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084 - Stoßtrupp ins Niemandsland

084 - Stoßtrupp ins Niemandsland

Titel: 084 - Stoßtrupp ins Niemandsland
Autoren: Michael J. Parrish
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und zog ein Messer hervor, mit dem er das Tier kurzerhand tötete. Noch mehrmals zuckte das Fellknäuel in seiner Hand, dann war es verendet.
    Vrago bückte sich und nahm die Falle, öffnete den Klappmechanismus und warf sie wieder aus wie ein Fischer sein Netz.
    Dann ging er in die Hütte, den Kadaver in der Hand. Seine Gäste mussten essen, damit sie stark und am Leben blieben…
    ***
    »Und ihr seid sicher, dass ihr das wirklich tun wollt?« Matthew Drax’ Frage enthielt gleichzeitig Skepsis und Bewunderung. Skepsis, weil er sich nach allen Fährnissen, die hinter ihnen lagen, nicht gerne von seinen Freunden trennte; Bewunderung, weil er es ihnen hoch anrechnete, dass sie für Pieroo und um der Mission willen ihr Leben riskieren wollten.
    »Wir haben gar keine andere Wahl«, gab Aiko zurück. Der Mann mit den kybernetischen Implantaten, die ihn zu einer Mischung aus Mensch und Maschine machten, schüttelte entschieden den Kopf und wandte sich dem Dingi zu, das von seiner Halterung auf dem Rücken des ARET abgeladen worden war.
    Im Gegensatz zu dem russischen Expeditionspanzer, der es mit seinen drei Achsen und einer Länge von rund fünfzehn Metern nur auf rund siebzig Stundenkilometer brachte, war das Beifahrzeug mit seinen vier großen Plastiflex-Reifen und den Überrollbügeln wesentlich schneller und geländegängiger. Der Innenraum unter den beiden Sichtkuppeln bot drei Personen Platz.
    Die Besatzung bestand neben Aiko aus Miss Honeybutt Hardy, die niemand davon abbringen konnte, ihren Geliebten zu begleiten. Und natürlich Pieroo, wegen dessen schwerer Krankheit die Idee überhaupt erst geboren worden war.
    Honeybutt hatte sich in letzter Zeit verstärkt um den stark behaarten Barbaren gekümmert und würde während der Fahrt die medizinische Betreuung übernehmen.
    Die Strahlenkrankheit, unter der Pieroo litt und die er sich während seines Aufenthalts in Nuu’ork zugezogen hatte, konnte vor Ort nicht geheilt werden. Er musste so schnell wie möglich nach Westen in zivilisiertes Gebiet gebracht und behandelt werden, ehe es zu spät war.
    Die Folgen der Verseuchung machten sich an dem hünenhaften Kämpfer, den Matt einst in Laabsisch (Leipzig) getroffen hatte, zunehme nd bemerkbar; er war müde und abgeschlagen, die Haare fielen ihm aus, und immer häufiger litt er an Fieber.
    Doch Pieroo medizinisch versorgen zu lassen war nicht die einzige Mission, welche die Dingi- Besatzung zu bewältigen haben würde…
    »Das Wissen um die Vorgänge hier am Kratersee«, fuhr Aiko fort, »muss so bald wie möglich zu den britanischen Communities gebracht werden. Außer uns weiß bisher niemand von der Bedrohung durch die Daa’muren. Zudem habe ich die wichtigsten Daten aus den Speicherbänken des ARET in meinen Implantaten gespeichert.«
    »Du hast ja Recht«, sagte Matt. Auch ihm war klar, dass nicht nur sein Freund Pieroo, sondern auch die brisanten Erkenntnisse - und darüber hinaus eines der ISS-Funkgeräte, mit denen man die weltweite Störstrahlung des Kometen umgehen konnte - schnellstens nach London gebracht werden mussten. Und das ging mit den Dingi nun mal in der halben Zeit.
    Aruula, die bei Matt stand und zusah, wie Aiko, Honeybutt und Pieroo das Dingi bestiegen, blickte besorgt zum Horizont.
    »Ihr solltet euch beeilen«, sagte sie leise. »Wir alle sollten uns beeilen. Sie sind nicht mehr weit.«
    Matt nickte.
    Wenn er nach Osten blickte, konnte er in einiger Entfernung eine Staubwolke erkennen, die sich langsam, aber unaufhaltsam in ihre Richtung wälzte - das Heer der Mutanten.
    Anfangs hatten sie geglaubt, die Verfolger vom Kratersee abgehängt zu haben, doch diese Hoffnung hatte sich schnell zerschlagen. Offenbar hatte man nicht vor, die Frevler, die einen Fötus der Daa’muren getötet hatten, lebend entkommen zu lassen - ein weiterer Grund, Aiko mit dem Dingi vorauszuschicken. [1]
    »Wie sieht es aus?!«, rief Matt zu Dave McKenzie hinauf, der mit einem Feldstecher auf dem ARET stand.
    »Unverändert«, gab der Astrophysiker zurück. »Sie kommen in gerader Linie auf uns zu. Als hätten wir einen Peilsender dabei, der unsere Position verrät.«
    Die Zeit drängte also. Matt und Aruula halfen Pieroo, auf den hinteren Doppelsitz des Dingi zu klettern. Vorn hatte der Fahrer seinen Platz. Im Fond des Fahrzeugs waren die Vorräte fest verzurrt: Wasser, Proviant und Ampullen jenes Medikaments, das Aiko im ARET entwickelt hatte, um Pieroo wenigstens ein Großteil der Schmerzen zu nehmen. Außerdem
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