sie mit meiner Sippe bekannt machen", schlug Lukor vor. „Warum nicht", stimmte Hotrenor-Taak zu. „Es gibt da einige Punkte, die ich mit Ihnen besprechen möchte."
     
    *
     
    „Darf ich vorangehen, Ver ..., äh, Hotrenor-Taak", sagte der Springer-Patriarch dienernd, und Hotrenor-Taak gestattete ihm den Vortritt.
    Das Verhalten von Lukor Garija-Pjokkor war ganz dazu angetan, Erinnerungen an alte Zeiten zu wecken. Er verhielt sich so, als herrschten die Laren noch immer über die Milchstraße, und als sei er, Hotrenor-Taak, noch immer unumschränkter Herr über Leben und Tod.
    Während der Lare dem Patriarchen durch die Korridore seines Walzenschiffs folgte, dachte er, daß er es nicht besser hätte treffen können. Als er mit Galinorg an Bord gekommen war, da hatte er ursprünglich vorgehabt, sich als Provconer-Lare auszugeben. Doch einer plötzlichen Eingebung folgend, entschloß er sich dazu, seine wahre Identität zu lüften. Und damit war er gut beraten, denn es zeigte sich, daß Lukor zu jenen 'Springern gehörte, die früher zumindest nicht gegen das Konzil der Sieben gearbeitet hatten.
    Vom Augenblick dieser Erkenntnis an bezog er Lukor in seine Pläne mit ein. „Wie ist die Situation in der Provcon-Faust, Hotrenor-Taak?" erkundigte sich Lukor, während er ihn durchs Schiff führte. „Glauben Sie, daß an den Gerüchten von unermeßlichen Schätzen etwas Wahres ist?"
    „Und ob!" sagte Hotrenor-Taak. „Darüber möchte ich mich mit Ihnen noch eingehender unterhalten. Aber zeigen Sie mir erst einmal Ihr Schiff, Lukor."
    Die vertrauliche Anrede schmeichelte dem Springer. Hotrenor-Taak war nun fast sicher, daß er ihn für seine Zwecke einspannen konnte, ohne ihn unter Druck setzen zu müssen.
    Lukor zeigte ihm zuerst die Tierstation. In einem großen Laderaum reihte sich Käfig an Käfig; es waren an die zweihundert, in denen Tiere des Wassers, des Landes und der Luft untergebracht waren. Lukor prahlte damit, daß ihn so mancher planetare Zoo um seine Exoten beneiden würde. Doch
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