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0845 - In der Gewalt der Shariden

0845 - In der Gewalt der Shariden

Titel: 0845 - In der Gewalt der Shariden
Autoren: Christian Montillon
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seines Opfers halten.
    Und wenn herauskam, dass Signe tatsächlich mit ihm…
    Dolf vertrieb den Gedanken. Die Eifersucht raste in ihm und machte ihn blind vor Zorn. Wenn Petrén es tatsächlich getan hatte, würde er ihm das »Tatwerkzeug« wegschießen.
    Das war die einzige Antwort darauf! Niemand setzte Dolf Hellstrom ungestraft Hörner auf. Niemand bediente sich an dem, was ihm gehörte!
    »Niemand«, flüsterte er. Der Atem bildete eine kleine Wolke vor seinem Gesicht.
    Hellstrom biss die Zähne zusammen, dass es knirschte.
    Er schob sich an der Hauswand entlang, duckte sich unter den Fenstern im Erdgeschoss. Er wusste noch nicht, wie er am besten ins Haus eindringen konnte. Möglicherweise existierte eine leicht zu knackende Hintertür. Oder ein geöffnetes Fenster, durch das er unbeobachtet einsteigen konnte.
    Er umrundete das Haus einmal komplett und stieß einen Fluch aus. Er musste rabiater vorgehen als gehofft. Er hob einen Stein auf, ging zu einem Fenster und schlug die Scheibe ein.
    Das Klirren erschien ihm so laut, dass jeder im Haus es hören musste.
    Zweifellos auch Petrén, der Mistkerl. Denn er war zu Hause, davon hatte sich Hellstrom mit eigenen Augen überzeugt. Vor drei Stunden war sein Wagen durch das Tor gefahren. Dolf hatte nicht ins Innere sehen können, wusste also nicht, ob Petrén allein zurückgekommen war oder ob ihn wieder eine seiner zahlreichen Eroberungen begleitete.
    Er lauschte mindestens eine Minute lang.
    Im Inneren des Hauses rührte sich nichts. Niemand sah nach dem Rechten.
    »Glück gehabt«, murmelte Dolf. Vielleicht war Petrén gerade mit irgendeiner Schlampe beschäftigt und hörte nichts außer dem Läuten der Himmelsglocken.
    Der Eindringling griff vorsichtig durch die zerschlagene Scheibe, fand den Griff, legte ihn um und öffnete das Fenster. Gewandt kletterte er durch die Öffnung. Draußen herrschte fast völlige Dunkelheit, sodass Hellstrom im Inneren kaum etwas erkennen konnte.
    Er zog die kleine mitgebrachte Taschenlampe aus seiner Jackentasche und schaltete sie an. Er befand sich in einer Art Werkstatt. Auf einem klobigen Tisch direkt neben ihm lag allerlei Werkzeug. In der Mitte des Raumes stand eine Kreissäge.
    Dolf Hellstrom ließ den Lichtfinger der-Taschenlampe über die Wände wandern und fand die Tür, die aus diesem Raum führte. Er eilte dorthin, öffnete sie vorsichtig und blickte in einen Flur.
    Er lauschte. Noch immer kein Geräusch.
    Der Einbrecher huschte durch die Tür, schloss sie hinter sich und ging weiter. Obwohl er versuchte, leise zu sein, schien es ihm, als verursache jeder Schritt auf dem Steinboden des alten Hauses ein Hämmern, das durch Mark und Bein drang.
    Bald erreichte er eine Holztreppe. Die Stufen knarrten und quietschten.
    Dolfs Herz hämmerte, er umklammerte den Griff der Pistole, um jederzeit gewappnet zu sein. Irgendwann musste der Hausherr doch auf ihn aufmerksam werden. Doch Mikael Petrén würde sein blaues Wunder erleben!
    Die Treppe machte auf einem Absatz eine Kehre. Er ging weiter und erreichte den ersten Stock. Ein Kühlschrank brummte mitten auf dem Flur. Darauf stand eine Obstschale. Vom Flur zweigten mehrere Türen ab.
    Sollte er hier nach Petrén suchen, oder der Treppe ins zweite Obergeschoss folgen? Er entschied sich für die erste Möglichkeit. Immer der Reihe nach. Das Haus systematisch durchkämmen. Da kein Laut zu hören war, schlief Petrén wohl schon, und er schien einen tiefen Schlaf zu besitzen. Wahrscheinlich träumte er davon, irgendeine weitere Schlampe zu erobern.
    Wieder flammte die Wut in Dolf Hellstrom auf, und jeder Zweifel, ob er richtig handelte, verging.
    Der Eindringling huschte nach links, öffnete die erste Tür. Eine Küche. Menschenleer und finster.
    Die zweite Tür. Ein von alten Möbeln dominiertes Wohnzimmer, ebenfalls dunkel. Nach einigen Schritten dann die dritte Tür. Sie quietschte, als er sie nach innen drückte.
    Dolf erstarrte.
    In dem Zimmer brannten Kerzen. Was ihr flackernder Schein aus der Dunkelheit riss, traf ihn wie ein Faustschlag. Die Kehle wurde ihm eng. Es war entsetzlich.
    ***
    Frankreich: Loiretal, Château Montagne
    Professor Zamorra starrte ernst auf den Bildschirm. Seine grauen Augen verengten sich, und er las die Überschrift noch einmal.
    Zeugin berichtet von mysteriösem Nebel - zwei schrecklich zugerichtete Tote.
    Eigentlich hatte er seine letzten Erlebnisse in brauchbare Fakten für seine Datenbank verwandeln wollen. Dieser gute Vorsatz hatte letztendlich
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