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0819 - Die fliegende Stadt

Titel: 0819 - Die fliegende Stadt
Autoren: Unbekannt
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Stille um ihn 'herum währte nur eine halbe Minute über die Zeit der Starre hinaus, dann meldete sich Weltverwalter Hamsajanth über Bildsprechfunk. Der Gravobeutel des Regierungsmitglieds wirkte aufgebläht, ein Zeichen, daß sein Besitzer sich im Zustand höchster Erregung befand.
    „Wo sind die Gefangenen?" schrillte er.
    Lopointh fuhr hoch, er faßte allen Mut zusammen und sagte: „Wir wollten sie gerade festnehmen, als die Sicherheitsstarre in Kaansäder einsetzte, Weltverwalter."
    Hamsajanth schien in sich zusammenzufallen.
    „Sie sind entkommen", lallte er fassungslos. Dann noch einmal, kaum hörbar: „Sie sind entkommen."
    „Eine Verkettung unglücklicher Umstände", jammerte Lopointh. „Aber wir werden sie sofort festnehmen. Ich erwarte jetzt die neuesten Berichte der Suchkommandos."
    „Der Schwere Magier erwartet einen Erfolgsbericht", sagte Hamsajanth. „Was soll ich ihm sagen?
    Lopointh, helfen Sie mir! Was soll ich ihm sagen?"
    Die offensichtliche Furcht des Weltverwalters brachte Lopointh vollends aus der Fassung.
    „Wir kriegen sie!" schrie er wild. „Es ist nur eine Frage der Zeit."
    „Ich verwünsche Sie!" sagte Hamsajanth. „Wie lange haben Sie für mich gearbeitet? Welche guten Aussichten hatten Sie durch mich, und welche Enttäuschung bereiten Sie mir nun?"
    Lopointh sah, daß einer der anderen Bildschirme sich erhellte.
    „Warten Sie, Weltverwalter!" rief er hoffnungsvoll. „Da kommt eine Nachricht. Wahrscheinlich melden sich die Suchkommandos. Sie werden melden, daß sie die Flüchtlinge gefaßt haben."
    „Ich warte", sagte Hamsajanth. Der Kontrolleur beugte sich zu den anderen Geräten hinüber.
    Tatsächlich meldete sich der bewaffnete Anführer einer Suchmannschaft.
    Was er jedoch zu berichten hatte, zerstörte die Hoffnungen Lopoinths völlig. Im Gegenteil - nun mußte er damit rechnen, daß die Jagd auf die Ausgebrochenen viel länger dauern würde, als man ursprünglich angenommen hatte. Lopointh sank zurück. „Sprechen Sie!" verlangte der Weltverwalter matt. „Sprechen Sie, ich bin auf alles gefaßt."
    „Sie sind unten!" stöhnte Lopointh. „Unten?" Hamsajanth schüttelte sich. „Heißt das ...?"
    „Ja! Ein Passant, der sich zur Zeit der Sicherheitsstarre zufällig in der Nähe aufhielt, hat beobachtet, wie die vier Flüchtlinge in einem Verbindungstunnel verschwunden sind."
    „Das bedeutet, daß sie die Planetenoberfläche erreicht haben!"
    „Ja, wahrscheinlich halten sie sich irgendwo in der Altstadt auf."
    Hamsajanth sah aus wie ein Mann, der mit allem abgeschlossen hat.
    „Suchen Sie weiter! Verstärken Sie die Suchtruppen und alarmieren Sie die Verantwortlichen in der Altstadt. Ich kann nur hoffen, daß der Schwere Magier gnädig sein und Geduld haben wird."
    Die Flucht durch den Tunnel hatte sich als überraschend einfach erwiesen.
    Der Eingang der Verbindung zur Altstadt lag an einer Stelle, wo sich mehrere Antigravstraßen von Kaansäder kreuzten. Vielleicht waren sie auch erst anläßlich der Koppelung der beiden Städte zusammengeführt worden, darüber war Perry Rhodan sich nicht im klaren.
    Im Grunde genommen ähnelte der zehn Meter breite und etwa acht Meter hohe Schlauch einem Antigravschacht. Die Flüchtlinge hatten sich auf eine Rutschpartie gefaßt gemacht, aber dann waren sie sanft nach unten geglitten. Bjo war dabei von Übelkeit übermannt worden, aber jetzt, da sie am unteren Ende des Schachtes standen, erholte er sich schnell. Der Schacht war an einem halbdunklen, verlassenen Gang angeschlossen, der anscheinend tiefer in die Altstadt hineinführte.
    Rhodan begab sich zu der Tunnelwand und schlug fest dagegen. Das Material war nachgiebig, aber zäh. Ohne Ausrüstung konnten sie es nicht zerstören und einen Ausweg ins Freie finden.
    Rhodan warf einen Blick in den Gang.
    „Wir haben anscheinend keine andere Wahl, als zunächst einmal in die Altstadt einzudringen", stellte er fest. „Vielleicht finden wir dort einen Weg in das offene Land, bevor uns die Varben wieder aufspüren."
    Langur richtete seine Sinnesorgane in die angegebene Richtung.
    „LOGIKOR soll entscheiden, was zu tun ist", schlug er vor.
    „Um Himmels willen!" rief Alaska bestürzt. „Wenn wir darauf warten wollen, was Ihr silberner Adam Riese von sich gibt, stehen wir hier noch, wenn die Varben wieder hinter uns her sind."
    Was immer der Translator übersetzte - es veranlaßte den Forscher, LOGIKOR in die Gürteltasche zu schieben und entrüstet zu sagen: „Sie haben keine
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