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0938 - Armada der Orbiter

Titel: 0938 - Armada der Orbiter
Autoren: Unbekannt
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Fahrzeugs huschten blaue, rote und gelbe Lichter. Als sie erloschen, setzte sich das Fahrzeug in Bewegung. Die Flibustier spürten es nicht; sie sahen es daran, daß die Wände der Hangarhalle vorüberhuschten.
    Vor dem Fahrzeug öffnete sich ein breites Tor. Das Fahrzeug schwebte hindurch - und glitt unter dem Licht der blaßgelben Sonne Churuudes über eine weite Ebene, die mit Stahlplatten bedeckt war und das Sonnenlicht gedämpft reflektierte.
    Am Horizont ragten riesige, skurril wirkende Bauwerke aus der Stahlwüste.
     
    *
     
    Nach wenigen Minuten stand fest, daß das Fahrzeug wie ein Fluggleiter geflogen wurde. Möglicherweise konnte es auch im interplanetarischen Raum operieren, aber normalerweise schien es nur als Gleiter zu fungieren.
    Was die sieben Flibustier von ihren Plätzen aus sahen, war schlicht atemberaubend.
    Zwischen Rundbauwerken gleich jenem, in dem sie gefangengehalten worden waren, sowie steil aufragenden Türmen von bis zu mehreren Kilometern Höhe und den unterschiedlichsten Formen lag die mit stählernen Platten gepanzerte Oberfläche des Planeten glatt und ohne die Konturen natürlicher Erhebungen da.
    Aber der erste Eindruck einer toten Stahlwüste täuschte. Es gab riesige Flächen, von denen Wasserdampf aufstieg und sich in der Atmosphäre zu Wolken formte. Angesichts der niedrigen Tages- und der tiefen Nachttemperaturen war das wohl die rationellste Möglichkeit, die normale Luftfeuchtigkeit zu erhalten und zu verhindern, daß der Planet sich mit einer Eisdecke überzog, die so kalt war, daß die Wärmeeinstrahlung des Tages nicht ausreichte, sie zu schmelzen. Ob die Hitze aber von eigens dazu verlegten Heizelementen erzeugt wurde oder ein Abfallprodukt von etwaigen subplanetarischen Produktionsanlagen war, ließ sich aus der Luft nicht feststellen.
    Aber es gab auch grüne Inseln inmitten der Stahlwüste. Es handelte sich dabei um kreisförmige Flächen von zirka zweihundert Kilometern Durchmesser. In ihnen wucherte üppige Vegetation. Darin eingebettet lagen kleine Seen und blasenwerfende Sümpfe. Zweifellos wurden die Vegetationsinseln künstlich beheizt, sonst wären die Pflanzen längst erfroren beziehungsweise überhaupt nicht gewachsen. „Was mag das dort sein?" fragte Kayna Schatten und deutete auf hohe schlanke Türme, die aus einer Gebäudeansammlung ragten und deren konisch zulaufende Spitzen in bläuliches Wabern gehüllt waren, von dem manchmal strudelähnliche flimmernde Gebilde wirbelten, die anscheinend aus der Atmosphäre Churuudes hinausschossen. „Hochenergiezapfer", erklärte Josto ten Hemmings. „Ähnliche Aggregate dienen auf Olymp dazu, die Sonne anzuzapfen und die 5-D-Energien für die Container-Transmitter zu erzeugen."
    Pearl Simudden lehnte sich zurück und schloß die Augen. Mehr als die Oberflächenbauten von Churuude, die sich im Prinzip mehr oder weniger glichen, interessierten ihn zur Zeit die Gespräche, die die Orbiter miteinander führten. Möglicherweise ließen sich daraus wichtige Schlüsse ziehen.
    Nach einiger Zeit erkannte der Akone verwundert, daß bei den robotischen Ebenbildern offenbar eine hierarchische Ordnung existierte.
    Beispielsweise ging aus den Gesprächen hervor, daß die Tobbon-Typen unterschiedlichen Schichten mit unterschiedlichen Funktionen und Befugnissen angehörten. Zwei schienen wissenschaftliche Programmierungen zu besitzen und standen in der Hierarchie der Orbiter damit weitaus höher als zum Beispiel die vier anwesenden Tobbon-Typen, die Hilfstechniker oder Arbeiter zu sein schienen. Das traf in etwa auch auf die übrigen Vertreter der sieben Typen zu.
    Der Akone überlegte, welche Bedeutung eine hierarchische „Gesellschaftsordnung" für Roboter haben sollte, die eigentlich, so hatte es jedenfalls anfangs geschienen, nur Nachbildungen der sieben Gefangenen ohne herausragende Funktionen gewesen waren.
    Hierarchische Ordnungen hatten doch nur dann ihre Existenzberechtigung, wenn sie als „Gerüst" für eine Zivilisation dienten. Bedeutete das, daß die Orbiter eine eigene Zivilisation gründen wollten oder schon gegründet hatten? Und wenn ja, welcher Sinn steckte dann darin?
    Einen Damm gegen die Horden von Garbesch zu errichten!
    Pearl Simudden wollte den aus seinem Unterbewußtsein aufgetauchten Gedanken schon verwerfen, denn Garbeschianer gab es ja nur in der Einbildung der Orbiter und ihrer unbekannten Herren, als ihm klar wurde, welche Folgen es haben mußte, wenn die Unbekannten ihren Irrtum nicht
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