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0892 - Der Höllenclub

0892 - Der Höllenclub

Titel: 0892 - Der Höllenclub
Autoren: Jason Dark
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und damit auch die Peitsche in einen richtigen Winkel gebracht und schlug zu.
    Nicht sehr hart, auch nicht sehr schnell, er wußte ja, daß Dorian Durand keine Chance hatte, aus dem Steinsessel zu entweichen, ihm war wichtig, daß er traf und sich die drei Riemen dabei auseinanderfächerten.
    Sie taten es, und Suko kam sich vor, als würde er diesen Schlag intensiver erleben. Er sah alles sehr genau. Es hatte eine Zeitverzögerung eingesetzt, obwohl diese nicht wirklich war und nur in seiner Einbildung bestand.
    Der massige Körper des Dorian Durand bewegte sich. Es sah tatsächlich so aus, als wollte er sich aus seiner sitzenden Haltung hochstemmen, was wiederum nicht eintraf. Er blieb sitzen und hatte sich nur den drei Riemen entgegengestemmt.
    So trafen sie ihn noch etwas früher.
    Sie erinnerten an drei Arme, die auseinandergebreitet waren, und sie erwischten den Leib deshalb auch an drei verschiedenen Stellen, wo sie ihre Muster hinterließen.
    Die Riemen bestanden aus der Haut des getöteten Dämons Nyrana, aber in diesem Fall wirkten sie wie scharfe Messer oder Sägen. Und Suko hatte sich auch längst von dem Gedanken befreit, es hier mit einem Menschen zu tun zu haben. Es war für ihn ein Wesen, ein Körper, besetzt mit einem Bewußtsein, das, einer gewissen Theorie folgend, jedoch völlig unabhängig von diesem Leib war.
    Es klatschte. Der Laut hörte sich an, als hätte jemand mit der Faust in Teig geschlagen.
    Das Wesen zuckte. Seine Arme dehnten sich zu den Seiten weg, so daß es die Lehnen des Sessels umfassen konnte. Dabei rutschten die Hände nach vorn, die Finger umklammerten die Kanten, sie krallten sich daran fest, als wollten sie dem Körper die Gelegenheit geben, sich doch noch in die Höhe zu stemmen.
    Das aber schaffte Dorian Durand nicht.
    Zu groß waren die Schmerzen, und zu groß waren auch seine Wunden, die die Riemen gerissen hatten.
    Er wuchtete seinen Kopf zurück und prallte gegen die hohe Rückenlehne. Suko hörte das Klatschen.
    Der Schädel zitterte, aber seine Augen waren einzig und allein auf den Körper gerichtet, der diese drei Wunden zeigte, tief eingerissen von der Kraft der Riemen. Aus diesen Einschnitten pumpte etwas hervor. Dunkel, dick und stockig. So etwas wie Öl oder altes Blut.
    Ja, es war vergiftetes altes Blut, vermischt mit anderen Säften. Sie legten sich wie Farbe über den uralten Körper.
    Durand verging.
    Nicht sein Bewußtsein, aber er existierte nur mehr in Fragmenten, denn ein Riemen hatte seinen linken Arm an der Schulter erwischt und dort eine dermaßen große Wunde hinterlassen, daß der Arm es nicht mehr schaffte, im Verbund mit dem Körper zu bleiben.
    Er fiel ab.
    Durand hatte ihn noch auf die Lehne gestemmt, aber diesem Druck konnte er nicht mehr standhalten.
    Wie eine große, alte Wurst landete er auf dem Boden und blieb neben dem Sessel liegen.
    Der mittlere Riemen hatte sich beim Schlag in die Höhe gereckt und war optisch gesehen länger geworden als die beiden anderen. Wie ein langer Wurm oder eine Schlange hatte er sich des Gesichts angenommen und dort sein zerstörerisches Werk begonnen.
    Tief hineingefräst. Die Haut aufgerissen bis zu den Knochen, die bleich und auch gelblich schimmerten. Er hatte sogar Teile von ihnen zerstört, angegriffen und ihnen ein anderes Muster gegeben.
    Suko konnte sogar helle Splitter erkennen, die sich aus der Gesichtswunde hervorgeschoben hatten.
    Das Gesicht zerlief. Im Licht der kleinen Lampe sah die Flüssigkeit scharlachrot aus, die über die alten, rissigen und feuchten Lippen kroch. Seine Haut vergilbte. Die Nägel an seinen Fingern sprangen ab. Eiter und Blut spritzten aus diesen Löchern. Auch das Gesicht befand sich im Zustand der Auflösung. Ein Auge rutschte aus der Höhle. Die Nasenlöcher entließen dünne, dunkle Fäden, träge und tranig wie Öl. Sie fanden den Weg in die noch vorhandene Mundhöhle und wurden wenig später mit dem ausgespieen, was als Inhalt einst im Körper gewesen war und sich nun seine Bahn brach.
    Suko trat zur Seite. Er konnte nicht mehr hinschauen. Der Gestank war einfach unbeschreiblich und furchtbar. Dorian Durand löste sich auf in einer Masse aus stinkendem Schlamm. Den Vergleich jedenfalls fand Suko als richtig.
    Aber es war noch nicht beendet, denn plötzlich geschah etwas Unerwartetes.
    Die schon über die Hälfte verkommene und zerstörte Gestalt richtete sich plötzlich auf. Ein allerletzter Kraftstrom hatte sie in die Höhe geschoben. Durand wuchs als kaum zu
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