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0823 - Monster-Engel

0823 - Monster-Engel

Titel: 0823 - Monster-Engel
Autoren: Jason Dark
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hatte, ging alles blitzschnell. Plötzlich drückte er die Tür auf und huschte wie ein Schatten in die Dunkelheit des Zimmers.
    Bevor er die Tür wieder schließen konnte, stand er noch für einen Moment im diffusen Flurlicht. Falco sah, dass ein ihm unbekannter Mann das Zimmer betreten hatte. Eine schlanke Gestalt, sehr dunkel gekleidet, mit einer Wollmaske vor dem Gesicht, die nur Schlitze für die Augen freiließ.
    Sehr schnell drückte er die Tür wieder zu. Das schaffte er beinahe lautlos.
    Er sah das Bett.
    Er ging darauf zu.
    Falco konnte nicht genau erkennen, was der Mann in der rechten Hand hielt. Es sah aus wie ein Messer!
    Neben dem Bett blieb der Dieb stehen.
    Er hob den rechten Arm, das Messer zielte in Richtung Kopfkissen, aber dort war nichts.
    Mitten in der Bewegung erstarrte der Dieb. Ein wütender Zischlaut entstand unter der Maske. Er schüttelte den Kopf, dann drehte er sich um, doch in dem dunklen Zimmer war kaum etwas zu erkennen.
    Eine Taschenlampe hatte er auch eingesteckt. Er holte sie hervor und schaltete sie ein. Unterhalb der Fensterhöhe huschte der weiße Strahl durch den Raum.
    Der Dieb hörte das Lachen.
    Von der Decke her klang es auf ihn nieder.
    Sein Kopf zuckte hoch, die Lampe ebenfalls, und für einen winzigen Moment erfasste ihr Lichtkegel die dort schwebende Gestalt.
    Länger nicht.
    Denn da fiel Falco bereits nach unten.
    Diesmal hatte er die Waffe, und er war so schnell, dass der andere nicht ausweichen konnte.
    Wuchtig prallte Falco auf ihn.
    Die Klinge bohrte sich tief in den Körper des anderen. Sie riss eine lange Wunde, und unter dem Gewicht des Killers brach der Eindringling zusammen.
    Falco erhob sich.
    Er lächelte knapp. Sein Gesicht schimmerte wie Talg. Die Augen zeigten eine erschreckende Kälte und gleichzeitig eine gewisse Zufriedenheit.
    Niemand sollte ihn berauben, deshalb hatte dieser kleine Drecksack sterben müssen.
    Die Wunde war lang und tief, sie blutete stark.
    Der Killer musste die Leiche loswerden.
    Da er sie nicht aus dem Fenster werfen konnte, suchte er ein anderes Versteck, wo sie auch so schnell nicht gefunden werden konnte. Er schaute sich um und entschied sich dafür, den leblosen Körper unter das Bett zu schieben.
    Damit war er zufrieden.
    Es war nur wenig Blut auf den Teppich vor dem Bett geflossen. Bei den vielen Flecken fiel das nicht auf.
    Falco fühlte sich gut.
    Zwar nicht so gut wie nach dem letzten Mord, den er perfekt ausgeklügelt hatte, aber auch diese Tat würde ihm der mächtige Engel sicherlich gutschreiben.
    Falco dachte gar nicht daran, das Zimmer zu verlassen. Wie abgebrüht diese Bestie war, bewies sie in den folgenden Sekunden. Unter dem Bett lag die Leiche, die Falco nicht störte, denn er setzte sich zunächst hin und ließ sich dann zurückfallen.
    Aus seinem Mund drang ein zufrieden klingender Laut. Ja, es war alles günstig verlaufen, und das Schicksal würde es auch weiterhin gut mit ihm meinen.
    In diesem Bewusstsein schloss er die Augen. Kurze Zeit später, war er eingeschlafen.
    Die Träume waren wieder da. Sie brachten die Vergangenheit in seine Erinnerung zurück, und so konnte er von seiner ersten großen Tat träumen…
    ***
    Weinende Frauen sind für viele Männer ein Problem, und sie waren es auch für mich. Ich wusste nicht, was plötzlich in Kate Duvall gefahren war, aber es musste mit ihrem Schicksal und auch dem geheimnisvollen Killer zusammenhängen. Sie hatte sich an etwas erinnert, an ein Zuchthaus oder eine Anstalt. Jedenfalls musste dieser Bau in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Killer stehen, doch ich konnte ihr noch keine Fragen stellen, obwohl sie mir auf der Seele brannten.
    Wie ein Häufchen Elend hockte Kate neben mir, die Hände noch immer gegen ihr Gesicht gepresst. Sie weinte und schüttelte dabei den Kopf, als wäre das alles nicht wahr, was sie in ihrem Traum erlebt hatte. Er musste sie stark erschüttert haben. Sie registrierte es nicht mal, dass ich ihr tröstend meine Hand auf die Schulter legte. Sie schluchzte weiter, aber es war kein Weinen der Trauer, eher ein tiefes Schluchzen der Verzweiflung. Ein Gefühl, das wie eine gewaltige Brandung in ihr hochgestiegen war, da es sich sehr lange versteckt gehalten hatte.
    Es hatte auch keinen Sinn, Kate anzusprechen, sie musste mit sich selbst zurechtkommen. Ich holte aus der Minibar noch eine Flasche Wasser und stellte sie neben dem Glas auf Kates Nachttisch.
    Sie hatte sich wieder beruhigt. Die Hände waren vom Gesicht verschwunden.
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