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0865 - Auf ewig verflucht?

0865 - Auf ewig verflucht?

Titel: 0865 - Auf ewig verflucht?
Autoren: Jason Dark
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überlegte es sich anders und tauchte praktisch in eine Touristengruppe aus Japan ein, die dabei war, sich an der Themse alles anzuschauen.
    Ich warf einen kurzen Blick auf den Zettel und war mit den Informationen zufrieden.
    Plötzlich standen Suko und Shao neben mir. Shao hatte sich für eine weiß-gelbe Kleidung entschieden. Zur gelben Hose trug sie ein weißes T-Shirt mit einem Blumendruck.
    »Geklappt?« fragte sie.
    »Ja, keine Probleme. Bei euch denn?«
    Diesmal antwortete Suko. Er schüttelte den Kopf. »Wir haben die Umgebung im Auge behalten und keinen Menschen entdeckt, der Interesse an euch gehabt hätte.«
    »Das ist gut.«
    »Um was geht es denn?«
    »Das erzähle ich euch später. Laß uns irgendwo etwas trinken gehen. Am besten im Freien.«
    Damit waren Shao und Suko einverstanden. Im Garten hinter uns fanden wir ein Lokal, das seine richtige Größe erst auf der Wiese zeigte. Zum Glück gab es noch einen freien Tisch. Er stand auch etwas abseits der bunten Girlanden. Sie waren von Baum zu Baum gespannt und schaukelten im Wind. Ich hatte Bierdurst und bestellte mir ein großes Glas. Suko und Shao beließen es bei Wasser.
    Erst als unsere Getränke gebracht worden waren, rückte ich mit der Sprache heraus und legte offen, was mir mitgeteilt worden war.
    An den Gesichtern der beiden las ich ab, daß ihnen diese Geschichte nicht schmeckte. Ich wischte mir Schaum von den Lippen. »Es paßt euch nicht - oder?«
    Suko nickte.
    »Was sagst du, Shao?«
    »Das ist alles so vage.«
    »Finde ich auch«, bestätigte Suko.
    »Trotzdem werde ich fliegen.«
    »Das klang endgültig.«
    »Ist es auch. Ich habe auf ungewöhnlich vorkommenden Verbindungswegen von diesem Fall oder dem Verschwinden der Männer erfahren. Ich kenne Mirella Dalera, die Sängerin, ich weiß, daß sie nicht überdreht ist, und ich denke auch, daß ich diesem jungen Priester trauen kann. Ernesto Dorani ist sein Name.«
    »Das ist dein Problem.« Suko trank ebenfalls. »Wann willst du in Richtung Neapel?«
    »Morgen.«
    »Dann guten Flug. Schönes Wetter brauche ich dir wohl nicht zu wünschen.«
    »Nein, das haben sie dort immer…«
    ***
    »Er kommt!«
    Noch in der Nacht hatte Ernesto Dorani den Anruf erhalten und war sehr zufrieden gewesen.
    Endlich hatte man reagiert. Endlich hatten sich seine Bemühungen bezahlt gemacht. Endlich würde es vorangehen, und endlich würde das Böse in die Schranken verwiesen.
    Dorani hatte in den folgenden Stunden sehr gut geschlafen. Zum erstenmal seit langem wieder. Die innere Nervosität war verschwunden, er fühlte sich ruhig und sicher, und er wußte auch, daß er beides, Ruhe und Sicherheit, brauchte, um gegen das Böse anzugehen.
    Es waren nicht nur Gerüchte gewesen, das hatte er genau gespürt. Es steckte mehr dahinter. In seiner Nähe hatte sich das Böse an einem bestimmten Ort manifestiert. Er wußte es, er konnte es nicht beweisen, aber er hatte des öfteren in der Nacht, wenn ihn wieder die Unruhe gepackt hielt, die Wagen fahren sehen.
    Zum Haus hin.
    Nur kurz hatten sie dort angehalten, dann waren sie wieder den Serpentinenweg zurückgefahren.
    Und nun?
    Er würde kommen. John Sinclair. Ernesto kannte ihn nicht, aber der aufgeschlossene Geistliche hatte von ihm gehört. Nicht nur durch Mirella Dalera, es gab eine geheimnisvolle Weiße Macht im Vatikan, eine Art Geheimdienst, und er wußte, daß auch diese Männer das Böse bekämpften.
    Nach einem relativ kurzen, aber sehr tiefen und auch erholsamen Schlaf war er an diesem Morgen früh aufgestanden und hatte sich für die Morgenmesse umgezogen.
    Gerade im Sommer war diese Messe wichtig. Da kamen die Gläubigen lieber in den Morgenstunden, wenn es noch kühler war, denn die kleine Kirche befand sich etwas außerhalb des Dorfes. Sie stand auf einem abgeflachten Hügel, wie auch das düstere Haus gegenüber auf einem solchen errichtet worden war.
    Der junge Pfarrer hielt die Messe ab. Er war mit seinen Gedanken nicht so recht bei der Sache, verhaspelte sich einige Male, was die älteren Gläubigen nicht zur Kenntnis nahmen. Es waren bis auf zwei Männer nur Frauen anwesend, die in den Bänken saßen oder knieten, mit ihren dunklen Kopftüchern aussahen wie Mumien. Den Eindruck jedenfalls hatte Dorani, als er von der schmalen Kanzel auf sie niederschaute.
    Er kürzte die Predigt ab, teilte die Kommunion aus und war wirklich froh, die Messe beenden zu können. Aber das alte Ritual blieb. Er stellte sich vor seine kleine Kirche und verabschiedete
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