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0852 - Feuer, Asche, altes Blut

0852 - Feuer, Asche, altes Blut

Titel: 0852 - Feuer, Asche, altes Blut
Autoren: Jason Dark
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vernichten, entbehrte das jeder schwarzmagischen Logik.
    Dracula II hatte die Hand wieder aus der Tasche hervorgeholt.
    Lambert starrte sie an. Er wollte sehen, was der andere dort festhielt.
    Viel war nicht zu erkennen, und Beau Lambert wollte es noch einmal versuchen.
    Da hob Mallmann den Arm. Nahezu lässig schleuderte er Lambert den Gegenstand entgegen, den er aus der Tasche geholt hatte.
    Es war ein gläsernes Gefäß oder Behältnis, und es prallte auf den Boden, wobei es zersplitterte.
    Lambert hatte den Blick gesenkt und schaute vor seine Füße, wo sich eine Flüssigkeit zwischen den Glassplittern ausgebreitet hatte.
    Etwas irritierte ihn.
    Es war der Geruch und dann ein Reflex.
    Er hob den Kopf an.
    Die Flamme war schon aufgeflackert. Ein langes Zündholz klemmte zwischen Mallmanns Fingern.
    Sehr bald nicht mehr. Da wirbelte es bereits auf Lambert zu, fiel vor ihm zu Boden und erreichte, bevor die Flamme noch erlosch, das ausgelaufene Benzin.
    Alles weitere geschah so, wie Mallmann es sich vorgestellt hatte.
    Beide hörten das puffende Geräusch, das von einem leisen Knall begleitet worden war. Einen Moment später schoß die Flamme hoch.
    Sie bildete eine kleine Feuerwand, die sich blitzartig vergrößerte und auf die Gestalt zuraste. Gierig schnappte sie zu.
    Beau Lambert stieß nicht einmal einen Schrei aus. Er sah nur erstaunt aus, als könnte er noch immer nicht fassen, daß sein Ende nun gekommen war…
    ***
    Auch Mallmann rührte sich nicht. Wenn je der Ausdruck gelassen auf einen Vampir zugetroffen hätte, dann war es bei Dracula II der Fall. Er stand da und schaute zu. Er sah dabei aus wie jemand, der sich am Zucken des Feuers erfreute. Und es war in die Höhe gefaucht. Es hatte seine Beute blitzartig umklammert und sich dabei auch ausgebreitet.
    Beau Lambert stand inmitten des Feuers. Er war der brennende Mittelpunkt, und er konnte nichts dagegen unternehmen. In einer hilflos wirkenden Abwehrbewegung hatte er die Arme in die Höhe gerissen, als wollte er das Feuer noch stoppen.
    Das schaffte er nicht.
    Die Flammen hatten ihre Beute längst gefunden. Sie griffen ihn an, sie verpaßten nichts. Sie hatten seine schmutzige Kleidung in Brand gesteckt, und dieser Feuermantel umgab ihn wie ein Vorhang.
    Lambert blieb nicht auf dem Fleck stehen. Er versuchte auch nicht die Flucht. Er bewegte sich nur im Kreis. Dabei schlug er mit beiden Händen gegen die Kleidung, weil er versuchte, auf diese Art und Weise das Feuer zu löschen.
    Mallmann schaute nur zu.
    Seine schmalen Augenbrauen hatten sich angehoben. Sie paßten sich dem spöttischen Ausdruck auf seinen Lippen an. Der Supervampir genoß dieses Schauspiel, denn Lambert war nicht nur zu seinem Gegner geworden, er hatte ihn auch zu einem Versuchskaninchen degradiert. Nur hatte das der andere Vampir nicht gewußt.
    Er loderte wie eine Fackel. Mallmann sah gelassen zu, wie sich das Feuer immer weiter fraß. Es hatte die Kleidung längst verbrannt, die als Schutz sowieso keinen Sinn gehabt hatte. Jetzt war es dabei, den Körper des Blutsaugers zu übernehmen, und wiederum bekam Beau Lambert nicht die Spur einer Chance.
    Die Flammen zerschmolzen ihn.
    Er lief zusammen wie Gummi. Ein Windstoß schien die Haare erfaßt zu haben. Sie hatten sich aufgestellt. Lambert sah aus, als würde er eine Mütze aus Feuer tragen.
    Alles brannte an ihm, nur sein Gesicht lag noch relativ frei, aber auch das wurde erwischt. Das Feuer tanzte über die Haut. Die Augen leuchteten noch einmal auf wie grüne Kugeln, dann aber zerlief die Haut. Sie sah plötzlich aus, als hätte sie sich in dickes Öl verwandelt, das an den Knochen entlangrann.
    Beau Lambert verging.
    Er schmolz wie Glas, das jemand ins Feuer geworfen hatte.
    Es blieb nicht viel von ihm zurück, aber so war es geplant. Gelassen schaute Mallmann zu, wie die einst so mächtige Gestalt zusammensank. Von ihr war nicht mehr viel zurückgeblieben, selbst die Schuhe waren ein Opfer der Flammen geworden, die allmählich ineinander sanken und von träge stinkenden Rauchschwaden begleitet wurden, die sich zwischen Mallmann und sein Opfer gelegt hatten.
    Es war alles okay. Es war für ihn wunderbar gelaufen. Er liebte es, seine Herrschaft auszuspielen, und Beau Lambert war ihm gerade recht gekommen. Ein Beau Lambert, den es nicht mehr in seiner alten Form gab, der nur Asche war, und genau das hatte Mallmann gewollt.
    Für ihn jedenfalls war die Asche mehr als wichtig. Die restlichen kleinen Flammen trat er kurzerhand aus,
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