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0892 - Der Höllenclub

0892 - Der Höllenclub

Titel: 0892 - Der Höllenclub
Autoren: Jason Dark
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vernichtet worden. Ein Mensch hat sie zerstört, und das gibt mir wieder Hoffnung. Nicht alle Menschen lassen sich blenden oder täuschen. Es gibt auch welche, die dagegen ankämpfen und gewinnen. Das solltest du dir vor Augen halten, Durand.«
    »Es war jemand da«, blubberte er, »das hörte ich.«
    »Jemand, der das Böse bekämpft, der nicht will, daß gewisse Kräfte die Menschen terrorisieren. Zum Glück gibt es immer wieder Menschen, die besser sind. Du hast überlebt, aber auch du bist nicht ewig, wie du selbst zugegeben hast. Dein Körper ist eine Schande an sich. Er gehört vernichtet, und ich bin gekommen, um dies zu tun. Ich bin froh, daß ich dich traf, daß ich mit Farell einen Volltreffer erwischt habe. Der Treffpunkt ist gut gewählt. Über euch befindet sich ein Fitneßstudio. Keiner der Kunden würde auf die Idee kommen, in den Keller zu gehen, aber jede Tarnung fliegt irgendwann einmal auf, mag sie auch noch so perfekt sein.«
    Dorian Durand hatte zugehört. Sein häßliches Gesicht zuckte. Die Augen tränten, aber sie entließen kein Tränenwasser, sondern eine milchige Flüssigkeit. Wieder hob er die freie Hand an und fuhr damit durch sein Gesicht. Es sah für Suko so aus, als würde er Pudding zerquetschen.
    Der Inspektor fragte sich, was geschah, wenn er die Dämonenpeitsche zog. Daß er den Leib damit vernichten konnte, wollte er gern zugeben, doch wie verhielt sich das Bewußtsein? Stimmte es tatsächlich, daß es in der Lage war, eine weitere Reise anzutreten und sich irgend etwas zu suchen?
    Hineinzukriechen in einen neuen Körper, in einen Organismus, der nicht unbedingt aussehen mußte wie ein Mensch oder wie ein Tier, sondern ganz anders?
    Er nickte Durand zu. »Ich glaube, daß du nicht mehr existieren darfst. Wenn du vernichtet bist, wird es auch den verfluchten Höllenclub nicht mehr geben.«
    »Wie willst du es schaffen?«
    »Es gibt Möglichkeiten, verlaß dich darauf.«
    »Ja, du kannst es tun. Ich habe lange genug existiert. Was ist schon ein Körper?«
    »Da hast du recht«, erwiderte Suko. Seine Hand lag bereits auf dem Griff der Dämonenpeitsche. Er zog sie hervor, und er bewegte sich dabei nicht mal besonders schnell.
    Die beiden in einer geleeartigen Masse schwimmenden Kugelaugen schauten zu, wie Suko mit dem Peitschengriff einmal einen Kreis über den Boden schlug.
    Die drei Riemen rutschten hervor.
    Sie waren lang und berührten mit ihren Spitzen den Boden, wo sie ein schleifendes Geräusch hinterließen.
    Durand schaute noch immer zu. Er traf keinerlei Anstalten, seinen Sessel zu verlassen. Nur in seinem Körper arbeitete es wieder. Aus den offenen Wunden oder Geschwüren strömten die widerlichen Gerüche hervor, die als Pesthauch den alten Keller füllten und Suko beinahe den Atem raubten.
    Es wurde Zeit.
    Er hob die Peitsche an und ging etwas auf seinen Feind zu. Der rührte sich nicht. Dorian Durand schaute beinahe interessiert zu, was Suko vor hatte. Nur auf seinen ranzigen Lippen erschien ein böses Lächeln…
    ***
    Es hätte mich zuviel Aufwand gekostet, mir einen Ersatzwagen zu besorgen. Der Papierkram wäre die Mühe nicht wert gewesen, also hatte ich mir ein Taxi gesucht und mich zu der bestimmten Adresse in Soho bringen lassen.
    Den Fahrer ließ ich in einer Nebenstraße halten und wollte das letzte Stück zu Fuß zurückgehen. Ich hoffte, unter all den anderen Fußgängern nicht aufzufallen.
    Ich zahlte den Fahrpreis nebst Trinkgeld, ließ mir einen Beleg geben und stieg aus.
    Soho in Reinkultur. Hier befand ich mich noch in dem alten Stadtteil, der bisher von der Renovierungshysterie ziemlich verschont geblieben war, weil den Investoren das Geld fehlte und nur wenige Mieter die höheren Mieten überhaupt aufbringen konnten.
    So wirkte dieser Teil von Soho bereits etwas museal, aber er steckte voller Leben. Hier wohnte man, hier starb man auch. Auf dieses Leben hatten sich auch die Geschäftsleute eingerichtet. Neben zahlreichen Kneipen und kleinen Bars gab es den Metzger, den Lebensmittelhändler, eine Schneiderei und Billigläden, in denen Kleidung aus Fernost verkauft wurde.
    Man konnte italienisch essen, türkisch, arabisch, koreanisch oder chinesisch, und für jedes Essen brauchte man in diesem Viertel nicht einmal weit zu laufen.
    Das Fitneßcenter hatte ich schon auf der Hinfahrt entdeckt. Ich schlenderte über den Gehsteig den Weg zurück, schaute mich dabei um, doch etwas Verdächtiges bekam ich dabei nicht zu Gesicht. Ich fühlte mich weder verfolgt
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