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0914 - Begegnung auf Zaltertepe

Titel: 0914 - Begegnung auf Zaltertepe
Autoren: Unbekannt
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Danach gruben die Fremden nach Hinterlassenschaften ihrer Vorfahren, untersuchten das Schiffswrack und lernten.
    Die Szenen, die das intensive Lernen und das Herumprobieren mit der technischen Hinterlassenschaft zeigten, wirkten besonders eindrucksvoll. Sie ließen ahnen, welche ungeheuren psychischen Energien notwendig waren, um aus den geistig verarmten Nachkommen von Raumfahrern Lebewesen zu machen, die die Funktionen eines Raumschiffs begreifen, das Schiff selbst reparieren und anschließend in den Weltraum bringen konnten.
    Nur eines verstand Baya Gheröl nicht. Auf der Szene unmittelbar vor dem Start des reparierten Raumschiffs kämpften die Fremden gegen ein großes drachenähnliches Ungeheuer, das ihnen offenbar ins Schiff folgen wollte. Sie konnten es zurücktreiben, aber nicht töten. Deshalb errichteten sie ein undefinierbares Bauwerk, das wahrscheinlich dazu dienen sollte, andere Raumfahrer, die auf Zaltertepe landeten, vor dem Ungeheuer zu warnen. Aber das war weder klar, noch ergab es für Baya einen Sinn.
    Außerdem setzte sich Segment Neun wieder in Bewegung, und Bayas Interesse galt - ganz der loowerischen Denkweise folgend - dem Ziel, dem es entgegenging.
    Verwundert sah sie, daß eines der beiden anderen in der Halle befindlichen Segmente dem Neunten folgte.
    Segment Neun schien ihre Verwunderung zu bemerken, denn es sagte: „Es wäre sinnlos, Kontakt mit Raumfahrern aufnehmen zu wollen, die die Schattierungen zwischen Freund und Feind nicht erkennen. Ich kehre deshalb mit dir an den ersten Landeplatz zurück. Dort wirst du eine sichere Unterkunft bekommen, und ich werde versuchen, für das beschädigte Segment Fünf Material zu erhalten, aus dem ich die benötigten Regenerierungsinstrumente so schnell wie möglich herstellen kann."
     
    *
     
    „Hier!" rief die piepsige Stimme von Sirke Fogel als Antwort auf Bagno Cavaretts Rufe. „Hier bin ich, Mister Cavarett!"
    Bagno flog auf der Stelle und sah sich in der Düsternis dicht über dem Bodenbewuchs des Waldes suchend um. Er konnte Fogel nietet entdecken, sondern sah nur die gigantischen Stämme der Flaschenbäume, turmstarke Lianen, phosphoreszierende Flechten und eine unablässige Bewegung in allem.
    „Beschreibe mir deine Umgebung!" forderte Bagno.
    „Sie ist gelb und bewegt sich wellenförmig", berichtete Sirke Fogel. „Es sieht hier aus wie in einer Geisterbahn, Mister Cavarett."
    „Lassen wir doch die Förmlichkeiten, Sirke!" sagte Bagno. „Nenne mich einfach Bagno, denn wir sind Weggefährten und Kameraden."
    „Danke, ja, Bagno", sagte Sirke. „Dauernd gleitet etwas links und rechts vorüber. Irgendwo vor mir kommt etwas weißblau Schimmerndes auf mich zu, auf dem die schwarze Silhouette eines seltsamen Ungeheuers abgebildet ist."
    „Hm!" machte Bagno Cavarett, nachdem er sich abermals vergeblich umgesehen hatte. „So kommen wir anscheinend nicht zum Ziel. Ich schlage vor, du feuerst deine Flammenlanze in Fahrtrichtung ab. Ich sollte zumindest ein Aufblitzen sehen und kann mich daran orientieren. Aber beeile dich, denn ich sehe gerade, daß so etwas Ähnliches wie eine große Eule auf mich zuschwebt."
    „In Ordnung, Bagno", sagte Sirke Fogel.
    „Fein!" meinte Bagno und schloß die Augen, als das Feuer auf ihn zuschoß.
    Als er sie wieder öffnete, sah er dicht vor sich etwas verglühen, das das Skelett der riesigen Eule zu sein schien. Aber der erste Eindruck täuschte. Nachdem Bagno Cavarett festgestellt hatte, daß er außer einer leichten Hautrötung im Gesicht unverletzt geblieben war, und nachdem ihm klargeworden war, welches Glück er gehabt hatte, rief er Fogel zu, ja nicht wieder zu feuern, sondern sein Erscheinen abzuwarten.
    Danach flog er um das herum, was wie ein verglimmendes Skelett einer Eule aussah. Er sah, daß es in Wirklichkeit der Schädel einer riesigen gelbhäutigen Raupe gewesen war und er sah Sirke Fogel auf dem zuckenden Rücken des sterbenden Tieres hocken und sich festhalten.
    Endlich sah Fogel ihn.
    „Funktioniert dein Antigrav nicht, Sirke?" fragte Bagno.
    „Ich weiß es nicht", antwortete Fögel.
    „Warum probierst du es dann nicht aus?" fragte Bagno. „Starte und fliege in meine Richtung!"
    „Ja, sofort", erwiderte Sirke Fogel. „Aber dann kehren wir um, nicht wahr? Ich fürchte nämlich, daß bei dem Sturz mein Antigravgerät beschädigt wurde."
    Bagno Cavarett erschrak. Die Antigravs waren die Schwachstelle der Siganesen von Zaltertepe. Für alle, die außerhalb des Baumes zu tun hatten,
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