Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0930 - Angriff der DYNASTIE

0930 - Angriff der DYNASTIE

Titel: 0930 - Angriff der DYNASTIE
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
ist Starless - auch bekannt als Bibleblack. Und sage ihr, dass ich in Gold bezahlt werden will - und es muss viel Gold sein!«
    ***
    Lakir hatte abgewartet, bis Vinca sich auf den Weg nach El Paso machte.
    Ihr Mann war dort mindestens einmal in der Woche direkt bei Tendyke Industries mit einem Teil der dort wirkenden Wissenschaftler verabredet, während er die übrige Zeit von zuhause aus seiner Arbeit nachging.
    Oft begleitete Lakir Vinca in die Stadt, doch heute hatte sie andere Pläne.
    Es musste sein - sie wollte es jetzt versuchen.
    Doch in ihr war eine große Leere, gepaart mit Magenkrämpfen und einem Kribbeln, das sie wie Strom durchfuhr. Es hatte lange gedauert, bis sie es sich selbst eingestanden hatte. Natürlich waren zunächst die Ausreden gekommen, die Rechtfertigungen und selbst erdachten kleinen Märchen. Es war kaum zu glauben, wie dreist man nicht nur seine Umwelt, sondern auch sich selbst betrügen und belügen konnte. Wenn dann irgendwann die brutale Realität durchbrach, war das Erwachen um so bitterer.
    Das alles kannte jeder, der auf die eine oder andere Art und Weise einer Sucht verfallen war.
    Lakir von Parom war tablettensüchtig.
    Es hatte damit begonnen, dass sie - verschlagen auf den Planet Erde und ihrer Heimat für wahrscheinlich alle Zeiten beraubt - von der medizinischen Abteilung bei Tendyke Industries betreut worden war. Der Endkampf gegen den Plan der Herrscher war hart und kräfteraubend ausgefallen. Lakir war froh, dass die Menschen sich ihrer annahmen. Und sie war froh, dass die kurzzeitig verabreichten Medikamente ihr Gemüt aufhellten. Es war nicht leicht sich auf einer fremden Welt zurechtzufinden.
    Vinca - Lakirs Mann - fiel das um einiges leichter als seiner Frau. Und er bemerkte nicht, in welcher Verfassung sich Lakir befand. Als ihn die Wahrheit dann traf, erschütterte sie ihn durch und durch - und wie nahezu jeder Angehörige eines Süchtigen stand er hilflos da. Er wollte es einfach nicht verstehen, wie Lakir sich über die ganze Zeit hinweg heimlich mit Aufputschmitteln versorgt hatte, ohne seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Wie nannten die Menschen einen solchen Zustand? Betriebsblind… es sich in einer Routine bequem machen. Vinca war sich zu sicher gewesen, seine Frau durch und durch zu kennen.
    Lakir wusste, wie sehr sie ihren Mann verletzt hatte, wie hilflos er sich jetzt fühlen musste - wie ein Idiot, der scheinbar blind vor sich hingelebt hatte.
    Lakirs Beine kribbelten von den Zehen bis zu ihren Oberschenkeln. Ruhiges Sitzen, gar Liegen war ihr unmöglich. Und so geisterte sie nachts durch die Räume des kleinen Hauses, das Robert Tendyke ihnen zur Verfügung gestellt hatte. Und am Tag wurde alles nur noch schlimmer, denn sie war so unsagbar müde. Irgendwann musste diese Müdigkeit doch die Symptome ihres Entzugs besiegen. Es konnte doch nicht anders sein. Doch das geschah nicht. Lakir ließ sich auf einen Stuhl fallen, der am kleinen Küchentisch stand. Mit beiden Händen bedeckte sie ihr Gesicht. Sie brauchte das Medikament. Jetzt!
    Es gab keine Alternative, doch Vinca war mit dem Auto unterwegs nach El Paso. Dort hatte sie ihren Stoff illegal erwerben können, der wartete dort ja nur auf sie. Sie musste also nach El Paso.
    Oder?
    War da tatsächlich kein anderer Weg? Wieder fiel ihr dieser Nachmittag ein, an dem sie auf dem Weg in die Stadt gewesen war, um dort ihren… Dealer zu treffen. Ein Licht hatte sie gestoppt, eine Erscheinung. Maiisaro - das Licht der Wurzeln, die Herrscherin, die zu ihren Brüdern und Schwestern in deren Kuppel zurückgekehrt war. Es war eigentlich nicht möglich, und doch hatte Lakir es erlebt. Maiisaro hatte sie gewarnt, denn sie erkannte den dunklen Weg, auf dem Lakir sich befand. Dann hatte sie Worte gesagt, die sich in Lakirs Erinnerung eingemeißelt hatten:
    »Der Schlüssel zu meiner Welt. Ich werde ihn dir schenken. Mit ihm wirst du immer dorthin gelangen können - und du kannst eine weitere Person mit dir auf diesen Weg nehmen, wenn es notwendig sein sollte. Gehe dort hin, werde gesund… werde wieder glücklich, liebe Lakir.«
    Lakir hatte einen Druck gespürt, als hätte Maiisaro etwas in ihrem Körper deponiert. Dann war die Lichterscheinung verschwunden. Lakir hatte fest geglaubt, dass sie nun eine neue Aufgabe gefunden hatte, einen echten Weg aus ihrem Dilemma. Glücklich und voll Hoffnung war sie zurück zu Vinca gefahren. Doch am kommenden Tag waren die Magenkrämpfe wieder da, das Schwindelgefühl. Und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher