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0919 - Duell mit einem Roboter

Titel: 0919 - Duell mit einem Roboter
Autoren: Unbekannt
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Anweisungen zu geben, so daß die meisten aus diesem Kreis genügend Zeit für eigene Forschungsinteressen hatten.
    Warum, so fragte Verna sich, sollte sie die Gelegenheit nicht nutzen, Laire aufs Korn zu nehmen?
    Eine solche Arbeit würde, wie sie meinte, vor allem Galto Quohlfahrt zwingen, sich auch mit ihr zu befassen. Mit ihr würde sie sich’ den Respekt des Robotologen verschaffen.
    Verna Theran erreichte eine Ganggabelung. Die Tür zu ihrer Kabine war nur noch wenige Schritte entfernt, doch die Wissenschaftlerin ging nicht zu ihr hin, sondern zu der Offnung eines Antigravschachts. Sie stieg in den Schacht und ließ sich nach oben tragen.
    Am oberen Ende des Antigravschachts lag ein Gang, der direkt zur Hauptleitzentrale führte. Dort hielt sich Laire auf.
    Vergeblich dachte sie darüber nach, wie sie den ersten Kontakt herstellen sollte. Es schien keine Möglichkeit zu geben, da Laire sich, wie sie wußte, mit geradezu kosmischen Problemen beschäftigte und kein Interesse daran hatte, seine Geheimnisse irgend jemandem zu offenbaren.
    Als sie den Schacht verließ, machte sich in ihr ein Gefühl der Resignation breit. Sie war nahe daran, ihren Plan aufzugeben. Unsicher sah sie sich in dem Gang um, der zur Hauptleitzentrale führte.
    Verna Theran ging zu einem Automaten, konnte sich jedoch nicht dazu entschließen, ihm irgend etwas zu entnehmen. In der spiegelnden Schutzhülle des Automaten beobachtete sie, daß sich das Schott der Hauptleitzentrale öffnete. Licht umflutete eine auffällige Gestalt. Dann schloß sich das Schott wieder.
    Die Wissenschaftlerin fuhr herum.
    Laire näherte sich ihr.
    Wie gelähmt blieb sie auf der Stelle stehen und beobachtete ihn. Er bewegte sich außerordentlich geschmeidig. Jeder Teil seines Körpers schien an dieser fließenden Bewegung teilzuhaben. Darin unterschied er sich grundlegend von allen anderen Robotern, denen Verna Theran bisher begegnet war. Ihr schien, als glühe etwas in der leeren Augenhöhle, während das andere Auge Laires von einem fremdartigen Licht erfüllt zu sein schien.
    Verna Theran war nicht die einzige, die Laire beobachtete. Viele der anderen Frauen und Männer taten es ebenso. Er war für alle ein nicht eben alltäglicher Anblick.
    Verna erschien er wie ein organisch lebendes Wesen aus einer unwirklichen Zeit. Sie dachte daran, wie alt er schon war, und daß er Bardioc gekannt hatte, als dieser seinen Verrat noch nicht verübt hatte.
    Sie blickte dem Roboter nach, bis er hinter einer Gangbiegung verschwand. Dann erst löste sich der Bann.
    Sie lief los und folgte Laire.
    Als sie die Gangbiegung erreichte, sah sie, daß Laire in einen nach unten gepolten Antigravschacht stieg.
    Verna atmete tief durch und stieg ebenfalls in den Schacht. Laire war bereits tief unter ihr. Zwischen ihm und ihr befanden sich etwa zwanzig Männer und Frauen, so daß die Wissenschaftlerin schließlich Mühe hatte, den Roboter im Auge zu behalten und sich den Ausgang zu merken, durch den er den Schacht verließ.
    Schließlich wechselten soviele Männer und Frauen in den Schacht und aus ihm heraus, daß Verna glaubte, die Übersicht doch verloren zu haben. Sie stieg aus dem Ausgang, den sie für den richtigen hielt und blickte sich suchend um.
    Laire war verschwunden.
    Enttäuscht wollte sie sich umdrehen und in den Schacht zurückkehren, um beim nächsten Ausgang zusuchen, als sie hörte, wie zwei Männer, die an ihr vorbeigingen, den Namen des Roboters erwähnten.
    „Bitte", sagte sie nervös. „Haben Sie Laire gesehen?"
    Die beiden Männer wandten sich ihr überrascht zu und musterten sie.
    „Vielleicht können wir miteinander reden?" fragte einer von ihnen und lächelte sie gewinnend an. „Da hinten ist eine gemütliche Cafeteria. Darf ich Sie einladen?"
    Sie errötete.
    „Ich muß mit Laire sprechen", erwiderte sie heftiger, als sie eigentlich wollte. „Es ist wichtig."
    „Laire läuft nicht weg", erklärte er, und sein Lächeln vertiefte sich. „Und schon gar nicht, wenn ein so hübsches Mädchen hinter ihm her ist."
    „Ich bin sofort zurück", versprach sie und bemühte sich um ein freundliches Lächeln. „Warten Sie hier auf mich. Sobald ich mit dem Roboter gesprochen habe, gehe ich mit Ihnen in die Cafeteria."
    „Bestimmt?"
    „Bestimmt", wiederholte Verna.
    Nun wurde er verlegen. Damit schien er nicht gerechnet zu haben. Er zeigte auf die Öffnung eines abwärts gepolten Antigravschachts, die etwa fünfzig Meter von ihnen entfernt war.
    „Er ist dort
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