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0852 - Feuer, Asche, altes Blut

0852 - Feuer, Asche, altes Blut

Titel: 0852 - Feuer, Asche, altes Blut
Autoren: Jason Dark
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zum Schluß, ob er das auch einsehen würde.
    Lambert blieb nichts anderes übrig, als zu nicken.
    »Ist das deine ehrliche Meinung?«
    »Ja.«
    »Dann willst du auch weiterhin ehrlich mir gegenüber bleiben?« fragte Mallmann.
    »Ich werde es.«
    »Das ist gut!« flüsterte Dracula II, »das ist sogar sehr gut. Schau mir ins Gesicht!« führ er den anderen an.
    Erschreckt hob Lambert den Kopf. Er hatte den veränderten Tonfall in der Stimme des Supervampirs genau begriffen, und er ahnte auch, was auf ihn zukommen würde.
    Aber Mallmann lächelte. Nur war dieses Lächeln alles andere als echt oder freundlich. Es war das Lächeln des Tigers, der sich darüber freut, vor seiner Beute zu stehen. »Wenn du alles einsiehst, wenn du wirklich erkennst, daß du alles falsch gemacht hast, dann wirst du auch begreifen, daß ich dich bestrafen muß.«
    Jetzt war es heraus. Lange genug hatte Dracula II darauf hingearbeitet, und Beau Lambert, der sich die schon vorgefertigte Antwort bereitgelegt hatte, schrak zusammen.
    »Du sagst nichts?«
    Beau hob die Schultern. Obwohl er größer als Mallmann war, kam er sich kleiner vor. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich kenne dich und deine Strafen zuwenig.«
    »Was denkst du denn?«
    Lambert schwieg. Er überlegte. Es gab ja einige Möglichkeiten, sich eines Vampirs zu erledigen. Zum Beispiel durch Pfählen, und dies sprach Lambert auch aus.
    Mallmann lachte. »Der Pfahl, der Pflock? Du meinst, daß ich ihn nehme und ihn dir in die Brust ramme, um dein Herz zu zerstören?«
    »Das meine ich.«
    »Nein!« erklärte Dracula II und ließ wieder Hoffnung in Lambert aufkeimen, die jedoch schnell versickerte, als Mallmann davon sprach, daß er sich für eine andere Möglichkeit der Bestrafung entschieden hatte und noch hinzufügte: »Für ein Experiment…«
    Beau Lambert wußte nicht, was er denken sollte. Er war neugierig, aber er traute sich nicht, diese Neugierde offen zu zeigen und nachzufragen. Er sagte nur: »Es bleibt dir überlassen«, obwohl er sich bei diesen Worten auch dumm vorkam.
    »Das weiß ich. Was stellst du dir denn vor?«
    »Keine Ahnung.«
    »Vergiß alles, was du kennst, Beau. Ich werde etwas Neues riskieren, denn ich habe dich für ein wunderbares Experiment ausgesucht. Mit anderen Worten: Ich werde dich zu etwas Besonderem machen. Zu einer Person mit ungeahnten Fähigkeiten.«
    Beau Lambert begriff nichts mehr. Er wollte seinen Ohren nicht trauen. Was Dracula II ihm da gesagt hatte, hörte sich nicht eben nach einer Bestrafung an. So wenig er allerdings seinen Ohren traute, so wenig traute er auch den Worten. Mallmann war jemand, der in dieser Welt regierte und die Fäden in den Händen hielt. Er spielte mit allen, hier galten seine Regeln. Die wirklichen Trümpfe hielt er sicherlich noch verborgen. Deshalb war Lambert auch vorsichtig. Er versuchte, im Gesicht des Supervampirs zu lesen. Es war ihm nicht möglich, herauszufinden, was dieser Blutsauger dachte.
    Mallmann hatte sich in der Gewalt. Er war ein Mensch, der sich niemals durch profane Reaktionen anderen gegenüber offenbarte.
    Schon gar nicht Gestalten der Finsternis, die unter ihm standen.
    »Was hast du vor?« fragte Beau.
    Die Antwort erfolgte prompt. »Ich werde dich verbrennen!«
    Wäre Lambert ein Mensch gewesen, er wäre wohl blaß geworden.
    So erschrak er nur heftig und ärgerte sich darüber, daß er sich nicht in der Gewalt hatte.
    Es gibt Waffen, gegen die auch Vampire nichts tun konnten. Dazu gehörte das Feuer.
    Flammen waren wild, Flammen war unkontrollierbar. Sie kannten kein Pardon. Sie vernichteten alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Sie fanden immer ihren Weg. Sie wühlten sich durch. Sie zerstörten alles, auch den Körper der Blutsauger. Wenn das passierte, war er endgültig vernichtet, dann blieb von ihm nur Asche zurück.
    »Das… das willst du tun?«
    Mallmann nickte, während er schon in die rechte Tasche seines Umhangs griff. »Ja, das werde ich tun. Es ist wunderbar für mich. Es ist das große Experiment, der erste Versuch, und ich bin gespannt, ob ich meine Chance bekomme.«
    Diese Erklärungen waren Beau Lambert fremd. Er hörte sie sich an, aber er kam mit ihnen nicht zurecht. Er wußte auch nicht, weshalb ihn Mallmann töten wollte. Er und der Supervampir waren im Prinzip gleich. Sie wollten Blut, und warum sollte die eine Krähe der anderen denn ein Auge aushacken? Mallmann wollte die Herrschaft der Blutsauger.
    Wenn er jetzt damit anfing, seine Artgenossen zu
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