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082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl

Titel: 082 - In den Katakomben der Gräfin Redziwihl
Autoren: Larry Brent
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merklich den Kopf und drückte ihn mit ihrer zarten Hand zurück,
damit man ihn von unten nicht sehen konnte.
    »Ich werde
mit diesen Weibern allein fertig!«
    Aber das
wurde sie nicht.
    Ilonka Tuave
hatte den Mund am rechten Fleck. Die Art, wie sie mit der verhaßten Gräfin
umging, riß die anderen einundzwanzig Mitstreiterinnen zu Beifallskundgebungen
hin.
    Da wurde es
der aufgebrachten Gräfin zu bunt. »Geht!« rief sie nach unten. »Ihr habt kein
Recht, hierzusein. Ihr seid ohne meine Erlaubnis gekommen. Ich werde die Hunde
freilassen, wenn ihr nicht sofort in euer Dorf zurückkehrt.« Ihre Stimme klang
frostig.
    Die Frauen
tobten und machten ihrem Ärger in Beschimpfungen, Beleidigungen und Drohungen
Luft.
    Und Ilonka
Tuave machte das wahr, was sie angekündigt hatte. Sie wich keinen Fußbreit und
forderte ihre Begleiterinnen auf, das Schloß zu stürmen.
    Stöcke und
Steine flogen bis zum Balkon hinauf.
    Gräfin
Redziwihl ging einen Schritt zurück und duckte sich. Ein Stein traf sie direkt
an der Stirn.
    Sie taumelte.
    Mihail Blako
fluchte, reagierte blitzschnell und riß seine Herrin nach innen.
    Ein Regen von
Steinen prasselte auf den Balkon und die Hölle brach los. Die aufgebrachten
Frauen versuchten, in das Schloß einzudringen.
    Mihail führte
seine Herrin, die etwas benommen war, zu einem der weichgepolsterten Sessel.
    Sie tastete
nach der Stelle, wo der Stein sie getroffen hatte und betrachtete ihre
klebrigen Fingerkuppen.
    Blut! schoß
es ihr durch den Kopf. Ihre Züge erstarrten, Panik trat in ihren Blick. Sie
konnte kein Blut sehen, schon gar nicht ihr eigenes.
     
    ●
     
    »Wenn du uns
nicht freiwillig deine Räume zeigst, dann dringen wir mit Gewalt ein!«
    Deutlich und
laut klang die Drohung durch die Nacht.
    Die Frauen
rissen an der Tür und schlugen dagegen. Glas klirrte, als sie die Scheiben im
Parterre einwarfen.
    Die Hunde
tobten in ihren Zwingern.
    »Laß sie frei«,
hauchte die Redziwihl. »Sie haben es nicht anders gewollt.« Wortlos eilte
Mihail zur Tür.
    »Mihail«,
sagte sie noch. »Nur die Hunde. Nichts weiter sonst. Ich erwarte dich sofort
wieder zurück. Wenn irgend etwas schiefgehen sollte, dann brauche ich dich.«
    Mihail Blako
wollte etwas sagen, atmete aber nur einmal tief durch und eilte davon. Er
verließ das Schloß durch einen Hinterausgang und erreichte ungesehen den
Hundezwinger.
    Drei
gutgenährte Bluthunde wüteten hinter dem Drahtzaun. Ihre Augen funkelten
bösartig.
    Kurz
entschlossen riß Mihail Blako den Riegel zurück und öffnete die Tür.
    »Raus!« rief
er. »Faßt! Jagt sie auseinander!«
    Die Hunde
rasten davon.
    Mihail Blako
hörte die Aufschreie, die sich unter das Gekläff und Knurren mischten, als er
um das Schloß lief und das Tor verschloß. Die Falle war zugeschnappt!
     
    ●
     
    Die Hand noch
immer an die Schläfe gepreßt, stand die auf dem Balkon und blickte mit fiebrig
glänzenden Augen hinunter.
    Die Bluthunde
sprangen die unglücklichen Opfer an. Schreie und Rufe erfüllten die Luft.
    Die Hunde
bissen sich in Armen und Waden, in Schenkeln und Hüften fest.
    Kleider
zerrissen. Stöcke wirbelten durch die Luft. Ilonka Tuave sah den riesigen
Schatten auf sich zukommen.
    Wie ein
Raubtier sprang sie der Bluthund an, der einer ihrer tapferen Mitstreiterin die
Kehle durchgebissen hatte. Ilonka wich zur Seite, riß ihren Schlagstock in die
Höhe und wollte ihn auf den Schädel des Tiers niedersausen lassen.
    Doch so weit
kam sie nicht mehr.
    Etwas zischte
durch die Luft und rauschte um Haaresbreite an ihr vorbei.
    Eine Sense!
    Die Schneide
stand sekundenlang flimmernd vor ihren Augen. Zielsicher erwischte die Frau an
ihrer Seite den Hund.
    Die Sichel
trennte mit einem einzigen Streich den Kopf vom Leib des rasenden Tieres.
    Der Schädel
kullerte über den Boden, der Körper, noch im Sprung, flog weiter.
    Der kopflose
Leib knallte gegen die massive Tür, das Blut spritzte, der Hundekörper rutschte
an der Tür herab und blieb mit zuckenden Gliedern liegen.
     
    ●
     
    Die beiden anderen
Hunde tobten wie die Berserker.
    Der eine hing
an einer Brünetten, deren Kleid halb vom Körper gerissen war. Wirr hingen die
Haare der Angegriffenen in die Stirn. Eine andere drosch mit aller Kraft auf
den Hund ein, der nicht von seinem Opfer ließ, das jetzt zusammenbrach und
stöhnend in einer Blutlache liegenblieb. Die Hunde sprangen diejenigen, die
sich am meisten zur Wehr setzten und am wildesten bewegten, immer wieder an.
Einige Frauen wandten sich zur
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