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084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

Titel: 084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi
Autoren: Larry Brent
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mich doch gleich. Ich werd eine Maske
hinlegen, die sich gewaschen hat.«
    Sie freute
sich schon darauf, Andrews Bruder Roy kennenzulernen. Er leitete eine
Fünfmannband in einem Nachtclub in Jackson.
    »Roy hat mir
auch wieder Stoff geschickt«, sagte Andrew nach einer Weile des Schweigens.
    »Ein ganzes
Päckchen voll, prallgefüllt. Wir werden nachher einen Joint rauchen.«
    Eine halbe
Stunde lang hielten sie das forsche Tempo durch. Dann wurden sie etwas
langsamer. Das Gepäck, das Andrew mitschleppte, war nicht leicht. Außer zwei
Schlafsäcken trug er eine Anzahl Konservendosen, die ihm in den Rücken
drückten.
    Nach einer
Dreiviertelstunde legten sie eine kurze Verschnaufpause ein. Sie rauchten beide
eine Zigarette.
    Der
sternenübersäte Himmel über ihnen war kaum wahrnehmbar. Sie waren schon so tief
in den ausgedehnten Sumpfwäldern, daß die dichtbelaubten Bäume den Himmel über
ihnen verbargen. Streckenweise war es so dunkel, daß Andrew Coaches seine
Taschenlampe aufblitzen ließ, um sich über den Weg klarzuwerden.
    Er kannte
sich aus. Andrew war hier aufgewachsen und hatte als kleiner Junge seinen
Großvater, einen alten Holzfäller und Abenteurer, der oft tage- und wochenlang
durch die Wälder zog, begleitet.
    Allerdings
lag das auch schon wieder einige Jahre zurück. Und in diesem sumpfigen
Dschungel gediehen in subtropischem Klima die Pflanzen verhältnismäßig gut und
schnell, und wo vor ein paar Monaten noch ein schmaler Trampelpfad war, wuchs
heute dichtes Moos und hochsprießendes Gras. Überall gab es Tümpel und sumpfige
Teiche, die mit Leben erfüllt waren. Frösche, Insekten, Schlangen…
    Andrew und
Cindy wußten, daß der Weg, den sie eingeschlagen hatten, nicht ganz
ungefährlich war. Doch sie unterschätzten das Risiko.
    Andrew kramte
in seinem Rucksack und drehte einen Joint, steckte ihn Cindy in den Mund und
zündete ihn an. Das Mädchen rauchte die Tüte an, reichte sie dann an Andrew
weiter.
    Sie rauchten
den Joint halb, ehe sie sich etwas unsicher erhoben, ihre Sachen wieder
zusammenrafften und weitergingen.
    Cindy fühlte
sich heiter und beschwingt, und sie bedauerte, daß sie nicht weiter Rast
machten. Während sie durch den Wald liefen, rauchten sie den Joint zu Ende.
    Sie kamen an
einen gewaltigen, brackigen Tümpel, der nach Fäulnis stank.
    Beide nahmen
die Gerüche stärker und penetranter wahr, als dies normalerweise der Fall
gewesen wäre. Andrew torkelte ein bißchen. Er lief wie ein Betrunkener, und
wenn er sprach, klang seine Stimme unsicher. Keiner von ihnen merkte, daß sie
vom Pfad abkamen, eine feuchte Grasfläche überquerten und sich dabei in der
Richtung irrten. Wege gab es kaum, und man mußte höllisch aufpassen, um nicht
direkt in den Sumpf zu laufen.
    Hinter einer
dichten Buschgruppe in der Nähe eines Tümpels und direkt am Rand einer
ausgedehnten Sumpffläche beschloß Andrew, eine große Pause einzulegen.
    Hier wollte
er mindestens eine Stunde rasten. Am frühen Morgen dann würden sie sich weiter
südlich bewegen, an dem Punkt, den er für richtig hielt, erst mal ein paar Tage
verbringen, ehe es nach Jackson weiterging.
    Sie hatten
sich ihren Fluchtplan genau überlegt. Cindys Mutter, die deren Schwäche für schicke
Kleider und heiße Musik kannte, würde annehmen, daß sie in die Großstadt
ausgerissen wären. Wenn man sie dort nicht auftrieb, blieb eine Flucht über den
Mississippi oder am Flußlauf entlang noch eine Möglichkeit. Aber daß die beiden
jungen Menschen auf die Idee kommen würden, sich im Sumpfwald zu verschanzen,
damit rechnete sicher niemand.
    Außerdem
wußte auch kein Mensch, daß Cindy mit einem jungen Mann durchgebrannt war.
    Es war der
Achtzehnjährigen gelungen, ihre Treffen mit Andrew geheimzuhalten. Seit Monaten
hinterging sie bewußt ihre Eltern, die sie in ihrer Bewegungsfreiheit
einschränkten.
    Mit
zitternden Fingern drehte Andrew Coaches sich einen zweiten Joint. Er lehnte
sich zurück an den feuchten, glitschigen Baumstamm.
    Über dem
Sumpf webten die Nebelschleier, wurden von einem leichten Windhauch
davongetragen und wehten weg.
    Cindy schloß
halb die Augen und genoß das Rauschgift in tiefen Zügen.
    »Was siehst
du?« fragte Andrew leise. Er saß völlig entspannt, die Beine leicht angezogen, den
Kopf auf die Brust gesenkt. Seine Miene war verklärt. Die weiße Haut wirkte
schlecht durchblutet. Andrew war hager, beinahe dürr. Er hatte eine Taille, um
die ihn jede Frau beneidet hätte.
    Er kiffte
schon lange, und
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