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0846 - Im Namen des Leibhaftigen

0846 - Im Namen des Leibhaftigen

Titel: 0846 - Im Namen des Leibhaftigen
Autoren: Jason Dark
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denken.«
    »Ja, ich auch. Vergessen Sie mal Schwerter und Macheten oder ähnliche Waffen. Vergessen Sie alles, was Sie darüber wissen. Denn mit einer derartigen Waffe ist der nicht umgebracht worden.«
    »Sondern?«
    Don konnte nicht anders. Er mußte bitter auflachen. Er ballte die rechte Hand zur Faust. »Ich kann es Ihnen sagen, obwohl ich es auch nicht glauben wollte, aber Doc Miller, der alte Fachmann, war sich hundertprozentig sicher. Dieser Mann wurde mit einer Lanze getötet.«
    Abe sagte nichts.
    »Haben Sie nicht gehört? Mit einer Lanze wurde er geköpft.«
    »Ja«, murmelte der G-man tonlos. »Ich habe es schon verstanden. Er wurde geköpft.«
    »Genau.«
    Schweigen lag zwischen den beiden Männern. Sie schauten nach vorn, wo die Kollegen tätig waren.
    Frazer unterbrach die Stille. »Wenn das alles zutrifft, frage ich mich natürlich, wer hier durch New York schleicht und eine Lanze als Waffe mitgebracht hat.«
    »Shango!«
    Frazer klatschte in die Hände. »Ich wußte, daß Sie das sagen würden, Abe. Sie haben nichts vergessen, nicht wahr?«
    »Gar nichts, Don.«
    »Also ist Ihrer Meinung nach dieser unbekannte Shango unser neues Problem.«
    »Das kann und will ich nicht abstreiten.«
    »Was tun wir?«
    »Ihn jagen, was sonst?«
    »Klar, Abe, klar. Wir jagen ein Phantom, aber wir müssen es auch zu fassen kriegen. Ich möchte einmal analytisch vorgehen. Stimmen Sie mir zu, wenn ich sage, daß Frank Orlando ein Anfang gewesen ist?«
    »Einer ist immer der erste.«
    »Gut. Unser Killer wird auch versuchen, noch mehr Menschen zu töten. Menschen, die daran beteiligt waren, einen gewissen Woorie Cabal hinter Gitter zu bringen.«
    »Das ist richtig.«
    »Sie zählen auch dazu.«
    Abe Douglas winkte ab. »Vergessen Sie mich, ich bin uninteressant. Andere sind wichtiger. Ich kann mich wehren, aber die Geschworenen kaum, obwohl ich ihnen da nichts unterstellen will. Frank Orlando ist das beste Beispiel. Haben Sie denn schon zusammengezählt, wie viele Personen direkt oder indirekt bei seiner Verurteilung beteiligt waren?«
    »Das habe ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich mich davor fürchte, Magenbeschwerden zu bekommen. Es sind einfach zu viele, denke ich.«
    »Zu viele für uns?«
    »Ich fürchte ja«, murmelte Frazer. »Wir können Sie nicht alle beschützen. Wir haben nicht genügend Leute, um jedem einen Leibwächter an die Seite zu stellen. Das brauche ich Ihnen doch nicht zu sagen, Abe. Diese Stadt kocht, sie ist oft genug wie ein großer Haufen Mist, in dem wir herumstochern. Dazu zähle ich natürlich auch die Kollegen der City Police, die personell ebenfalls unterbesetzt ist.«
    »Trotzdem muß es gemacht werden.«
    »Das sehe ich ein. Nur - wo fangen wir an? Bei dem Richter, bei dem Staatsanwalt oder bei der Hausfrau, die ebenfalls zum Kreis der Geschworenen gehört hat. Wer ist wertvoller? Keiner, Abe. Ein Menschenleben ist ein Menschenleben, das können Sie drehen und wenden wie Sie wollen. Es ist nun mal so.«
    »Kein Widerspruch, aber ich bleibe dabei, daß wir mehr Leute benötigen.«
    »Woher nehmen und nicht stehlen?«
    »Setzen Sie sich mit Quantico in Verbindung.«
    Frazer staunte. »Mit der FBI-Akademie?«
    »Ja, warum nicht? Im Notfall sollen von dort Männer abgestellt werden, die hier Schutzfunktionen übernehmen können. Das ist meine Lösung, denke ich.«
    »Wunderbar, Abe.«
    Douglas gefiel der Ton nicht, mit dem die beiden Worte gesprochen worden waren. Deshalb sagte er: »Es ist nicht machbar für uns, denke ich mal.«
    »Bingo, nicht machbar. Nicht ohne superharte Beweise. Bevor Quantico reagiert, muß erst halb New York von Menschen leergeräumt worden sein. Das ist wie mit der Nationalgarde. Wenn ich auf der Akademie anrufe und meine Wünsche vortrage, wird man mich auslachen und mich fragen, ob wir, verdammt noch mal, nicht mit einem einzelnen Mörder fertig werden können. Und ich könnte ihnen die Frage nicht mal verübeln, weil ich an ihrer Stelle ebenfalls so denken würde. So sieht es doch aus.«
    Abe schaute auf seine Hände. »Ja, Don, ja, ich weiß. Wir stehen im Regen.«
    »Dann spannen Sie den Schirm auf!«
    »Der könnte John Sinclair heißen.«
    Frazer atmete stöhnend. »John Sinclair, der Geisterjäger? Verflucht noch mal, was wollen Sie denn damit? Was wollen Sie mit Sinclair? Hat ein Geist Frank Orlando umgebracht?«
    »Das nicht.«
    »Gut, dann sind wir ja einer Meinung.«
    »Es braucht auch kein Geist zu sein, Don. Ich habe eher den Eindruck, daß
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