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0865 - Auf ewig verflucht?

0865 - Auf ewig verflucht?

Titel: 0865 - Auf ewig verflucht?
Autoren: Jason Dark
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Evani nickte, erhielt Matteo einen leichten Stoß in den Rücken, der ihn direkt auf die offene Zimmertür zutrieb. Er wußte, wo er hineingehen mußte.
    An Evani ging er vorbei.
    Nicht ein Muskel zuckte in dessen Gesicht. Keiner der drei Männer hatte während der Fahrt gesprochen, und auch jetzt sagten sie nichts, sie warfen nur die Tür zu, kaum daß Matteo den Raum betreten hatte.
    Schluß, vorbei!
    Auf einmal war es stockfinster. Obwohl Matteo die Augen weit aufgerissen hatte, bekam er nichts zu sehen. Die Finsternis zwischen den Wänden hüllte ihn ein.
    Ein Zurück?
    Nein, das gab es nicht mehr. Er war ein Gefangener. Er würde die Qualen erleiden müssen, und durch seinen Kopf flirrten die schlimmsten Gedanken. Er dachte an schreckliche Foltermethoden, zu denen Menschen fähig waren, und auch er war an einem Punkt angelangt, wo er nicht mehr konnte.
    Er schrie!
    Und diese Schreie flößten Angst ein. Sie irrten durch den Raum, sie brachen sich an den Wänden, und sie peitschten wieder zurück in seine Ohren, die er sich irgendwann zuhielt.
    Das konnte er, denn man hatte ihm keine Handschellen angelegt. Die andere Seite war sich ihrer Sache sehr sicher gewesen, und auch jetzt würde er nicht entkommen können.
    Es passierte nichts.
    Erst nach einer Weile fiel Matteo auf, daß er in Ruhe gelassen wurde.
    Nicht daß es ihm etwas ausgemacht hätte, aber er wunderte sich schon darüber. Es war nicht ein Geräusch zu hören. Absolute Stille herrschte. Hinzu kam die Dunkelheit, und Matteo stellte erst jetzt fest, daß es in diesem Raum nicht ein einziges Fenster gab.
    Dieser Raum war ein schwarzer Schlund in den kein Licht drang.
    Er hörte sich selbst röchelnd atmen. In seinem Leib zuckten die Schmerzen wie Stiche. Seine Lippen waren so geschwollen, daß er nicht sprechen konnte, auch am Hals hatte ihn ein Schlag erwischt und dort eine Schwellung verursacht.
    Für ihn würde es am schlimmsten sein, wenn er auf der Stelle stehenblieb und nichts tat. Matteo wollte sich bewegen, und er streckte die Arme aus, als er die ersten Schritte ging. Schon bald streiften seine Hände über die glatte Wand hinweg. Das beruhigte ihn etwas, denn er hatte einen Halt gefunden.
    Die Wand ließ er auf seiner Wanderung durch den Raum nicht los. Dann ertastete er die Tür. Als seine zitternden Hände auf der Klinke lagen, hatte er für einen Moment das irrwitzige Gefühl, sie nach unten zu drücken und die Tür öffnen zu können.
    Es war ein Wunschtraum, und es blieb für ihn ein Wunschtraum. Die Tür war zu, abgeschlossen, und als Matteo voller Wut und Enttäuschung dagegen hämmerte, da stellte er anhand der Echos fest, daß sie noch verstärkt worden sein mußte.
    Erschöpft sank er schließlich vor der Tür zusammen. Aus der Hocke kippte er in Rückenlage. So blieb er auch auf dem kalten Steinboden liegen, die Augen weit geöffnet, gegen eine Decke starrend, die er nicht einmal ahnen konnte. Sie lag für ihn weiter weg als die schwarzen Löcher im All.
    Irgendwann schoß ihm ein Gedanke durch den Kopf. Ich liege hier und warte, dachte er. Auf was warte ich? Auf den Tod? Bestimmt, denn der Tod hat viele Gesichter. Matteo konnte hier verdursten oder verhungern. Sicherlich hatten sich seine Feinde auch andere Dinge ausgedacht, um ihn kleinzukriegen.
    Sie haben mich hier zurückgelassen. Eingesperrt in völliger Dunkelheit.
    Was erzählte man sich über dieses Haus? Daß es eine Falle war. Eine gefährliche, eine tödliche Falle, in die ein Mensch hineinrutschen konnte? Wer hinter diesen Mauern verschwunden war, der war nicht mehr zurückgekommen, den hatte niemand mehr gesehen. Selbst das Meer hatte kein einziges Opfer zurück ans Ufer gespült.
    Wo waren sie?
    Matteo fand es verrückt, sich darüber Gedanken zu machen. Es waren nicht seine Sorgen. Die anderen hatten es hinter sich, er aber hatte alles noch vor sich.
    Damit begannen die echten Probleme.
    Er schluckte. Auch das fiel ihm schwer. Die Lippen waren wund. Immer wieder rissen sie auf, wenn er den Mund bewegte. Dann quollen erneut kleine Blutstropfen aus den Wunden. Er schmeckte sie auf der Zunge. Auch die Schmerzen im Körper machten sich wieder bemerkbar. Er fragte sich, warum sie ihn nicht gleich in die Bucht geworfen hatten. Beton an den Füßen, dann wäre die Sache erledigt gewesen.
    Sie hatten ihn als einen Verräter angesehen. Nur weil er die Organisation um ein paar tausend Dollar betrogen hatte. Das konnte sie verkraften. Was hatten die anderen Verschwundenen
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