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0828 - Drachenritt

0828 - Drachenritt

Titel: 0828 - Drachenritt
Autoren: W.K. Giesa
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jahrelang immer seniler, verlor an Geisteskraft. Das hing mit seiner rückwärts lebenden Tochter Eva zusammen. Aber in genau dieser Zeit tauchte Hawk auf, und der ist und war alles andere als senil! Es kann also nicht sein!«
    »Wir werden unseren Freund Hawk danach fragen«, entschied Nicole.
    »Später«, seufzte Zamorra. »Von dem Schlag muss ich mich erst mal erholen. Mostache - eine Flasche Whisky an diesen Tisch! Stell sie genau vor mir ab! Und ein Glas dazu!«
    »Aber keinen Billig-Fusel«, fügte Nicole hinzu. »Nicht das erbärmliche Gesöff, das du Assi andrehst, sondern einen richtig schönen Glenfiddich.«
    »Habe ich nicht mehr. Wäre Jack Daniels recht?«
    »Nur, wenn du nichts Besseres hast.«
    »Ich hätte da einen Cadenhead’s Islay aus der Caol Ila- Destille, 28 Jahre alt, Cask Strength Single Malt…«
    Zamorra nickte andächtig. Von der Sorte hatte er auch eine Flasche daheim. Dass Mostache solch einen unbezahlbaren Genuss bei sich bunkerte, überraschte ihn.
    »Ein Glas davon«, sagte er. »Zur Einstimmung. Und dann das Fläschchen Jackie hinterher…«
    Und dann sahen die anderen stumm zu, wie er den Cadenhead’s Islay mit Nicole teilte…
    ***
    Gryf überlegte. Den Fisch ließ er natürlich nicht verkommen und verputzte seinen Anteil, solange der noch warm war. Teri würde eben mit Aufgewärmtem leben müssen, das dann natürlich nicht mehr so gut schmeckte.
    Warum kam Teri nicht wieder zurück?
    Und wo steckte sie jetzt?
    Es war zwar nicht üblich, dass der eine sich beim anderen abmeldete. Aber Teri hatte doch gewusst, dass er lediglich kurz zum Angeln gegangen war, um dann ein Abendessen für sie beide zuzubereiten! Und es deutete doch alles darauf hin, dass sie nicht lange hatte fort bleiben wollen.
    Wenn sie in der Nähe der Hütte gewesen wäre, wäre sie sicherlich längst wieder aufgetaucht. Wo also mochte sie sonst sein?
    Irgendwo, wo es ihr nichts ausmachte, textilfrei aufzutreten.
    Also überall, dachte Gryf sarkastisch. Unsinn, natürlich nicht! Sondern da, wo sie sich unter Freunden befindet.
    Das schränkte die möglichen Aufenthaltsorte schon einmal erheblich ein.
    Auf Château Montagne, Tendykes Home und Merlins Burg Caermardhin.
    »Na, dann schauen wir doch mal, wo sie ist«, entschloss sich der Druide. Per zeitlosem Sprung versetzte er sich nach Florida, zu Robert Tendykes Bungalow.
    Dort hatte niemand Teri gesehen.
    Nächster Versuch. Gryf peilte Caermardhin an und sprang.
    Während der Versetzung von einem Ort zum anderen glaubte er ein gewaltiges Zerren zu verspüren, das nach ihm griff und ihn woandershin reißen wollte. Aber er erreichte Merlins Burg.
    War Teri hier?
    Gedämpfte Schritte klangen in seiner Nähe auf. Merlin, der Uralte, bewegte sich auf leisen Sohlen. Der weißhaarige und weißbärtige Mann, dessen Augen so jung leuchteten wie die Ewigkeit und der mehr gesehen hatte als jeder Mensch und jeder Silbermond-Druide, hob grüßend beide Hände. Wie immer trug er sein weißes Gewand, mit feuerrotem Schulterumhang und mit einer Kordel gegürtet, die zugleich auch eine goldene Sichel hielt. Werkzeug und Waffe zugleich.
    »Sei willkommen, mein Freund«, sagte er. »Was treibt dich her?«
    »Die Sorge um Teri. Sie ist verschwunden, ich kann sie nicht finden. Ist sie bei dir?«
    Merlin schüttelte den Kopf. »Gryf, sie war schon lange nicht mehr hier… aber die Bildkugel im Saal des Wissens kann sie dir zeigen.«
    »Das Angebot nehme ich gern an«, erwiderte Gryf und neigte dankend den Kopf.
    Wenig später befanden sie sich in dem riesigen Saal, der größer zu sein schien als die ganze Burg. Überhaupt war Caermardhin, auf der Spitze eines Berges errichtet, innen größer als außen. Merlin hatte in eine andere Dimension hineingebaut.
    Niemand, der nicht Merlins Erlaubnis besaß und zugleich unsterblich war, konnte den Saal des Wissens betreten, ohne auf der Stelle zu sterben. Gryf besaß die Erlaubnis, und wie alle Silbermond-Druiden war er unsterblich. Das heißt, durch Gewaltein-Wirkung konnte er getötet werden, oder seinem Leben selbst ein Ende setzen, wenn er seiner überdrüssig war, nicht aber an Altersschwäche oder Krankheiten sterben.
    Gemeinsam näherten sich die beiden Männer der Bildkugel. Sie schwebte groß und beeindruckend über einem Podest. Sie konnte dem Betrachter jeden Menschen zeigen, ganz gleich, wo dieser sich befand.
    Gryf konzentrierte sich auf Teri.
    Doch die Bildkugel blieb diffus grau. Teris Abbild erschien nicht.
    Das konnte
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