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0814 - Der geheimnisvolle Engel

0814 - Der geheimnisvolle Engel

Titel: 0814 - Der geheimnisvolle Engel
Autoren: Christian Schwarz
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beabsichtigt auf den Tisch. »Der Abend hätte noch so schön werden können«, sagte sie ätzend. »Was willst du hier, Assi? Wir haben doch gar nicht vom Teufel gesprochen. Also mach am besten gleich wieder auf dem Absatz kehrt.«
    Asmodis oder Sid Amos, wie er sich häufig nannte, ließ sich nicht beeindrucken. Der Ex-Teufel trat an den Montagne-Tisch und setzte sich unaufgefordert. Dabei grinste er Nicole herausfordernd an. »Ich weiß ja, dass du mich nicht leiden kannst«, sagte er. »Aber diese Kratzbürstigkeit habe ich nun wirklich nicht,verdient. Ich bin schließlich ein guter Teufel.«
    »Schnell, Mostache, eine Schüssel. Mir wird schlecht!«, rief Nicole und verzog geringschätzig das Gesicht. Sie traute dem ehemaligen Fürsten der Finsternis, der der Hölle angeblich den Rücken gekehrt hatte, keinen Meter über den Weg. »Und außerdem: Wer hat dir erlaubt, dich einfach zu uns zu setzen?«
    Asmodis betrachtete angelegentlich die gepflegten Fingernägel seiner linken Hand. »Wärst du so nett, Zamorra, deiner nichtsnutzigen Gespielin mal kurz den Saft abzudrehen? Dann könnten wir uns ernsthaft unterhalten.«
    »Die ›nichtsnutzige Gespielin‹ wird dir gleich irgendwohin treten, wo’s besonders weh tut«, zürnte Nicole. »Vielleicht ist es sogar besser, wenn ich den Kerl gleich ganz erschlage. Mostache, ich brauche ganz dringend deine Pfanne!«
    »Für die ›nichtsnutzige Gespielin‹ entschuldigst du dich sofort bei Nicole, dann können wir von mir aus reden«, erwiderte Zamorra gefährlich leise. »Ansonsten machst du dich besser gleich wieder vom Acker. Haben wir uns verstanden, Asmodis?«
    »Wir haben«, sagte der, auch weiterhin unbeeindruckt. »Also, Entschuldigung, liebe Nicole Duval. Sollte ich dich beleidigt haben, lag das nicht in meiner Absicht. Und um eventuellen Einwänden zuvorzukommen: Ja, ich meine es absolut ernst.«
    Der Professor fixierte ihn aus leicht zusammengekniffenen Augen. Und da sich nun auch Nicole zurückhielt, ließ er es damit gut sein. »Also, wir hören.«
    »Ich brauche deine Hilfe, Zamorra«, begann Asmodis ganz unverblümt. »In Deutschland, genauer auf der Insel Rügen, braut sich eine ungeheure Gefahr für die Menschheit zusammen. Dieser Gefahr kann ich, nun… äh… aus bestimmten Gründen nicht selbst entgegentreten. Deswegen wäre ich dir dankbar, wenn du dort mal nach dem Rechten schauen würdest.« Er sprach ausschließlich den Meister des Übersinnlichen an und ignorierte dessen Lebensgefährtin konsequent.
    »Mit anderen Worten: Wir sollen mal wieder für dich die Kastanien aus dem Feuer holen«, stellte Nicole fest. »Das kannst du dir abschminken, kommt überhaupt nicht in Frage. Mach doch deinen Scheiß alleine.«
    »Eine Gefahr für die Menschheit, so so«, brummte Zamorra. »Seit wann interessiert es dich, wenn Menschen in Gefahr sind? Lass mich raten, Asmodis: Nicht die Menschheit wird bedroht, sondern du selbst. Und wir sollen’s richten. Wie meine Partnerin eben schon sagte: Schmink’s dir ab, Teufel.«
    Mostache trat mit der Bratpfanne an den Tisch. »Die hat gerade jemand bestellt, um einen anderen damit totzuschlagen«, grinste er. »Wem darf ich sie überreichen?«
    »Erst mal nicht«, wehrte Nicole ab. »Aber halt sie weiterhin bereit, Mostache, für alle Fälle.«
    Asmodis wandte sich wieder an den Meister des Übersinnlichen. »Ich war dir früher ein gefährlicher Feind, Zamorra«, fuhr er fort. »Wir haben uns mit allen Tricks und Kniffen bekämpft. Aber ich habe dich noch niemals belogen.«
    »Stimmt«, musste Zamorra zugeben.
    »Also, dann sind wir uns einig. Geh nach Rügen, sonst werden schwere Zeiten auf die Menschheit zukommen.« Der Ex-Teufel erhob sich, trat zwei Schritte vom Tisch weg und schaute über die Schulter zurück. Dabei dehnte er den Kopf weiter nach hinten, als dies ein normaler Mensch vermocht hätte. »Gehabt euch also wohl, die Pflicht beruft mich von dannen.«
    »He«, rief Zamorra, »du kannst nicht einfach so verschwinden. Wo auf Rügen soll diese Gefahr sein?«
    »Chef«, schnaubte Nicole empört, »du willst dich doch nicht tatsächlich von diesem Typ einspannen lassen?«
    »Jaromarsburg«, antwortete Asmodis nur. Dann murmelte er einen Zauberspruch, drehte sich blitzschnell drei Mal um die eigene Achse und verschwand schwefelstinkend im Irgendwo.
    »Wieso bloß fällst du immer wieder auf den herein«, seufzte Nicole und leerte ihr Rotweinglas auf ex.
    »Weil ich ihn so unendlich liebe, diesen alten
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