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084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

Titel: 084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi
Autoren: Larry Brent
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ich mit ihm unterwegs war, paßte er auf wie
ein Schießhund, daß er sich auch nicht verlief. Nicht, daß er Angst gehabt
hätte, vom Weg abzukommen und nicht mehr zu wissen, wo er sich aufhielt. Nein,
einfach weil er fürchtete, in einen Bezirk zu geraten, wo Menschen seiner
Meinung nach nichts zu suchen hätten. Er fürchtete dieser Maetta oder Machetta
zu begegnen, wie er sie nannte.«
    »Machetta?«
    »Sumpfhexe,
Baby. Mein uralter Grandpa glaubte noch an solchen Unsinn, und auch daran, daß
mich das alte klapprige Mädchen fressen würde. Wie die Hexe im Märchen. Kennst
du nicht die Geschichte von der Sumpfhexe? Genaues weiß ich auch nicht darüber.
Ich weiß nur, daß Großvater fest davon überzeugt war, daß es hier in diesem
feuchten, undurchdringlichen Sumpfwald spuken sollte. Schon viele seien nicht
mehr zurückgekommen. Der Sumpf hätte sie behalten. Ist doch klar. Wenn einer
den Weg nicht kennt und in der Gegend herumläuft, dann muß er eben damit
rechnen, daß er irgendwo steckenbleibt. Aber diese alten Knacker sind so
abergläubig, daß sie in jedem natürlichen Ereignis in dieser gottverlassenen
Gegend ein Werk des Satans sehen. Wenn einer nicht mehr zurückkam, dann hieß es
eben: ›Der ist Machetta begegnet und die hat Hackfleisch aus ihm gemacht.‹ Und
damit hatte sich die Sache. Die Menschen kauerten zusammen, zitterten vor
Furcht und genossen ihre Gänsehaut.
    Auch ne
Lebensform, wer sagt’s. Aber nun laß mich in Ruhe mit diesem Gespensterkram, Baby!
Wir schlagen jetzt hier unsere Zelte auf, und dann hauen wir uns aufs Ohr.«
     
    ●
     
    Larry Brent
schlug die Augen auf. Sein Blick fiel auf das Zifferblatt des Weckers.
    Es war wenige
Minuten nach neun Uhr.
    Er hatte
länger geschlafen, als es seine Art war und er normalerweise die Gelegenheit
dazu hatte. Trotz aller Freiheit und Abwechslung, die sein Leben mit sich
brachte, war sein Tagesablauf doch oft ein Wettlauf mit der Zeit.
    X-RAY-1 hatte
stillschweigend die Ruhepause nach den hektischen zurückliegenden Wochen
verlängert. Obwohl er schwer zu ersetzen war, gönnte der geheimnisvolle Leiter
der PSA seinem Star-Agenten zwei weitere Tage Sonderurlaub. Maria-Rosas
Anwesenheit in New York währte noch einen vollen Tag. Ab morgen würde der Ernst
des Lebens wieder anfangen. Insgeheim war Larry seinem Chef dafür dankbar, daß
er die Dinge so unkompliziert behandelte.
    Man konnte
sich auf X-RAY-1 verlassen. Er war großzügig, da er wußte, daß auch sein Mitarbeiterstab
großzügig war. Auch das Menschliche innerhalb der PSA stimmte einfach.
    Larry
duschte, rasierte sich, und während das Kaffeewasser kochte, bereitete er sich
ein handfestes Frühstück.
    Im Radio lief
eine flotte Musiksendung und die über den Äther kommenden Titel waren so recht
dazu angetan, seine Stimmung zu heben.
    Gutgelaunt
pfiff er mit.
    Um zehn Uhr
eilte er die Treppen nach unten. Er hätte auch den Aufzug benutzen können, doch
Treppenlaufen war gesund. Jede sich bietende Gelegenheit nutzte er, um etwas
für seine Fitneß zu tun und dem Faulenzer in sich ein Schnippchen zu schlagen.
    Es ging zehn
Stockwerke abwärts. Kein Mensch begegnete ihm in dem riesigen Treppenaufgang.
    Die Korridore
und Gänge in einem Hochhaus erinnerten ihn jedesmal an die sterile Atmosphäre
eines Krankenhauses. Doch die nüchterne Sachlichkeit der Architektur fand sich
überhaupt nicht mehr in der Zweizimmer-Luxuswohnung, in der er lebte.
    Larry hatte
sich gemütlich und individuell eingerichtet. Er liebte seltene und kostbare Stücke,
und von seinen Reisen um die ganze Welt brachte er manches Auserlesene mit. Die
Wohnung war zu klein, um all das stellen und aufhängen zu können, was er in den
letzten Jahren zusammengetragen hatte. Doch es war nur eine Frage der Zeit, wie
lange er sein Domizil noch in der 125. Straße der Millionenstadt aufgeschlagen
hatte. Es liefen Verhandlungen über den Kauf einer Villa im sonnigen Kalifornien,
direkt am Meer gelegen.
    Mit
Swimmingpool und Anlegestelle für eine Jacht.
    Larry Brent
lief bis hinunter in die Tiefgarage. Dort stand der chromblitzende Sportwagen mit
einer Sondereinrichtung speziell für seine Zwecke.
    X-RAY-3 genoß
die anschließende Fahrt durch die Stadt. Das Auto glitt dahin, als würde es
schweben. Er spielte mit dem Gedanken, später hinaus auf die Highway zu fahren
und den Lotus Europa mal richtig auszufahren.
    Er fühlte
sich in besonders guter Stimmung und platzte vor Tatendrang.
    Larry hatte
für diesen Morgen einen
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