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0814 - Der geheimnisvolle Engel

0814 - Der geheimnisvolle Engel

Titel: 0814 - Der geheimnisvolle Engel
Autoren: Christian Schwarz
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kannten Svantevit nicht, weil der völlig abgeschottet in seiner eigenen Dimension lebte. Und lebt. Nun, dank eines unserer höllischen Agenten wussten wir schon bald mehr über diesen Dämon. Er war sehr mächtig, aber keine wirkliche Gefahr für die Hölle. Svantevit suchte von seiner Dimension aus andere Welten, um, sagen wir mal, zu expandieren.« Wieder lachte Asmodis meckernd und sah forschend in die Runde. Aber die Aufmerksamkeit aller war ihm gewiss.
    »Svantevit ist ein unglaublich gefräßiges Wesen, vor allem dann, wenn sein Futter intelligent ist. Deswegen dezimierte er die Intelligenzwesen in seiner eigenen Welt schneller, als sie nachwachsen konnten.«
    Nicole schüttelte sich. »Ich hab’s gesehen. Absolut grausig, dieser Leichenberg, auf dem er haust.«
    Asmodis nickte in menschlicher Weise. »Ich stimme dir zu, Duval. Nun, Svantevit bemerkte, dass er sich weitere Welten mit intelligentem Leben suchen musste und fand so die Erde. Von den Slawen ließ er sich als Gottheit verehren und Menschenopfer bringen. Das war weiter nicht schlimm. Aber aus einem Grund, den wir nicht kennen, erstarkte der vierköpfige Dämon plötzlich auf ungeheure Art und Weise. Er hatte plötzlich nicht nur vor, die komplette Erde zu versklaven, sondern danach auch die Hölle anzugreifen, von der er längst wusste. Wie gesagt, zwischenzeitlich war er zu einer Bedrohung geworden, die wir mehr als ernst nehmen mussten. Und so erteilte mir Satans Ministerpräsident Lucifuge Rof ocale im Jahr 1092 den Auftrag, Svantevit zur Strecke zu bringen.«
    »Warum hat das der Höllenadel nicht gemeinsam erledigt?«, wollte Zamorra wissen. »Der wäre sicher stark genug gewesen.«
    Asmodis kicherte. »Bist du so naiv oder tust du nur so? Hast du die mächtigen Höllendämonen schon mal wirklich zusammenarbeiten sehen? Die sind doch nur damit beschäftigt, Intrigen gegeneinander zu spinnen. Nein, das Erledigen Svantevits war ein Spezialauftrag für den damaligen Fürsten der Finsternis, nämlich mich. Aber er war fast unmöglich. Ich merkte, dass Svantevit zwischenzeitlich sehr viel stärker als selbst Lucifuge Rofocale geworden war. Mit dem von mir geschaffenen magischen Spiegel glaubte ich aber, eine geeignete Waffe gegen Svantevit zu haben. Ich wollte ihn durch den Spiegel ins Nichts schleudern.«
    »Was denn, du hast den Spiegel des Eskil geschaffen?« Zamorra war sichtlich verblüfft.
    »Natürlich. Wer sonst? Im innersten Kreis der Hölle ist er entstanden. Und weil ich nicht selbst gegen Svantevit antreten woll… äh, nun durfte, erschien ich dem Dänenkönig Waldemar und dem tapferen Erzbischof Eskil von Lund als strahlender Seraphim. Waldemar wollte Rügen sowieso erobern. Und der tapfere Eskil mit seinem starken Glauben war für meine Zwecke wie geeignet.«
    »Was denn, du warst also dieser famose Engel, Assi, so so«, stellte Nicole fest. »Du schreckst wohl vor gar nichts zurück.«
    »Stimmt, Duval. Es war nicht ganz einfach für mich, den Seraphim zu geben, aber es ging dann doch ganz gut. So konnte ich König Waldemar zu einem erneuten Angriff auf Rügen verleiten und Eskil unter den Tempel schleusen, wo sich das Tor in Svantevits Welt befand. Leider war meine magische Waffe nicht annähernd stark genug, um die Vierköpfigen zu vernichten. Es gelang Eskil lediglich, ihm eines seiner Gesichter zu ›stehlen‹. Aber nicht mal dieses konnte der Spiegel vernichten. Er transferierte es lediglich in Eskils Bewusstsein.«
    Asmodis füllte sein Weinglas erneut per Fingerzauber. »Ein Teilerfolg war mir immerhin gelungen. Svantivit war durch den Verlust eines Gesichtes so geschwächt, dass er das Weltentor zur Erde nicht mehr öffnen konnte. Ich musste also nur schauen, dass Svantevits viertes Gesicht dem Dimensionstor fern blieb. Mit meiner Hilfe konnte es Eskil gut kontrollieren und die Nachfolgermönche durch die Jahrhunderte hindurch ebenfalls.«
    »Dann hast du sicher auch dafür gesorgt, dass der-Träger des Gesichts stets in Gegenwart seines Nachfolgers sterben konnte«, spekulierte Zamorra.
    »Ihr wisst alle, dass ich ein bescheidener Teufel bin, aber: exakt. Das gelang mir immer. Bis es bei Bruder Passionatus zu diesem fatalen Unfall kam. Da war ich gerade anderweitig beschäftigt und, äh, ein wenig indisponiert. Nun musste ich schauen, wie ich den Schaden schnellstmöglich beheben konnte.«
    »Ja. Da bist du dann eben Bruder Claudius als Seraphim erschienen und hast ihn nach Rügen zitiert«, höhnte Nicole. »Wenn er
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