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084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

Titel: 084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi
Autoren: Larry Brent
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es
schaffen!
    Cindy lag auf
dem Bett.
    Sie war
vollständig angezogen. Sie trug hautenge Blue Jeans und eine dunkelgraue
Wickelbluse. Am Fußende ihres Betts lag eine kleine Handtasche, in der sie ihre
persönlichen Utensilien, Wäsche und ein paar Kleidungsstücke zusammengepackt
hatte.
    Das Fenster
war weit geöffnet. Die feuchte, warme Luft lag schwer wie ein Mantel auf ihr.
    Da… plötzlich
ein leises Rascheln im Blattwerk eines Baums.
    Draußen war
es windstill.
    Das war das
Zeichen: Andrew war da!
    Auf Strümpfen
eilte die Achtzehnjährige zum Fenster und beugte sich vorsichtig über die Brüstung.
    Neben dem
Stamm der verkrüppelten Kiefer tauchte ein Schatten auf. An einem der unteren
Zweige hing ein dickes Seil. Andrew hatte es um den Ast geschlungen, daran
gezogen, und dieses Geräusch hatte sie vernommen.
    Mit einem
Ruck warf er ihr jetzt das andere Ende des Seils zu.
    Es rutschte
über die Fensterbrüstung nach innen, und Cindy griff danach. Ihr sonst blasses,
sehr zartes Gesicht war vor Aufregung gerötet.
    Cindy nickte.
Sie band das Seilende am Fenstergriff fest und holte die kleine Tasche.
    Ihr Blick
schweifte über den Nachttisch. Darauf lag ein Brief. Die Nachricht, die sie
ihren Eltern hinterließ, war kurz und bündig. Sie hatte nicht viel zu sagen.
Cindy Fuller fühlte sich in dem kleinen weißen, einstöckigen Haus nicht wohl.
    Nur zwei
Sätze hatte sie geschrieben.
    »Ich gehe weg
und komme nie wieder. Es hat keinen Sinn, daß ihr nach mir sucht, Cindy.«
    Ihre Flucht
bereitete kein Problem.
    Cindy warf
die Tasche nach unten, und Andrew Coaches fing sie auf.
    Dann stellte
sich Cindy auf die schmale Fensterbank, nahm das Seilende fest in ihre schlanken
Finger und sprang ab.
    Auf dem Rasen
kam sie ins Rutschen und fiel, da er abschüssig war, einige Meter weiter von der
Stelle entfernt, wo sie eigentlich hatte aufkommen wollen, hin.
    Andrew
Coaches rannte auf sie zu und war ihr behilflich, auf die Beine zu kommen. Er
war zwei Jahre älter als sie, hatte rötliche Haare und Sommersprossen im
Gesicht. Seine Lippen waren breit, seine Nase groß und kräftig.
    Andrew
wischte seine großen Hände an der ausgewaschenen Blue Jeans ab. »Okay, Cindy.
    Dann sind wir
soweit. Drüben am Waldrand hab ich meinen Rucksack stehen. Komm mit!«
    Sie eilten
über den Rasen.
    Im Haus blieb
alles dunkel. Greenville war keine große Stadt und hatte den Charakter einer
Vorstadtsiedlung. Die Häuser glichen sich. Bescheidener, amerikanischer
Wohlstand. Auch die Menschen glichen sich, und sie hatten die gleichen
Gespräche und kleinen Probleme.
    Aber nun
würde es endlich mal wieder ein neues Gesprächsthema geben. Daß Cindy Fuller
verschwunden war, würde sich wie ein Lauffeuer verbreiten.
    »Ich habe
Post von meinem Bruder bekommen. Gerade noch rechtzeitig«, erzählte Andrew ihr,
während er sich bückte und seinen bis obenhin gefüllten Rucksack aufnahm.
    Sie gingen
sofort in Richtung Wald. Der Mississippi lag weiter westlich. Ihr Plan war es, zwar
dem Flußlauf zu folgen, aber nicht direkt am Wasser entlangzugehen. Auf diese
Weise sparten sie viele Meilen, und bis Jackson war es ohnehin weit genug.
    Andrew war
der Meinung, daß es auch gar nicht gut sei, direkt dem Flußverlauf zu folgen.
    In den
gewaltigen Überschwemmungsauen und den dichten Sumpfwaldungen waren sie viel sicherer.
    Hier
entdeckte sie so schnell kein Mensch.
    »Was schreibt
er?«
    »Er erwartet
uns. Aber wir sollen uns Zeit lassen, und die Freiheit genießen.« Andrew
Coaches legte ein strapaziöses Tempo vor. Er wollte in den nächsten drei
Stunden bis zum Tagesanbruch so weit wie möglich von Greenville entfernt sein.
    Der
Baumbestand wurde schnell dichter. Das junge Paar benutzte anfangs ausgetretene
Pfade. »Er ist sicher, dich in seiner Band aufnehmen zu können. Sie wollen ein
neues Programm zusammenstellen. Da können sie gut eine Nachwuchssängerin
gebrauchen.«
    Andrew blieb
plötzlich stehen und musterte ihren wohlgeformten Körper, der sich kurvenreich
in der Dämmerung vor ihm abzeichnete. »Roy hat gefragt, ob du einen anständigen
Busen hast«, grinste er, und seine großen Zähne erinnerten an das Gebiß von
Bunny, dem Hasen im Zeichentrickfilm. »Der wird sich wundern. Sie suchen etwas
mit einem Prachtbusen. Für die Rolle bist du wie geschaffen! Allerdings mußt du
dir dann eine Perücke besorgen«, fügte er noch hinzu, während er sich schon
wieder umwandte und weiterging.
    »Klar«,
nickte Cindy Fuller. »Sonst erkennen die
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