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0881 - Das Kind der Mumie

0881 - Das Kind der Mumie

Titel: 0881 - Das Kind der Mumie
Autoren: Jason Dark
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das Dokument gelesen hatten. »Der Mann ist tot«, sagte er.
    »Sie waren Zeuge?«
    »Ja.«
    »Wie starb er?«
    »Eines natürlichen Todes«, antwortete der Inspektor. »Ich denke, daß er sehr krank gewesen ist. Plötzlich brach er zusammen. Blut strömte aus seinem Mund. Ich konnte leider nichts mehr für ihn tun.«
    »Tja, das ist… wie das Leben so spielt. Am besten holen wir einen Arzt.«
    »Der ist schon unterwegs«, erklärte Henderson, der die Worte gehört hatte. »Besorgen Sie eine Decke, um die Leiche zuzudecken.«
    »Sofort.« Henderson hatte die Worte des Polizisten verstanden und eilte davon.
    Der Bobby wandte sich wieder an Suko. »Und er ist einfach so gestorben? So plötzlich?«
    »Ja, es ging praktisch von einem Moment auf den anderen. Wie ich schon erwähnte, er bäumte sich auf, dann schoß die Blutfontäne aus seinem Mund hervor.«
    Beide Polizisten schüttelten die Köpfe. Die anderen Kunden hatten sich etwas zurückgezogen und einen größeren Kreis um den Ort des Geschehens gebildet, was für die Bobbies erledigt war, fing für Suko gerade erst an. Für ihn war es der Anfang vom Ende, der Beginn einer Spur. Er hatte den Tod eines Psychonauten erlebt, und ihm war es wie ein Mord vorgekommen, begangen von einem Jungen, in dessen Augen goldene Farbe schimmerte. Da braute sich einiges zusammen, dessen war sich der Inspektor sicher.
    Ein Arzt erschien. Er nickte den Umstehenden zu, stellte seine Tasche auf den Boden, klappte sie auf und begann mit der Untersuchung.
    »Der Mann ist tot!« stellte er wenig später fest. »Mehr kann ich nicht sagen. Um die Todesursache herauszufinden, müßte man ihn obduzieren lassen. Aber das ist Sache der Staatsanwaltschaft, denke ich.«
    »Ich bin Polizist«, erklärte Suko. »Gleichzeitig auch Zeuge.«
    »Interessant.« Der Arzt stellte sich wieder hin. Zuvor hatte er seine Tasche zugeklappt.
    Henderson kehrte mit einer Decke zurück, unter der der Tote verschwand. Er blieb in der Nähe und hörte auch die Frage des Arztes, die dem Inspektor galt. »Wie ist es denn passiert?«
    Suko gab ihm einen kurzen Bericht, mit dem der Mann nicht zufrieden war. Hinter den kreisrunden Brillengläsern zogen sich seine Augen zusammen. »Ich habe sehr genau zugehört, Inspektor, das ist auch alles gut und schön, was sie mir da erzählt haben, aber ein Rätsel wurde nicht gelöst. Haben Sie sich die Stirn des Mannes mal genauer angeschaut?«
    »Das habe ich.«
    »Und was sagen Sie?«
    »Die Stirn wurde zerstört. Sie brach auf.«
    »Das haben Sie gesehen?«
    »Ja.«
    »Und Sie können mir keine Erklärung geben?«
    Suko schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Ich bin Polizist und kein Mediziner, deshalb denke ich, daß Sie eher in der Lage sind, mehr darüber zu sagen.«
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Es war bei mir ebenfalls nur ein flüchtiger Eindruck. Ich muß aber ehrlich zugeben, daß mir so etwas in meiner gesamten Laufbahn noch nicht widerfahren ist. Da komme ich einfach nicht mit, das ist zu hoch für mich. Möglicherweise reichen meine medizinischen Kenntnisse auch nicht aus, aber was ich gesehen habe, deutet auf einen Brand im Kopf hin, als wäre ein Geschwür oder eine Geschwulst von innen verbrannt worden, um dabei auch die äußere Haut zu zerstören.« Er rückte seine Brille zurecht. »Und Sie sind sicher, daß dieser Mann nicht durch eine äußere Einwirkung ums Leben gekommen ist, Inspektor?«
    »Hundertprozentig.«
    »Dann muß er sehr krank gewesen sein. Den Blutsturz kann ich mir noch erklären, das andere nicht.« Der Arzt hob die Schultern und schüttelte den Kopf.
    Suko hätte ihm dazu einiges sagen können, aber was hätte es gebracht? Rein gar nichts, überhaupt nichts. Man hätte ihm kein Wort von dem geglaubt. Es war für andere Menschen völlig unverständlich, daß es Kräfte gab, die man rational nicht erklären konnte. Was hier geschehen war, darum würde sich Suko kümmern und natürlich auch sein Freund John Sinclair.
    Der Tote würde abgeholt und untersucht werden. Auch John konnte sich den Mann dann ansehen.
    Suko wollte hier im Laden auf Shao warten, um die er sich schon Sorgen machte, aber zuvor wollte er ein Telefonat führen und wandte sich an Henderson mit der Bitte, telefonieren zu dürfen.
    »In meinem Büro.«
    »Gehen Sie vor?«
    »Natürlich, Sir.«
    ***
    Für Shao war der Junge mit den goldenen Augen kein Phantasiegebilde oder Gespenst mehr. Sie hatte ihn zwar nicht so direkt gesehen wie Suko, aber sie glaubte an ihn, und da ihr
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