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0815 - Die Höllenbestie

0815 - Die Höllenbestie

Titel: 0815 - Die Höllenbestie
Autoren: Jason Dark
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Unebenheit im Untergrund in die Höhe geschleudert, fiel wieder auf die Räder zurück und raste weiter.
    Ich hatte Mühe, ihn unter Kontrolle zu bekommen. Er schleuderte noch beim Bremsen etwas nach links, aber er stand, und uns beiden war nicht ein Haar gekrümmt worden.
    Neben mir stöhnte Jake Lester. Er hatte seine Hände gegen die Augen gepresst und schüttelte den Kopf. Dabei sprach er für mich unverständliche Worte.
    Jake schaute erst hoch, als ich die Tür geöffnet hatte und geduckt den Wagen verließ.
    »Wo wollen Sie hin?«
    Ich gab ihm keine Antwort, drückte den Wagenschlag wieder zu, sodass auch die Innenbeleuchtung verlosch.
    Ich wollte Jory!
    Geduckt lief ich den Weg zurück. Der Wagen hatte ihn nach rechts weggeschleudert, daran erinnerte ich mich. Und ich erinnerte mich auch daran, dass er nicht in das Wasser gefallen war. Er musste über das Geländer hinweggeflogen und auf einem abfallenden Rasen gelandet sein und war dann noch sicherlich ein Stück gerollt. Nun hütete ich mich, meine Lampe einzuschalten. Ich hätte neben der Brücke ein perfektes Ziel abgegeben.
    Stattdessen ging ich in die Hocke. So klein wie möglich musste ich mich machen und wollte trotzdem noch den Hang überblicken können.
    Die Dämmerung machte mir einen Strich durch die Rechnung.
    Zwar hielt ich mich außerhalb des Laternenscheins, aber der Hang mit seinem Rasen lag längst unter einer Decke begraben, die mich an ein graues Tuch erinnerte und mit einem diffusen Zwielicht nichts gemein hatte.
    Zu sehen war leider nichts. Dichte Schatten, noch undurchsichtiger am Ende des Abhangs, wo das Buschwerk einen breiten Wall bildete, ähnlich einer finsteren Mauer.
    Stille umgab mich. Selbst Jake war ruhig. Zum Glück kam er mir nicht nach.
    Wo verbarg sich Mister Amok?
    Mir wollte einfach nicht in den Sinn, dass er die Flucht ergriffen hatte. Nein, nicht er, nicht eine Höllenbrut wie diese Gestalt. Er lauerte im Hinterhalt, bis er den nächsten Trumpf würde ausspielen können.
    Ich wollte nicht mehr an der Stelle bleiben und ihn suchen. Deshalb bewegte ich mich geduckt und sehr vorsichtig den flachen Hang entlang nach unten…
    ***
    Jake Lester war im Golf zurückgeblieben. Er konnte es kaum fassen, dass er noch lebte. Immer wieder musste er sich diese Tatsache regelrecht einhämmern.
    Ich lebe! Ich lebe! Ich habe es überstanden. Diese höllische Gestalt hat mich nicht vernichten können!
    Er brauchte unbedingt eine Reaktion, um sich dessen bewusst zu werden. Plötzlich lachte er und trommelte mit den Fäusten auf die Armaturenverkleidung. Nur der Wagen hatte etwas abbekommen, nur der Wagen. Ein paar Schrammen, mehr nicht. Kein Mensch hatte sein kostbares Leben lassen müssen, aber der verfluchte Höllenkiller lebte noch immer.
    Jake saß plötzlich still.
    Eisschauer rieselten über seinen Rücken. Zahlreiche Gedanken strömten in seinen Kopf, die er zunächst ordnen musste. Er wusste nicht genau, wo er damit anfangen sollte, es kam ihm überhaupt nicht in den Sinn, sich etwas zurechtzulegen.
    Sinclair war nicht mehr da.
    Erst jetzt fiel Jake Lester richtig auf, dass er mutterseelenallein in seinem Auto saß. Sinclair hatte den Golf verlassen, um den Killer zu stellen.
    Würde er das schaffen?
    Wie ein leuchtender Balken schwebte die Frage durch Jakes Gedankenwelt. Sinclair war ein Mensch, der andere jedoch ein höllischer Mordroboter. Zweimal hatten sie Glück gehabt, ein drittes Mal würde ihnen das Glück bestimmt nicht zur Seite stehen.
    Allein im Auto… nichts Ungewöhnliches für Jake. Allerdings nicht in einer Situation wie dieser, wo er die Gefahr zwar nicht sah, sie aber trotzdem spüren konnte.
    Etwas lauerte in der Nähe und legte sich immer dichter um seinen Hals, als wollte es ihm den Atem nehmen. Je mehr Zeit verging, desto unwohler fühlte er sich.
    Jake schaute nach vorn.
    Die Dunkelheit war relativ dicht. Allerdings nur bis zur nächsten Laterne, die bereits das Ende der durch den Grünstreifen verlaufenden Straße markierte.
    Dahinter lagen normale Häuserzeilen, überragt vom Turm einer mächtigen Kirche.
    Da waren Menschen, da war das Leben, da…
    Er wollte schreien, aber er konnte nicht, als plötzlich die Fahrertür mit einem heftigen Ruck aufgezerrt wurde. Jake drehte den Kopf.
    Entsetzen zeichnete sein Gesicht, die Furcht bohrte sich in ihn wie ein langer glühender Stachel.
    Er hatte den Eindruck, von einem Riesen verschluckt zu werden, der wie ein gewaltiges Trümmerfeld über ihn kam. Es war
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