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0858 - Missgeburt

0858 - Missgeburt

Titel: 0858 - Missgeburt
Autoren: Christian Montillon
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Rofocale. Weiche von mir! Vade, Satanas!«
    Der Erzdämon war nicht im Geringsten beeindruckt, sondern lachte dröhnend.
    »Du bist eine amüsante Kreatur, Johannes. Denk lieber darüber nach, was geschehen ist. Du bist schon wieder in Gefangenschaft. Und du weißt, dass der Zwitter bald sein Experiment durchführen wird. Er muss es tun. Er will geheilt werden, um jeden Preis. Dazu geht er über Leichen.« Ein Schleimbatzen flog dicht an Johannes' Gesicht vorbei. »Über deine Leiche zuallererst.«
    »Was kümmert es dich, Höllenherrscher?«
    »Eine gute Frage, fürwahr. Was kümmert es mich?« Lucifuge Rofocale ließ seinen Gefangenen nun endgültig los. Er breitete seine Schwingen aus, dass sie von einem Ende der Zelle zum anderen reichten. Mit schabendem Geräusch kratzten sie über die Wände. »Ob du lebst oder stirbst, ist mir egal. Früher oder später gehört deine Seele ohnehin mir. Dein Käfig in der Hölle der Unsterblichen ist schon bereitet. Allerdings könnte es unter gewissen Umständen…«
    »Tu nicht so, als würde dir jetzt erst einfallen, was du zu sagen hast. Ich weiß, dass du jedes einzelne Wort geplant hast!«
    »Es gibt eine Möglichkeit für dich, deinem Schicksal zu entrinnen. Obwohl noch niemand in deiner Lage seinem Schicksal entronnen ist. Noch kein Unsterblicher hat je nach seinem Tod ein anderes Ziel gefunden als die Hölle der Unsterblichen , meine hübsche kleine Welt, in der ich die verdammten Seelen quäle bis in alle Ewigkeit.«
    Nun war es an Johannes zu lachen. »Noch nie? Was ist mit Torre Gerret?«
    Lucifuge Rofocale gab ein tiefes Grollen von sich. »Torre Gerret ist seinem Schicksal nicht entkommen. Er hat nur einen dreisten…«
    »Ausflug?«
    Der Dämon spuckte aus. »Er wird zurückkehren in seinen Käfig und seine Strafe erhalten. Die Entstehung des Zwitters hat mich überrascht, das gebe ich zu. Ein Ungleichgewicht ist entstanden. Die Quelle des Lebens und die Hölle der Unsterblichen gehen nicht mehr im Einklang. Die Waage der Welten steht schief… ein Ausgleich ist vonnöten. Und lass dir gesagt sein, Johannes, dass ein Ausgleich schon geschehen ist! Kelvo hat über Jahrhunderte die Kraft des ewigen Lebens aus dir herausgesaugt, die Kraft der Quelle. Als Zamorra ihn vernichtete, endete der Dämon nicht dort, wo alle anderen enden - sondern in meiner Unsterblichenhölle! Kein wirklicher Ersatz für Torre Gerrét, aber eine Anzahlung. Hier kommst du ins Spiel.«
    »So?«
    »Der Zwitter hält dich gefangen. Er ist dein Feind. Und er ist mir ein Dorn im Auge. Er soll sterben. Torre Gerret wird in die Hölle der Unsterblichen zurückkehren, Andrew Millings wird erstmals dort einziehen, und ein Ausgleich ist für immer da. Die Ordnung der Dinge ist wiederhergestellt, das Gesetz ist erfüllt. So einfach ist das!«
    »Was hat das mit mir zu tun?«, fragte Johannes.
    »Verstehst du es nicht? Siehst du die Lösung nicht?« Satans Ministerpräsident zog einen seiner Krallenfüße über den metallenen Boden; Funken flogen, und tiefe Furchen blieben zurück. »Wenn das alles geschehen ist, wird immer noch Kelvo in der Unsterblichenhölle sein. Eine Überlast… mehr als genug. Er könnte deinen Platz einnehmen, Johannes. Wenn du einst stirbst, wird dein Platz in der Hölle der Unsterblichen schon besetzt sein! Ich werde nicht kommen, um dich zu holen. Es wird nicht nötig sein.«
    Der Dämon lachte listig. »Ist es nicht ein verlockendes Angebot, Unsterblicher? Du wirst der Erste sein, der seinem Schicksal wirklich ein Schnippchen schlägt. Ich habe kein Interesse an dir. Töte den Zwitter, und ich werde vergessen, dass es dich je gegeben hat!«
    ***
    »Noch?«, fragte Nicole alarmiert. »Was soll das bedeuten, Johannes lebt noch?«
    Auf diese Frage hin breitete sich Schweigen aus. Nur das schwere Atmen des Zwitters war zu hören. Zamorra spürte, wie auf seiner Stirn kleine Schweißtropfen entstanden. Er fühlte sich gar nicht wohl…
    Endlich ließ sich der Zwitter zu einer Antwort herab. »Ich werde euch nichts mehr vormachen. Keine Tricks. Keine Heuchelei. Ich habe euch lange Zeit etwas vorgemacht, aber nun möchte ich betonen, dass ich seit meiner Ankunft im Château mit keinem einzigen Wort gelogen habe. Es steht genauso um mich, wie ich behauptet habe. Ich werde bald sterben, wenn nichts geschieht. Meine magischen Kräfte schwinden. Und Johannes kann und wird und soll mir helfen. Aber ich brauche auch die Hilfe von dir, Zamorra. Deine freiwillige Hilfe. Du sollst Dinge
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