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0861 - Manege der Hölle

0861 - Manege der Hölle

Titel: 0861 - Manege der Hölle
Autoren: Volker Krämer
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zu schaffen hatten.
    Wo trieb sich eigentlich dieser Praetor herum? Sie musste ihn treffen, bald schon. Sollte er sich an dem Franzosen und seiner Crew doch die Zähne ausbeißen.
    Wütend und resigniert ließ sich die Fürstin der Finsternis auf ihren Thron sinken. Selbst der erschien ihr heute zu hart, zu unbequem.
    Es gab wohl nichts, was sie hätte milde stimmen können.
    Und so machte sie sich am Ende doch tatsächlich Gedanken darum, ob dieser Praetor überhaupt Zähne besaß?
    Sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern…
    ***
    Professor Zamorra und Nicole Duval waren mehr als verblüfft, als nur zwei Tage nach dieser Sache der Uskuge Dalius Laertes erneut bei ihnen auftauchte.
    Dalius machte einen erschöpften Eindruck. Viel war aus ihn nicht herauszubekommen. Nur so viel - in den Schwefelklüften schienen sich wahre Dramen abzuspielen. Viele der von Nybbas entführten und missbrauchten Wesen starben. Nichts konnte das verhindern, denn die Magie des Gauklerdämons schien bei den Betroffenen unterschiedlich stark nachzuwirken.
    Laertes hatte alles in seiner Macht Stehende versucht, doch er konnte nichts tun. Der Wahnsinn und die Machtgier eines enttäuschten Dämons ließ unzählige Wesen kläglich und sinnlos sterben.
    Laertes' Stimme klang gebrochen. »Mein Artbruder… er ist schließlich auch gestorben.« Ein leicht hysterisches Lachen folgte, endete abrupt. Laertes spielten die Nerven böse Streiche. »Der massige Körper des Mammuts konnte ihm da auch nicht viel helfen. Übrigens war sein Name Dolyn Tenga. Doch das spielt jetzt ja auch keine Rolle mehr…« Laertes verkroch sich wieder in den Panzer, der üblicherweise um sein Innerstes lag.
    Nicole und der Parapsychologe schwiegen. Was hätten sie auch sagen können? Sie konnten nur erahnen, wie schwer es für Laertes sein musste, den so unerwartet gefundenen Uskugen wieder zu verlieren.
    »Doch es gibt einen ganz anderen Grund, warum ich hier bin.«
    Die Pause, die der Vampir folgen ließ, erschien Zamorra eine Spur zu lang. Es musste etwas wirklich Entscheidendes sein, was er zu berichten hatte.
    »Als Nybbas Dolyn Tenga von Uskugen entführte, da… da war der einer der letzten, die sich noch in einem Kampf befanden.« Wieder folgte eine Pause. »Einen Kampf, den meine Brüder und Schwestern jetzt vielleicht bereits verloren haben.«
    Zamorra rückte auf seinem Sitz nach vorne. »Wovon sprichst du, Dalius? Los, heraus mit der Sprache.«
    Laertes sah seine Freunde lange an, erst dann konnte er sprechen.
    »Mein Heimatplanet ist zu mehr als 90 Prozent mit Stein bedeckt.« Er stand auf, und seine-Worte schienen ihm selbst so unglaublich, dass er sie nur mit großer Anstrengung aussprechen konnte.
    »Versteht ihr, was ich sage? Die weißen Städte… Uskugen ist nun der Hort von toten Steinen. Meine Welt ist verloren. Für immer verloren…«
    ***
    Eine unscheinbare Gestalt ging durch die Gassen der großen Ansiedlung.
    Niemand nahm wirklich Notiz von ihr.
    Wozu wohl auch?
    Bei genauerem Hinsehen hätten die. Dämonendiener, die sich hier zusammengerauft hatten, bemerkt, dass die Hände des Alten schreckliche Brandwunden auswiesen, die dringend hätten gereinigt werden müssen, denn sie eiterten enorm.
    Poch der Mann spürte die Schmerzen nicht.
    Im Grunde spürte er überhaupt nicht mehr viel. Nur einen brennenden Funken an der Stelle, wo vielleicht einmal sein Herz gesessen hatte. Der Funke trug den Namen »Hass« ! Hass auf den, der ihm genommen hatte, was ihn einmal so einzigartig gemacht hatte.
    Irgendwo erklang schräge Musik, wenn man diese Aneinanderreihung von wilden Tönen denn so nennen wollte.
    Er lenkte seine Schritte in die Richtung, aus der dieser Lärm zu ihm drang. Wo Musik war, da versammelten sich oft auch die verrücktesten Typen - Freaks halt. Freaks… mit ihnen konnte man unglaubliche Vorstellungen auf die Beine stellen.
    Vielleicht…
    Warum eigentlich nicht?
    Die größte Show der Welt… der Hölle?
    Wenn es jemand gab, der sie denn tatsächlich einmal erschaffen konnte, dann konnte das nur einer sein: P.T. Barnum.
    Wer denn sonst?
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 849 »Das letzte Siegel«, Professor Zamorra Nr. 850 »Weltensterben«
    [2] Siehe Professor Zamorra Hardcover Nr. 11 »Wolfsgesang«
    [3] Siehe Professor Zamorra Hardcover Nr. 16 »Laertes«
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