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0940 - Die Zombie-Zeche

0940 - Die Zombie-Zeche

Titel: 0940 - Die Zombie-Zeche
Autoren: Jason Dark
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schlecht.«
    »Dann glauben Sie das auch?«
    »Halbwegs.«
    »Und was machen wir jetzt? Haben Sie eine Idee, Mr. Sinclair?«
    »Höchstens eine praktische. Wir müssen die Öffnung abdecken. Sie bedeutet eine Gefahr für die anderen. Wir haben sie entdeckt, aber wir können nicht davon ausgehen, daß es die anderen auch schaffen. So ist es unsere Pflicht, sie abzudecken.«
    Er war damit einverstanden und erklärte, daß nicht weit entfernt von der Kaue einige Bohlen lagen, die wir holen konnten, um sie dann auf das Loch zu legen.
    »Okay«, sagte ich.
    Wir verließen die Kaue und traten hinaus in den dunklen Abend. Dunst waberte lautlos durch die Luft.
    Gordon Bennet ging vor. Ich blieb ihm auf den Fersen. Erst als er sich bückte, blieb ich stehen und leuchtete ihm. Die Holzbohlen waren zwar nicht so breit wie das Loch, aber es reichte aus, wenn wir einige nebeneinander legten, so wurde dann die Fläche bedeckt. Jeder nahm drei Bohlen mit, als wir uns auf den Rückweg begaben. Ich leuchtete von der Tür her in die Kaue hinein, weil ich auch der Ansicht war, daß sich in unserer Abwesenheit etwas verändert haben könnte, was aber nicht der Fall war. Niemand wartete auf uns. Keiner hatte uns eine Falle gestellt.
    Bennet und ich waren nach wie vor die einzigen Lebewesen in der heruntergekommenen Waschkaue.
    Gut ging es mir nicht. Ich empfand die Umgebung als gefährlich. Hier bewegte sich jemand, der uns einen Schritt voraus war. Ein Gegner war vorhanden, das stand fest, aber wir sahen ihn nicht. Er hielt sich verborgen. Möglicherweise sogar in der Tiefe des Schachtes versteckt, aus der er jeden Augenblick hervorbrechen konnte. Wenn das eintrat, würden uns auch die schweren Bohlen nicht helfen.
    Bennet legte die letzte Bohle über die Öffnung, trat zurück und nickte. Er war zufrieden, rieb seine Hände und klopfte sich den Staub aus der Kleidung. »Das ist zwar nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, aber besser als gar nichts.«
    »Das meine ich auch.«
    Wir standen neben dem Loch. Bennet schaute mich an. »Ist es zu neugierig, wenn ich frage, was Sie jetzt vorhaben? Oder wollen Sie in Ihr Gästezimmer gehen und dort abwarten, bis etwas geschieht?«
    »Nein, nein«, gab ich lächelnd zurück, »dann hätte ich auch in London bleiben können. Ich werde mich in der Umgebung ein wenig umschauen.«
    Er war nicht begeistert und staunte. »In der Dunkelheit wollen Sie das tun? Haben Sie denn den Nebel vergessen?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Was wollen Sie finden?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung. Ich weiß es wirklich nicht, was mir über den Weg laufen kann. Aber ich hoffe, daß dies der Fall sein wird.«
    »Mehr kann man auch nicht tun.« Bennet wandte sich ab, um die Nähe des abgedeckten Lochs zu verlassen. Auch ich wollte mich umdrehen und befand mich noch in der Bewegung, als es passierte.
    Hinter mir hörte ich ein Krachen. Etwas erwischte im selben Augenblick meinen Rücken. Der harte Schlag raubte mir die Luft. Ich kriegte kaum Luft und ich merkte, wie ich weich in den Knien wurde. Wenn jemand keine Luft bekommt, schießt die Panik in ihm hoch. Ich rutschte auf dem feuchten Boden aus und fiel hin, hielt meine kleine Leuchte aber noch fest.
    Auf dem Boden liegend drehte ich mich um und strahlte in die Richtung, in der das Loch lag.
    Dort waren die Bretter in die Höhe und dann zur Seite gewuchtet worden. Das hätte ich noch akzeptieren können, das andere aber auf keinen Fall, und es ließ Entsetzen in mir hochsteigen.
    Aus dem Loch war etwas herausgeschossen. Etwas Langes, Dunkles, Schleimiges. Wie eine unheimliche Schlange, die nur darauf gewartet hatte, endlich ihrem Verlies entwischen zu können. Und diese Schlange hatte ihr Ziel gefunden. Es war Gordon Bennet. Mit drei Windungen hielt sie sein rechtes Bein umklammert und zerrte ihn auf das Loch zu…
    ***
    Ein zweiter Arm drang nicht aus dem Loch. Es blieb bei dem ersten, und so geriet ich nicht in eine unmittelbare Gefahr. Aber ich konnte auch nicht eingreifen und dem Mann helfen, denn der verdammte Treffer des Bretts hatten mich lahm werden lassen. Zwar bekam ich wieder Luft, nur bereitete mir jeder Atemzug Schmerzen, und meine Bewegungen waren mehr zeitlupenhaft.
    Wie durch einen Zufall hatte der Kegel meiner Lampe das Geschehen auch erwischt, und ich sah das verzerrte Gesicht des pensionierten Ingenieurs, der in Richtung Loch gezerrt wurde.
    Sein Mund stand dabei weit offen. So wie er wirkte jemand, der unbedingt einen Schrei ausstoßen
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