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0894 - Soldaten des LARD

Titel: 0894 - Soldaten des LARD
Autoren: Unbekannt
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Gebrauch machen."
    Er winkte seine beiden Stellvertreter zu sich heran. An Bord der SOL hatte man die beiden Männer wegen ihrer identischen Vornamen oft als „der doppelte Peter" bezeichnet. Peter Visser, der jetzt Vlaadingair hieß und Peter van Dyke, der als Suskohne den Namen Dortselair trug, waren außerdem schon immer unzertrennlich gewesen. Die beiden Männer waren Ingenieure und hatten sich an Bord der SOL durch zahlreiche Erfindungen einen Namen gemacht. „Ich möchte, daß einer von euch immer in meiner Nähe bleibt", sagte Saedelaere-Kasaidere so leise, daß nur seine beiden Stellvertreter ihn verstehen konnten.
    Visser-Vlaadingair runzelte die Stirn. „Diese Anordnung hat doch einen bestimmten Grund", vermutete er.
    Der Transmittergeschädigte nickte. „Es hängt mit dem Cappin-Fragment unter meiner Maske zusammen", erwiderte er. „Je näher wir der Blassen Grenze kommen, desto unruhiger wird es."
    „Aber es leuchtet nicht stärker als gewöhnlich!" wandte van Dyke Dortselair ein.
    Der hagere Mann nickte langsam. „Das ist es gerade, was mir Sorgen bereitet", gab er bedrückt zu. „Im allgemeinen wird jede Aktivität des Organklumpens in meinem Gesicht von hyperenergetischen Leuchteffekten begleitet. Das ist diesmal nicht der Fall. In all den Jahren, da ich das Cappin-Fragment mit herumtragen muß, ist mir etwas Derartiges noch niemals passiert. Sie können sicher verstehen, daß mich diese Veränderung beunruhigt. Auf jeden Fall mochte ich sicher sein, daß immer jemand in meiner Nähe ist."
    Visser-Vlaadingair sah ihn besorgt an. „Haben Sie bestimmte Befürchtungen?"
    „Natürlich nicht! Wahrscheinlich verläuft alles ganz harmlos. Ich nehme an, daß der Organklumpen seine seltsame Aktivität jenseits der Blassen Grenze wieder einstellt."
    Alaska-Saedelaere-Kasaidere war längst nicht so zuversichtlich, wie er sich den Anschein gab. In Wirklichkeit machte ihm das ungewohnte Verhalten des Cappin-Fragments schon seit ein paar Stunden zu schaffen. Er hatte jedoch gegenüber Rhodan und Atlan von seinen Problemen geschwiegen, denn er wollte die beiden Anführer des Unternehmens nicht zusätzlich belasten. In der Vergangenheit hatte der Transmittergeschädigte oft erlebt, daß die organische Masse in seinem Gesicht heftig reagierte. Was nun geschah, war mit keinem der früheren Anfälle des Cappin-Fragments zu vergleichen. Der Organklumpen leuchtete nicht. Saedelaere-Kasaidere hatte das Gefühl, daß ein kaltes Stück Teig in seinem Gesicht klebte.
    Saedelaere-Kasaidere spürte, wie der Klumpen sich über der Gesichtshaut bewegte und zusammenzog. Der hagere Mann hatte das Gefühl, daß sie nach vorn gezogen und zusammengedrückt wurde. Unwillkürlich griff er nach den Halterungen der Plastikmaske.
    Er fing einen bestürzten Blick Visser-Vlaadingairs auf und ließ seine Hände sofort wieder sinken. „Keine Sorge!" stieß er hervor. „Ich werde die Maske nicht abnehmen."
    Aber er war keineswegs sicher, ob er sein Versprechen einhalten konnte. Wenn die Beschwerden stärker werden sollten, mußte er einen Platz aufsuchen, wo ihn niemand sehen konnte. Dort konnte er die Maske abnehmen und das Cappin-Fragment abtasten.
    Vielleicht gewann er bei einer solchen Untersuchung Aufschlüsse über die Art der Veränderung, die mit dem Ding in seinem Gesicht vor sich gegangen war.
    Auf keinen Fall durfte er die Maske vom Gesicht reißen, solange noch andere Mitglieder der Nachhut in seiner Nähe weilten. Ein Blick in das Cappin-Fragment bedeutete für jeden Menschen Wahnsinn und späteren Tod.
    Seit Alaska Saedelaere im Jahre 3432 in den Transmitter der Handelsstation Bonton gegangen war, um nach Peruwall zu gelangen, trug er das Cappin-Fragment in seinem Gesicht. Er war mit einer Zeitverzögerung von vier Stunden in Peruwall angekommen und während der vollkommenen Auflösung war es durch unbekannte Einflüsse zu einer Umgruppierung der atomaren Zellstruktur von Saedelaeres Körper gekommen. Später fanden Wissenschaftler heraus, daß sich Saedelaeres Zellmoleküle mit denen eines Cappins vermischt hatten. Seit dem Unfall war er gezwungen, sich seinen Mitmenschen mit einer Maske im Gesicht zu zeigen. „Soll ich einen der Ärzte informieren?" erkundigte sich Visser-Vlaadingair und unterbrach damit Alaskas Gedankenausflug in die Vergangenheit.
    Der Transmittergeschädigte schüttelte den Kopf. „Ich bin schon mit anderen Situationen fertig geworden", sagte er. „Außerdem kann mir keiner unserer Mediziner
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