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0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn
Autoren: Unbekannt
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können gleich starten", erklärte er und rückte seine Pickelhaube zurecht. Bei einem seiner letzten Einsätze hatte er die Haube, in der ein Videosender und -empfänger verborgen war, abgelegt und prompt eine Schädelverletzung davongetragen. Seitdem weigerte er sich, das altertümlich aussehende Gebilde aus rötlichblau leuchtendem Verdichtungsstahl abzunehmen.
    Er drehte sich um und stieg in den Shift. Gavro Yaal folgte.
    Galto Quohlfahrt überprüfte den Shift noch einmal, wobei er Insekten-Sue einschaltete und ihr einen Teil der Arbeiten überließ. Gavro Yaal fand, daß alles in Ordnung war, und ordnete den Start an.
    Die Schleuse öffnete sich vor ihnen. Der Robotologe führte den Shift hinein, und nachdem sich das Innenschott hinter ihnen geschlossen hatte, glitt das Außenschott zur Seite. Der Shift schwebte in eine karge Landschaft hinaus, in der niedriges Gehölz überwog. Eine flache Hügelkette begrenzte die Ebene, auf der die TUNDRA gelandet war. Tief hängende Wolken zogen über sie hinweg. Quohlfahrt entdeckte eine Tierherde in der Ferne, die panikartig vor ihnen flüchtete.
    „Der Name des Schiffes paßt zu der Landschaft", sagte er.
    Gavro Yaal streckte einen Arm aus. Er zeigte zu einem grauen Hügel hinüber der höher als alle anderen war.
    „Dorthin. Ich glaube, da gibt es etwas Interessantes zu sehen."
    Quohlfahrt veränderte den Kurs und beschleunigte, so daß sie sich dem Gebilde rasch näherten.
    „Es sieht aus wie ein Ameisenhügel", sagte der Robotologe, als sie nur noch etwa zweihundert Meter davon entfernt waren. „Allerdings wie einer, der nicht fertig geworden ist."
    „Genau das ist auch mein Eindruck."
    Quohlfahrt verringerte die Geschwindigkeit und ließ den Shift an den Hügel herantreiben. Bald erkannte er, daß er aus organischem Material bestand, das zermahlen und anschließend verklebt worden war. Überall gähnten Löcher, die einen Durchmesser von drei Metern und mehr hatten. Einige Kleintiere hielten sich in der Nähe des Hügels auf, zogen sich aber zurück, als der Flugpanzer landete.
    „Einen geschlossenen Schutzanzug benötigen wir nicht", bemerkte Gavro Yaal, der den Luftdruck im Shift allmählich erhöht und ihn so dem Außendruck angepaßt hatte. „Die Luft ist sauerstoffreich und für uns atembar."
    Mit leichten Schutzanzügen versehen, verließen die beiden Männer den Flugpanzer. Galto Quohlfahrt hielt seinen Kombistrahler in den Händen. Er hatte die Waffe auf Paralysewirkung eingestellt.
    Ein steifer Wind strich über die Ebene. Er wirbelte Staub und Sand auf. Die beiden Männer lehnten sich zurück, um vom Wind nicht davongetrieben zu werden. Langsam und vorsichtig näherten sie sich dem Hügel.
    „Daß die Ansken ihn gebaut haben, ist wohl klar", sagte der Robotologe. „Ich schätze, daß er erst vor einigen Tagen errichtet wurde."
    „Warum wurde er nicht fertiggestellt?" rief Yaal. Der Wind fing sich in den Löchern und Höhlungen des Anskenhügels und rief eine Reihe von Heul- und Pfeifgeräuschen hervor, die so laut waren, daß er Mühe hatte, sie zu übertönen.
    „Keine Ahnung", brüllte der Olliwyner zurück. „Irgend etwas muß passiert sein."
    Er entdeckte die abgenagten Skelette von einigen Tieren in der Nähe zwischen den Hügeln, und er zweifelte nicht daran, daß sie von den Ansken getötet worden waren. Er machte Yaal nicht darauf aufmerksam, um ihn nicht unnötig zu beunruhigen, zumal er nicht glaubte, daß die Ansken sie angreifen würden.
    Zusammen mit dem Hydrokulturformer kletterte er am Anskenhügel hoch bis zur ersten Öffnung. Sie schreckten einen Schwarm winziger Vögel auf. Die Tiere hatten eine weißliche Masse bedeckt, die eine schmale in den Hügel führende Spur bildete. Quohlfahrt erkannte deutlich, daß die Vögel davon gefressen hatten.
    „Was ist das?" fragte Yaal.
    Quohlfahrt kniete sich neben der weißlichen Masse nieder und streckte die Hand danach aus, als plötzlich Insekten-Sue neben ihm erschien. Sie packte seine Hand und riß sie zur Seite.
    „Das kann ich auf keinen Fall zulassen", schrie sie mit schriller Stimme. „Es ist zu gefährlich."
    „Ich habe nicht vor, viel davon zu essen", erwiderte der Robotologe ärgerlich. „Ich wollte nur eine kleine Probe nehmen."
    „Auch das ist zu gefährlich", protestierte der Posbi, tauchte eines seiner Greifglieder in die Masse und führte sich einen kleinen Brocken davon zu. Das weiße Etwas verschwand in einer Körperöffnung des Posbis.
    Sekunden später richtete
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