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0874 - Gedankentöter

0874 - Gedankentöter

Titel: 0874 - Gedankentöter
Autoren: W.K. Giesa
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unbekannt; da schien jemand Zamorras Anlage ein wenig modernisiert zu haben.
    Er schilderte kurz die Situation. »Wäre gut, wenn ihr so schnell wie möglich hierherkämt. In Florida wird euch ein Firmenhubschrauber aufpicken und herbringen. Es ist wichtig, Freunde!«
    Dann schaltete er wieder ab. Jetzt konnte er nur hoffen, dass Zamorra sich baldigst meldete und hierherkam.
    Zwei Tote, und keine Spur vom Täter… Das war nicht gerade das, womit er sich zufriedengeben konnte. Er verließ sein Zelt und sah, dass einige der Männer den Leichnam in eine Decke gehüllt hatten. Uschi Peters war damit beschäftigt, das Frühstück zu bereiten. Tendyke zwinkerte ihr zu. Wie immer bot sie einen hinreißenden Anblick, trug lediglich ein T-Shirt. Die Zwillinge zeigten sich stets mehr oder weniger textilfrer und boten den Archäologen damit eine aufregende Abwechslung neben ihrer staubtrockenen Grabungsarbeit. Übergriffe seitens der Männer gab es nicht. Ihnen reichte es wohl, den Anblick der beiden blonden Schönheiten zu genießen.
    Vielleicht wollten sie sich auch nur nicht mit Tendyke anlegen, weil ihnen klar war, dass sie ihm auch in der Überzahl nichts entgegenzusetzen hatten…
    Terence Plummer trat zu ihm. »Wir sollten das Camp aufgeben und so schnell wie möglich von hier verschwinden, Boss«, sagte er. »Bevor es noch mehr von uns erwischt.«
    Tendyke schüttelte den Kopf.
    »Aber wir sind hier in Lebensgefahr«, drängte Plummer. »Carmichael und deLon sind bereits tot! Ich möchte nicht der Nächste sein!«
    »Außerdem finden wir hier doch ohnehin nichts«, behauptete Elliot Brown, der sich zu ihnen gesellt hatte. »Terence hat Recht. Wir bauen ab, verschwinden von hier, und Sie können's als Verlust oder Fehlinvestition von der Steuer absetzen.«
    »Wir machen weiter!«, entschied Tendyke. »Wir werden in Kürze Verstärkung von einem Fachmann in diesen Dingen erhalten.«
    Sofern Zamorra die Nachricht schnell genug erhält und herkommt , fügte er in Gedanken hinzu. Dann fuhr er fort: »Sie beide und noch jemand werden vorerst von den Grabungsarbeiten freigestellt. Wir müssen mal wieder den Weg zum Heliport frei hacken.«
    »Bullshit«, brummte Plummer.
    Tendyke zuckte mit den Schultern. »Kann ich was dafür, wenn ständig alles wieder zuwuchert? Was übrigens auch der Fall wäre, würden wir das Camp aufgeben. Unser Versorgungsfahrer meckerte schon gestern.«
    »Bullshit«, wiederholte Plummer.
    »Er meint: warum er und keiner der anderen?«, übersetzte Brown.
    »Weil ich das so anordne«, sagte Tendyke. - »Bullshit…«
    Da beschloss Tendyke, Plummer künftig nur noch »Mister Bullshit« zu nennen…
    ***
    Auf der anderen Seite der Erde, Stunden später:
    Der Meister des Übersinnlichen öffnete eher widerwillig die Augen. Ein Blick zum Fenster verriet ihm, dass es draußen nicht sonnenhell, sondern regengrau war. Ein Blick nach rechts verriet ihm, dass das Bett neben ihm leer und Nicole folglich bereits wach war. Ein Blick nach links verriet ihm, dass es noch nicht einmal elf Uhr war.
    »Musst du das so penetrant deutlich anzeigen, Uhr?«, brummte er. »Dafür gehörst du verschrottet!«
    Worauf die LCD-Anzeige des Chronometers prompt erblasste, panisch flackerte und dann erlosch.
    Batterie leer.
    Zamorra beschloss, das erst mal völlig zu ignorieren und weiterzuschlafen. Er klappte die Augenlider herunter und betrachtete sich von innen. Er träumte, dass seine Lebensgefährtin Nicole das Zimmer betrat, nur mit Tennisschuhen, Tennissocken und einem Funkkopfhörer bekleidet vor ihm herumtanzte und ihm dann zurief: »Aufwachen, Murmeltier!«
    Grimmig gab er nach und wachte auf.
    Seine Lebensgefährtin Nicole hatte das Zimmer betreten und tanzte, nur mit Tennisschuhen, Tennissocken und einem Funkkopfhörer bekleidet, vor ihm herum. »Aufwachen, Murmeltier!«, rief sie ihm zu.
    »Nun brüll doch nicht so«, protestierte er. »Ich bin doch schon wach!« Dabei fragte er sich kurz, ob dies Wirklichkeit war oder ein Traum im Traum. Aber es war wohl Realität.
    »Wach? Danach sahst du aber gar nicht aus«, stellte sie klar. »Außerdem habe ich nicht gebrüllt, sondern dich einfach nur gebeten, wach zu werden.«
    Er seufzte. »Wenn du keinen wirklich guten Grund dafür hast, kürze ich dein Sekretärinnengehalt um mindestens neunzig Prozent.«
    »Dann müsste ich kündigen und mir einen neuen Chef angeln, der mir hundertneunzig Prozent bezahlt. Aber leider gibt es einen wirklich guten Grund.«
    Sie sprach immer
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