Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0819 - Die fliegende Stadt

Titel: 0819 - Die fliegende Stadt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
überstanden.
    Lopointh, der darauf wartete, daß die Ankömmlinge sich seiner Gruppe anschlössen, bemerkte nervös: „Wir sollten jetzt aufbrechen und die Halle der Gravo-Schleuse verlassen."
    „Natürlich", sagte Alaska gedehnt. „Aber Sie haben sicher Verständnis dafür, wenn wir uns hier ein bißchen umsehen möchten."
    Lopointh war jetzt offensichtlich irritiert.
    „Haben Sie nicht auf die Dringlichkeit der Gespräche hingewiesen?" erkundigte er sich.
    Bevor Alaska antworten konnte, schaltete sich Perry Rhodan ein.
    „Wollen Sie uns beleidigen?" herrschte er den Varben an. Alaska hielt unwillkürlich den Atem an.
    „Wenn wir uns hier umsehen wollen, werden wir das auch tun."
    „Ich will mich nicht umsehen", mischte Langur sich ein. „Erstens kann ich kaum etwas von der Umgebung erkennen, und zweitens fühle ich mich unsicher. Jeder Schritt bedeutet eine Belastung für mich."
    Alaska starrte die Varben an. Die Translatoren hatten jedes Wort in die Sprache der Eingeborenen übertragen, so daß der Transmittergeschädigte mit einer heftigen Reaktion der Komiteemitglieder rechnete. Zu seiner Überraschung blieb Lopointh einigermaßen gelassen.
    „Wenn Sie darauf bestehen", meinte der Kontrolleur verbindlich, „zeige ich Ihnen die gesamte Plattform."
    Er unterhielt sich leise mit seinen Begleitern, dann machte er mit einem seiner langen Arme eine einladende Bewegung. „Wenn Sie mir folgen würden ..." Die Varben gingen voraus. Alaska warf Rhodan einen Blick zu, doch der Terraner reagierte nicht darauf. Rhodan ging an Saedelaere vorbei und folgte den Varben. Sein Gesichtsausdruck wirkte hochmütig.
    Alaska beeilte sich, an Rhodans Seite zu kommen, denn er wollte bereit sein, schlimmere Zwischenfälle zu verhindern.
    Als sie ein paar Schritte gemacht hatten, hörte Alaska Bjo rufen.
    „Douc will nicht mitkommen, er fühlt sich unsicher!"
    „Führe ihn!" gab Alaska zurück.
    „Wir dürfen uns jetzt nicht trennen."
    Er sah zurück. Erleichtert stellte er fest, daß der Katzer Douc an einer Greifklaue ergriffen hatte.
    Sie durchquerten die Halle und gelangten an einen der torbogenförmigen Ausgänge. Überall wimmelte es von Varben, aber kaum jemand nahm Notiz von der SOL-Delegation. „Möchten Sie hinausgehen und das Land betrachten?" erkundigte sich Lopointh.
    „Natürlich!" versicherte Alaska. Die übrigen Mitglieder des Empfangskomitees blieben in der Halle zurück, während Lopointh die vier Besucher hinaus ins Freie führte. Alaska stellte fest, daß sie sich auf einer riesigen Plattform befanden, die etwa eintausend Meter über der Planetenoberfläche in der Luft schwebte und durch Antigravbahnen mit vielen anderen ähnlichen Konstruktionen verbunden war. Auf der Plattform, wo die SOL-Delegation angekommen war, bildeten ein gutes Dutzend kuppelförmiger Gebilde einen Gebäudekomplex.
    Weit im Hintergrund glaubte Alaska eine mächtige Konstruktion frei in der Luft hängen zu sehen.
    Als hätte der Kontrolleur den Blick des Terraners registriert, sagte er: „Dort liegt Kaansäder!"
    „Kaansäder?" echote Saedelaere.
    „Die fliegende Stadt", gab Lopointh zurück. „Die Altstadt Kaansäder liegt auf dem Kontinent Troopuinth."
    Alaska achtete kaum auf diese Erklärungen, er war ganz in die Betrachtung dieser phantastischen Stadt versunken, die auf diese Entfernung wie ein am Himmel hängendes Gebirgsmassiv aussah.
    „Jede fliegende Stadt besitzt ein bodengebundenes Pendant", fuhr der Varbe fort. „Die Altstädte sind die ersten großen Schöpfungen varbischer Architektur. Nachdem wir gelernt hatten, die Gravitation zu beherrschen, bauten wir zu jeder Altstadt eine fliegende Stadt. Das heißt, daß jede Altstadt ein fliegendes Gegenstück gleichen Namens besitzt."
    „Und der Sitz der Regierung?" erkundigte sich Bjo, der nicht von Langurs Seite wich.
    „Man wird Sie nach Kaansäder bringen", kündigte Lopointh an. „Dort können Sie mit den Weltverwaltern von Dacommion sprechen, die gleichzeitig die Zentralregierung von Varben-Nest bilden."
    Alaska schätzte, daß die Plattform, auf der sie sich befanden, einen Durchmesser von eineinhalb Kilometern besaß. Die Kuppel mit der Empfangsstation der Gravoröhre nahm fast zwei Drittel der Gesamtfläche ein, sie war an der höchsten Stelle bestimmt ein paar hundert Meterhoch.
    Von der Plattform aus führte ein Gewirr von Antigravstraßen und Antigravbrücken in alle Richtungen. Überall herrschte reger Verkehr. Alaska gestand sich ein, daß er sich in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher