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082 - Die Zeit der Zwerge

082 - Die Zeit der Zwerge

Titel: 082 - Die Zeit der Zwerge
Autoren: Dämonenkiller
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einem Mißlingen des verrückten Experiments oder davor, daß er seine winzige Gestalt verlor, mit der er sich schon längst abgefunden hatte.
    Er sah, wie Fernel mit der freien Hand den Glasstöpsel aus einer Flasche nahm. Neblige Dämpfe quollen aus dem Flaschenhals.
    Chapman wurde darübergehalten und verlor augenblicklich das Bewußtsein.

    Der Dämonenkiller hatte Alarm geschlagen. Irgend etwas war in das Kastell eingedrungen. Die Größe des unbekannten Objekts sagte nichts über die Bedrohung aus, die es darstellte. Dorian jedenfalls nahm das Schlimmste an und ließ entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen. Er bestand darauf, daß jeder eine gnostische Gemme an sich nahm und eine Signalpistole, die nicht nur Leuchtraketen abschoß, sondern vor allem Patronen, die aus einem Gemisch bestanden, das sich beim Austritt sofort entzündete.
    „Vermeidet unter allen Umständen jegliche Berührung mit dem Ding!" trug Dorian den anderen auf, die zum erstenmal direkt mit dämonischen Kräften konfrontiert wurden. „Abgesehen davon, daß es Säure verspritzt, könnte es auch Parasiten übertragen."
    Dorian untersuchte noch einmal die schleimige Spur, die das gallertartige Ding hinterlassen hatte. Er hielt die gnostische Gemme dagegen und schrieb in die Luft einige Abwehrsymbole der Weißen Magie. Nichts rührte sich. Demnach hatte die Schleimspur keinerlei magische Ausstrahlung und war ungefährlich.
    „Es muß durch eine Öffnung eingedrungen sein, von der die Dämonenbanner entfernt wurden", sagte Coco, als sie an Dorians Seite durch die Gänge des unterirdischen Labyrinths lief, um die Dämonenbanner an allen Zugängen zu überprüfen.
    Nach Übernahme der Burg hatte sich herausgestellt, daß es ein Dutzend unterirdischer Geheimzugänge gab, von denen Dorian nichts gewußt hatte und die auch nicht in den Plänen eingezeichnet waren.
    „Wenn man die Sache durchdenkt, muß man zu dem Schluß kommen, daß jemand unter uns ist, der im Dienste der Dämonen steht", sagte Dorian.
    Coco schwieg. Sie wollte nicht die Schuldfrage erörtern. Jetzt war es erst einmal wichtig, die Gefahr zu bannen.
    „Was war das da vorn?" fragte Dorian. „Es sah nicht wie eine Ratte aus, wenn es auch die Größe besaß."
    Die Pistole, die mit Feuerpatronen geladen war, im Anschlag, sprang er in den Seitengang, in dem das Wesen verschwunden war.
    Und da sah er sie! Die Puppe der Hekate, die Don Chapman Dula getauft hatte.
    Dorian fiel es wie Schuppen von den Augen. Ursprünglich war Dula dazu ausersehen gewesen, den Zyklopenjungen im Sinne der Schwarzen Familie zu erziehen. Als der Versuch fehlgeschlagen war, hatte Dula den Auftrag erhalten, Tirso zu töten.
    Aber das hatte der Dämonenkiller verhindert, und er hätte auch diese Teufelspuppe vernichtet, wenn Don Chapman nicht gewesen wäre. Der Puppenmann hatte sich in Dula verliebt und glaubte nicht, daß sie noch in Hekates Diensten stand.
    Aber jetzt war bewiesen, daß Chapman sich irrte. Dula war gekommen, um ihren Auftrag auszuführen. Für Dorian bestand kein Zweifel, daß sie es auf Tirso abgesehen hatte.
    Diese Überlegungen gingen ihm durch den Kopf, während er gleichzeitig feuerte. Die Patrone verließ als funkensprühende Feuerkugel den Lauf seiner Waffe, doch Dula war im letzten Moment in einen anderen Gang entwischt.
    „Coco!"
    Es hätte dieser Aufforderung nicht bedurft. Coco wußte selbst, was zu tun war. Sie versetzte sich in einen rascheren Zeitablauf, und während Dorian neben ihr zur Bewegungslosigkeit zu erstarren schien, nahm sie die Verfolgung Dulas auf.
    Coco bewegte sich auch um ein Vielfaches schneller als die Puppendame; sie hätte sie unter normalen Umständen einholen müssen. Doch der Gang endete nach drei Metern. Coco stellte fest, daß sich am Fuße der Wand eine Öffnung, nicht größer als eine Handspanne, befand. Durch sie mußte Dula entwischt sein, noch bevor Coco sich in einen rascheren Zeitablauf versetzte.
    Sie kehrte zu Dorian zurück.
    „Dula ist durch eines der Rattenlöcher entwischt", berichtete sie niedergeschlagen.
    „Verdammt. Jetzt müssen wir erst einmal Tirso in Sicherheit bringen. Danach werde ich mit Don sprechen."
    „Ich glaube kaum, daß du ihn dazu überreden kannst, Dula zu töten", wandte Coco ein.
    „Er muß endlich zur Vernunft kommen", erwiderte Dorian. „Ich werde ihm schon die Augen öffnen. Zum Teufel, er wird doch nicht warten wollen, bis Dula ihre Rache gestillt hat. So verblendet wird er doch nicht sein!"
    Dorian und
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